Als ich das Thema ansprach, sagte mein Mann:
Vertrauen ist wichtig, klar. Aber selbst erfolgreiche Geschäftsführer mit hohem Einkommen haben oft keine Freiheit zu Hause. Das liegt daran, dass ihre Frauen hohe Ansprüche haben oder weil manche Männer besser mit Einschränkungen zurechtkommen.
Es gibt eben Menschen, die Freiheit brauchen, und solche, die das nicht tun. Frauen müssen das gut einschätzen können.
Das leuchtet ein. Tatsächlich gibt es viele erfolgreiche Männer, die von ihren Frauen „regiert“ werden – das sogenannte „kaka-tenka“ (eine Frau, die zu Hause das Sagen hat). Auch in der Unterhaltungsbranche sieht man das oft.
Aber herauszufinden, welcher Typ Mann man ist, ist nicht einfach. Ich selbst bin als jüngstes von zwei Geschwistern aufgewachsen und habe keine „großzügige große Schwester“-Persönlichkeit, sondern kümmere mich meist nur um mich selbst (lacht). Ich glaube nicht, dass Männer, die solche „Anführerinnen“-Frauen mögen, auf mich zukommen würden.
Mein Mann fuhr fort:
Ich bin der Typ, der Freiheit braucht. Die Motivation, diese Freiheit zu erkämpfen, treibt mich an.
Ich will mir mein Traumauto kaufen, Touren fahren – aber gleichzeitig gut verdienen und keine Beschwerden bekommen.
Ich versuche auch, den Haushalt zu erleichtern, indem ich zeitsparende Geräte und Haushaltshilfen einsetze.
Das kostet zwar, aber ich will so viel verdienen, dass ich das bezahlen kann. Das zeigt, wie groß mein Verlangen nach Freiheit ist.(Schon wieder die Motivation, haha)
Kurz gesagt: Wer als Mann Freiheit will, muss die Ansprüche der Frau deutlich übertreffen.
Verstehe, mein Mann kämpft für seine Freiheit, während ich mich bequem zurücklehne – sorry dafür (lacht). Übrigens kamen die Vorschläge für Haushaltshilfen nicht von mir, sondern von ihm: „Wenn es so anstrengend ist, wollen wir doch mal eine Haushaltshilfe probieren?“
Er wollte wohl auch, dass ich besser gelaunt bin, weil ich oft gestresst wirke, obwohl er nie verlangt hat, dass ich alles perfekt mache.
Außerdem sagte er:
In Japan gibt es oft ein schlechtes Gewissen beim Thema „Geld verdienen“, aber das ist nicht schlimm. Man sollte diese psychologische Barriere abbauen und sich ehrlich damit auseinandersetzen.
Ich habe immer darauf geachtet, wie viel ich verdienen muss, um meine Wünsche zu erfüllen, und setze mir Ziele, die ich dann erreiche.
Das gilt auch für Unternehmen: Ein Unternehmen, das nicht profitabel ist, kann keine guten Dienstleistungen bieten.
Das Gleiche gilt für Familien: Nur wenn man gut verdient und zufrieden ist, kann man auch andere glücklich machen. Deshalb ist Geld verdienen wichtig.
Ich sage das zwar großspurig, aber ich bin selbst noch nicht am Ziel.
Ich möchte auch irgendwann meinem Mann einfach mal „Danke“ sagen und ihm eine Grand Seiko schenken (lacht). Also, ich werde mich auch anstrengen!
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