レビュー・試乗記

Probefahrt im Porsche Cayenne Coupé (Teil 2) – Wie schlägt sich Motor und Fahrverhalten?

Vor Kurzem haben wir den ersten Teil unseres Testberichts zum Cayenne Coupé veröffentlicht. Nun folgt der mit Spannung erwartete zweite Teil mit den Eindrücken meines Mannes.


An einem seltenen sonnigen Tag während der Regenzeit ergab sich die Gelegenheit zur Probefahrt mit dem neuen Cayenne Coupé. Die getestete Version war das S-Modell, offiziell „Cayenne S Coupé“ genannt.

Im Vergleich zum normalen Cayenne mit klassischer Karosserie fällt die sanftere Dachlinie und die etwas geringere Fahrzeughöhe auf. Das sportlich tief und breit wirkende Erscheinungsbild erinnert stark an die traditionelle Dachlinie des Porsche 911. Besonders im direkten Vergleich mit dem normalen Cayenne wird der Unterschied sofort deutlich.

Ich hatte bereits den normalen Cayenne probiert, damals in der Basisversion. Dieses Mal möchte ich vor allem die Unterschiede zum S-Modell sowie die Auswirkungen der verschiedenen Optionen auf das Fahrverhalten bewerten.

Der Porsche Cayenne S Coupé

Im Cayenne S Coupé arbeitet ein 2,9-Liter-V6-Motor, der ohne Hilfe von Volkswagen intern bei Porsche entwickelt wurde. Meine letzte Erfahrung mit diesem Motor hatte ich bei einer Probefahrt im aktuellen Panamera 4S, die mir sehr positiv in Erinnerung geblieben ist.

Damals beeindruckte mich der leichte, sportliche Klang des V6 und das agile Drehverhalten. Nun war ich gespannt, wie Porsche den Motor im Cayenne abgestimmt hat, als ich den Zündschlüssel drehte.

Der Anlasser des normalen Cayenne (3-Liter-V6) war sehr leise, daher lauschte ich bewusst auf den Start. Der V6 erwachte mit einem leichten „Horn!“-Ton zum Leben.

Anders als bei anderen Porsche-Modellen, bei denen der Drehzahlmesser schnell ausschlägt und der Motor mit einem kräftigen Brüllen startet, ist der Klang hier deutlich zurückhaltender. Zwar lauter als beim Basis-Cayenne, bleibt der Motorstart dennoch sehr dezent – trotz der verbauten Sportabgasanlage überraschend zurückhaltend.

Dennoch klingt er im Vergleich zu normalen Limousinen oder Kombis deutlich kraftvoller.

Beim leichten Gasgeben spürt man sofort den Unterschied zum Basis-Cayenne. Zwar ist meine Erinnerung etwas verblasst, aber der Gaspedalwiderstand des Basis-Cayenne war deutlich leichter. Im Gegensatz dazu fühlt sich das Gaspedal im Cayenne S Coupé angenehm straff und typisch Porsche-haft an. Das erleichtert das konstante Halten von Geschwindigkeiten auf der Autobahn.

Die Achtgang-Tiptronic S, die traditionelle Automatik im Cayenne (kein PDK), sorgt für einen sehr sanften Anfahrvorgang. Das ist bemerkenswert. Die Kraftübertragung und das erste Abrollen der Reifen wirken hochwertiger als bei manchem Luxuslimousinen.

Im normalen Fahrmodus schaltet das Getriebe schnell in den fünften oder sechsten Gang. Mit leichtem Gas gibt der kraftvolle Motor ausreichend Schub. Wenn man jedoch etwas mehr Gas gibt, fällt das Getriebe zwei Gänge zurück und der Wagen sprintet förmlich los.

Diese Leistungsentfaltung kann für manche Fahrer etwas übertrieben wirken. Das Verhalten ähnelt dem des Panamera Turbo.

Im Alltag ist der Cayenne S Coupé meist sanft, doch wenn der Turbolader voll einsetzt und das Getriebe zurückschaltet, liefert er mehr Leistung als erwartet. Das ist praktisch bei schnellen Überholmanövern an Mautstellen, kann aber im Stadtverkehr beim leichten Überholen manchmal zu viel Power sein.

Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, stets im Sportmodus zu fahren und mit niedrigen Gängen zu cruisen. Allerdings leidet dann der Verbrauch und die Umweltbilanz. Daher empfinde ich den Basis-Cayenne im Stadtverkehr als leichter zu fahren.

Fahrkomfort im Cayenne Coupé

Der Fahrkomfort ist herausragend. Meiner Meinung nach zählt der neue Cayenne zu den komfortabelsten Fahrzeugen seiner Klasse. Ich habe bereits diverse SUVs anderer Hersteller gefahren, doch kaum eines bietet eine so ruhige und geschmeidige Abrollqualität.

Schon bei meiner Probefahrt mit dem normalen Cayenne war ich vom Komfort beeindruckt, und auch das Coupé hat mich erneut überrascht. Beide bieten einen ähnlich hohen Komfort, besonders bemerkenswert bei den optionalen 21-Zoll-Felgen.

Wer den Fahrkomfort variabel gestalten möchte, sollte die Luftfederung wählen, da sich die Fahrzeughöhe und damit das Fahrverhalten stark anpassen lassen.

Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Komfort deutlich anders. Der Vorgänger zeigte noch typische SUV-Eigenschaften mit spürbarem Wanken bei niedrigen Geschwindigkeiten. Der neue Cayenne wirkt dagegen flacher, luxuriöser und sportlicher. (Man könnte sagen, der Komfort des Vorgängers wurde mit der Agilität des Macan kombiniert.)

Der Testwagen war ohne PDCC (Porsche Dynamic Chassis Control) ausgestattet, während mein vorheriger normaler Cayenne diese Option hatte. Der Unterschied ist spürbar: Mit PDCC ist das Fahrzeug noch flacher und die seitlichen Bewegungen werden deutlich reduziert.

Trotzdem empfinde ich auch ohne PDCC den neuen Cayenne als sehr komfortabel und ruhig. Nur wenige werden das Wanken als störend empfinden. Wer jedoch eine noch sedaneske Laufruhe sucht, sollte PDCC unbedingt wählen. Persönlich bevorzuge ich sehr flachen Fahrkomfort und würde PDCC empfehlen.

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