日産

Was ich auf einer 1400 km langen Reise mit dem Nissan Note e-power NISMO S gelernt habe


Ein Abstecher nach Okutama

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Rückweg, wollten aber noch einen Umweg fahren.

Da wir in der Region Tokio schon oft in Hakone und Izu waren, suchte ich im Blog von wata-san nach neuen Tipps.

Dabei fiel mir die „Okutama Rundstraße“ ins Auge, ein beliebtes Ziel in Tourenblogs aus der Kanto-Region.

Über die Chuo-Autobahn fuhren wir zum Uenohara IC. Trotz starken Regens überzeugten die neuen YOKOHAMA S Drive Reifen mit sehr guter Wasserableitung, sodass die Fahrt auf nasser Autobahn angenehm blieb.

Auch auf der Okutama Rundstraße regnete es weiter, sodass wir vorsichtig auf nassem Asphalt fuhren. Zum Glück waren wir fast allein auf der Strecke.

Im S-Modus mit B-Range, dem stärksten Modus exklusiv für den NISMO S, war der Motor ständig im Generatorbetrieb und konnte blitzschnell viel Strom an den Motor liefern – das sorgt für ein beeindruckendes Ansprechverhalten.

Auf nassem Untergrund kann das schnelle Gasgeben leicht zu Radschlupf führen, doch die Traktionskontrolle greift sofort und sehr präzise ein.

Diese schnelle und feine Regelung ist ein großer Vorteil des Elektromotors gegenüber Verbrennern.

Die starke Rekuperation sorgt dafür, dass vor Kurven kaum gebremst werden muss und das Fahrzeug sanft verzögert.

Wer die Rekuperation beherrscht, fährt nicht nur geschmeidiger, sondern reduziert auch die Wankbewegungen des Fahrzeugs, was das Fahrgefühl verbessert.

Allerdings führt zu starkes An- und Entgasgeben zu ruckartigem Fahrverhalten und verstärktem Wanken, was zu Übelkeit führen kann.

Deshalb ist es wichtig, beim Fahren mit e-power das Gaspedal sanft zu betätigen und langsam zurückzunehmen, um ein harmonisches Fahrerlebnis zu gewährleisten.

Später wechselten wir in den Normalmodus und fuhren mit herkömmlicher Bremse. Für enge Kurven ist der S-Modus sportlicher, bei längeren, fließenden Kurvenabschnitten fühlt sich der Normalmodus dank geringerer Rekuperation angenehmer an.

Von Yamanashi nach Nagano

Nach der ausgiebigen Fahrt auf der Okutama Rundstraße entschieden wir uns, Richtung Yamanashi zu fahren.

Da wir keine Unterkunft gebucht hatten, ließen wir uns treiben. Auf der Suche nach schönen Strecken fuhren wir durch Kofu und weiter Richtung Kai.

Eigentlich wollten wir zum Kiyosato, fanden uns aber am Mizugaki-See (Staudamm Shiokawa) wieder – ein Ort, an dem ich schon einmal mit dem Boxster versehentlich gelandet war. Offenbar zieht mich dieser See magisch an (lacht).

Nach einer Pause am See wollten wir über die Berge Richtung Westen fahren, mussten aber wegen vieler Straßensperrungen durch den starken Regen umkehren und fuhren stattdessen nach Kiyosato.

Das Wetter war bewölkt, sodass die Yatsugatake-Berge sich nicht zeigten, aber die vertraute Atmosphäre von Kiyosato weckte schöne Erinnerungen.

Über die Präfekturstraße 141 fuhren wir weiter Richtung Matsubara-See auf der K480.

Yatsugatake View Road

Die Straße, die von Ost nach West durch die Yatsugatake-Berge führt, gehört zu meinen Favoriten.

An diesem Tag war das Wetter nicht ideal, aber der geringe Verkehr sorgte für eine fast private Fahrt.

Auf langen Anstiegen gab ich mehrmals Vollgas, doch nach einiger Zeit wurde die Zeit, in der die Leistung im Armaturenbrett maximal angezeigt wurde, kürzer und die Beschleunigung ließ nach.

Offenbar kann die Stromerzeugung nicht ganz mithalten. Obwohl noch zwei Balken Restladung angezeigt wurden, wird die Leistung automatisch gedrosselt, um die Batterie nicht zu überladen.

Daher fuhr ich mit halbem Gaspedal, was die Leistung konstant auf maximalem Niveau hielt.

Die genaue Funktionsweise ist mir nicht ganz klar, aber die Leistungsabgabe im S-Modus ist nicht linear zur Gaspedalstellung. Vollgas ist also nicht nötig, um maximale Leistung zu erhalten.

Nachdem ich die Leistungssteuerung besser verstanden hatte, fuhr ich die steilen Anstiege mit möglichst konstanter Maximalleistung.

Während einer Pause hörte ich erstmals ein Brummen unter dem Beifahrersitz – der Lüfter kühlt die Antriebsbatterie, die durch die intensive Nutzung warm geworden war.

Nach kurzer Zeit stoppte der Lüfter wieder und wir setzten die Fahrt fort.

Auf den folgenden Gefällestrecken wurde die Batterie durch Rekuperation voll aufgeladen.

Da die Batterie dann keinen Strom mehr aufnehmen kann, dreht der Motor den Verbrennungsmotor leer, um überschüssige Energie zu verbrauchen – das Brummen ist normal und kein Defekt.

Auch bergab ist der NISMO Note flott unterwegs. Die Rekuperation wirkt als angenehme Bremse, das Fahrwerk folgt souverän auch engen Kurven.

Trotz Frontantrieb gibt es kein Untersteuern oder spürbares Drehmomentstieren – das Handling wirkt sehr natürlich.

Allerdings erreicht der Note nicht die Kurvengeschwindigkeiten eines Porsche, was vor allem an den Reifen liegt.

Die YOKOHAMA S Drive sind keine schlechten Reifen, aber eher langlebig als sportlich ausgelegt und fühlen sich bei sportlicher Fahrweise etwas unsicher an.

Kurz gesagt erinnern sie an „Hard Tires“ aus Rennspielen wie Gran Turismo.

Im Vergleich zu Porsche merkt man, dass man trotz flottem Fahren kaum aufholt – vermutlich wegen des unterschiedlichen Geschwindigkeitsempfindens.

Nächste Seite→ Sehnsucht nach der Venus Line in Nagano!

Page: 1 2 3

Share
Published by