Vor der Probefahrt habe ich – ungewöhnlich für mich – einige YouTube-Probefahrten angeschaut, um mich vorzubereiten. Dabei standen drei Punkte im Fokus:
✓ Wie sanft ist der Fahrkomfort wirklich?
In den Videos wurde der GLS durchweg als „luxuriös“ und mit „sehr sanftem Fahrgefühl“ gelobt, was meine Erwartungen stark steigen ließ.
✓ Wie komfortabel ist der Fond?
Bei einer früheren USA-Reise hatten wir den Vorgänger-GLS gemietet. Die teils schlecht ausgebaute Straßen führten zu starkem Wackeln auf der Rückbank, was mich fast krank machte. Daher war ich gespannt, wie sich der neue GLS hier verbessert hat.
✓ Wie hochwertig fühlt sich das Fahrerlebnis an?
Autoexperten lobten das Fahrerlebnis sehr, weshalb ich mir vorstellte, dass es ähnlich edel und geschmeidig wie bei unserem früheren S63 Coupé sein würde.
Doch – um ehrlich zu sein – war diese Vorbereitung eher hinderlich. Ich hatte mir den GLS fast wie einen Bentley Bentayga vorgestellt, mit einem butterweichen, samtigen Fahrgefühl. Deshalb hätte ich die Probefahrt besser ohne Vorwissen gemacht.
Zuerst nahm ich auf der zweiten Sitzreihe Platz.
Der GLS überzeugt mit hochwertigen, dicken Sitzen, die sehr bequem sind. Der Innenraum ist großzügig bemessen. Selbst bei weit nach vorne geschobenen Sitzen bleibt noch viel Beinfreiheit.
Tatsächlich berührten meine Füße den Boden kaum, wenn ich tief saß – auch große Personen dürften hier bequem Platz finden. (Ich habe wohl eher kurze Beine.)
Die Rückenlehne lässt sich neigen, was lange Fahrten sehr angenehm macht. Zudem sind die Sitze elektrisch verstellbar – ein echtes Luxusmerkmal.
Für die zweite Reihe gibt es eine eigene Klimaanlage, die sich mit einem Schalter unabhängig in Temperatur und Luftstrom regeln lässt. Außerdem sind Sitzheizungen vorhanden – perfekt.
Der Blick in die dritte Sitzreihe zeigt erwartungsgemäß etwas weniger Platz, aber für Kinder ist es ausreichend. Auch hier gibt es Sitzheizung und eine separate Klimatisierung. Und selbst mit besetzter dritter Reihe bleibt noch Platz im Kofferraum.
Beeindruckend!
Die Armlehne in der zweiten Reihe bietet viel Stauraum und stabile Getränkehalter.
Anschließend fuhr mein Mann auf normalen Straßen.
Im Vergleich zum Vorgänger-GLS gab es weniger Wackeln. Allerdings war die Probefahrt in Osaka auf gut ausgebauten Straßen, was den Unterschied erklären könnte.
Das Fahrgefühl war sanft und entspannt, aber nicht so, dass Unebenheiten perfekt absorbiert werden – eher mit einem leichten Schwebegefühl. Als wir die Bodenfreiheit veränderten (die Federhärte ist nicht einstellbar), wurde das Fahrgefühl bei höherer Einstellung deutlich härter.
Normalerweise wird ein niedrigerer Wagenboden als härter empfunden, aber beim GLS sorgt die höhere Bodenfreiheit für eine straffere Federung.
Allerdings fiel auf, dass bei hoher Einstellung das Wackeln hinten störender war, weshalb die normale Einstellung komfortabler wirkte.
Ehrlich gesagt empfand ich die Rückbank des aktuellen Porsche Cayenne als noch ruhiger und stabiler. Allerdings waren bei der Probefahrt nur drei von sieben Sitzen besetzt – mit voller Besetzung könnte der GLS stabiler sein. Mein Mann meinte zudem:
„Die neue E-ACTIVE BODY CONTROL ist beeindruckend. Der GLS 580 hat sie, und das Fahrgefühl wird dadurch ganz anders. Das interessiert mich sehr.“
Noch einmal: Meine zu hohen Erwartungen durch die YouTube-Videos haben mich etwas enttäuscht. Der GLS ist zweifellos ein großartiges Fahrzeug, und ohne Vorwissen hätte ich sicher mehr begeistert sein können.
Vor allem aber überzeugt der GLS durch seine durchdachten Ausstattungen, die ein luxuriöses Ambiente und Komfort für alle Insassen schaffen.
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