Anschließend testete ich den 2-Liter-Skyactiv-G. Wenn ich mich für einen Mazda3 entscheiden würde, wäre das meine Wahl – daher war ich gespannt.
Der Motor klingt ganz anders als der Skyactiv-X, ohne dieselähnliche Geräusche, sehr natürlich. „Ja, dieser Klang gefällt mir besser“, dachte ich beim Start.
Das Fahrwerk unterscheidet sich kaum vom Skyactiv-X, vielleicht ist es minimal weicher, aber das ist kaum spürbar.
Persönlich konnte ich mich mit dem Fahrwerk nicht anfreunden. Trotz der etwas stärkeren Auf- und Abbewegungen bei niedrigen Geschwindigkeiten ist es recht straff, aber auf glatten Straßen fühlt es sich nicht besonders geschmeidig an. Es fehlt das leichte Rollen, das man von europäischen Konkurrenten kennt.
Ob es an der Antriebstechnik oder den Reifen liegt, weiß ich nicht, aber das Fahrgefühl könnte deutlich besser sein.
Designtechnisch sehen 18-Zoll-Felgen zwar gut aus, aber ich denke, für den Mazda3 wären 16 oder 17 Zoll passender. Wenn ich 18 Zoll fahren würde, würde ich den Reifendruck von den empfohlenen 2,5 bar auf etwa 2,2–2,3 bar senken – das dürfte das Fahrgefühl verbessern.
Der 2.0-Motor hat genug Leistung, aber keine Reserven. Er läuft gut, und für den Alltag reicht die Kraft aus. Nach der Erfahrung mit dem Skyactiv-X wirkt das Drehmoment allerdings etwas knapp. Moderne Hybrid- oder Downsizing-Turbomotoren mit viel Drehmoment im unteren Bereich setzen hier Maßstäbe, die der Mazda3 nicht ganz erreicht (199 Nm bei 4000 U/min sind eher Durchschnitt).
Außerdem ist der Klang des Motors Geschmackssache.
Mazda ist bekannt für seine Klanggestaltung, aber ich persönlich mag den Sound nicht so sehr. Er ist zwar homogen und glatt, klingt aber weder kernig noch sportlich, sondern eher wie ein einfaches „Brummen“. Bei so einem hochwertigen Innenraum hätte ich mir mehr sportliche oder emotionale Klangakzente gewünscht. Da der Motor selbst keine schlechten mechanischen Geräusche macht, wäre ein etwas kräftigerer Auspuffklang wünschenswert.
Der Mazda3 überzeugt mit sehr hochwertiger Innenraumqualität, angenehmer Enge und einem schönen Design – für mich gehört er designtechnisch zu den Spitzenreitern.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass das tolle Innen- und Außendesign nicht ganz zum Fahrgefühl und Motorcharakter passt. Die optische Hochwertigkeit steht im Kontrast zum eher nüchternen Fahrerlebnis. Wäre der Innenraum etwas schlichter und funktionaler gestaltet, würde das Gesamtbild anders wirken.
Fahrwerk und Karosserie sind solide und nicht schwammig wie bei älteren japanischen Modellen. Bei höheren Geschwindigkeiten fährt der Mazda3 sicher und gut. Insgesamt ist es kein schlechtes Auto. Dennoch wünsche ich mir bei niedrigen Geschwindigkeiten mehr Laufruhe, Leichtgängigkeit und Sanftheit.
Letztlich gefiel mir das Design sehr gut, aber ich habe mich entschieden, den Kauf nicht weiter zu verfolgen. Ich bedankte mich höflich beim Händler und verließ das Autohaus.
Dieser Bericht ist etwas kritisch ausgefallen, basiert aber auf meiner Erfahrung als Porsche-Fahrer und meiner Nutzung als Pendlerfahrzeug in der Stadt. Für Langstrecken oder Freizeitfahrten könnte die Bewertung anders ausfallen. Ich empfehle jedem Interessenten, selbst zu fahren und mit allen Sinnen zu prüfen, ob der Mazda3 zum eigenen Fahrstil passt.
*Bildquelle: 2019 Mazda 3 Hatchback
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