Probefahrt im Porsche 964 Carrera RS (Touring): Wo liegen die Unterschiede zum normalen Carrera?
公開日:2022.01.19

コンテンツ
Porsche 911 Carrera RS (Typ 964)
Seit etwa dreieinhalb Jahren steht ein luftgekühlter Porsche 911 (Typ 964) Carrera 2 bei uns zu Hause.
Die analoge Bedienung, die es bei modernen Porsche nicht mehr gibt, und das Handling, das die Fahrkünste direkt widerspiegelt, haben mich sofort begeistert. Bis heute macht das Fahren des 964 großen Spaß und fühlt sich immer noch frisch und aufregend an.
Man muss nicht schnell fahren, um Freude zu haben – egal ob in der Stadt, auf kurvigen Landstraßen oder der Autobahn, dieses Auto bietet in jedem Tempo und jeder Situation ein tolles Fahrerlebnis.
Diesmal hatte ich die Gelegenheit, das High-Performance-Modell des 964, den Carrera RS, zu testen.
Der 964 RS ist eine straßenzugelassene Version des Carrera CUP, der als offizielles Fahrzeug in der FISA GT-Kategorie homologiert wurde.
Man kann ihn als das damalige Pendant zum heutigen GT3-Modell sehen, das auch für den Rennstreckeneinsatz konzipiert wurde. Laut damaligen Unterlagen wurden in Japan nur 250 Exemplare ausgeliefert, weltweit sind es insgesamt 2398 Fahrzeuge.
Der hier vorgestellte RS ist kein gewöhnliches RS-Basismodell, sondern ein sehr seltenes „Touring“-Modell mit Komfortausstattung wie Klimaanlage und elektrischen Fensterhebern. Das Basismodell RS verzichtet auf Rücksitze, Klimaanlage, Servolenkung, Radio und verfügt über vereinfachte Innenausstattung sowie leichtere Magnesiumräder und Schwungscheibe.
Dadurch ist der RS etwa 120 kg leichter als der normale Carrera.

Beim Touring-Modell ist wie beim normalen Carrera auch der Klimakompressor verbaut
Der Motor entspricht exakt dem M64/03 aus dem Cup-Rennwagen. Die Leistung liegt mit 260 PS zwar etwa 5 PS unter dem Cup-Car, bedingt durch Auspuff und Luftfilter, ist aber 10 PS höher als beim normalen Carrera 2.
Zahlenmäßig wirkt das moderat, doch auch im Verborgenen wurden Motorbalance und weitere Feinabstimmungen vorgenommen.
Eindruck von Fahrkomfort und Fahrwerk
Ich setzte mich sofort auf den Fahrersitz und startete den Motor. Das Ansprechverhalten beim Start unterscheidet sich kaum vom normalen Carrera 2.
Normalerweise ist die Kupplungsschwungscheibe des RS Touring eine Zweimassenschwungscheibe, nicht wie beim Basismodell RS eine Einmassenschwungscheibe. Dieses Exemplar wurde jedoch auf Einmassenschwungscheibe umgerüstet und bietet dadurch ein extrem direktes Motoransprechen.
Beim leichten Gasgeben springt die Drehzahlnadel förmlich nach oben und unten. Trotzdem lässt sich das Fahrzeug fast im Leerlauf anfahren – eine beeindruckende Eigenschaft des Porsche-Motors.
Beim Losfahren überraschte mich der Fahrkomfort positiv.
Zum 964 RS hatte ich bisher zwei Meinungen gehört: Die eine besagt, dass es sich um ein sehr hartes Auto handelt, die andere, dass es zwar straff, aber durchaus alltagstauglich ist und der Fahrkomfort für einen RS gut sei.
Ich stimme eindeutig der zweiten Meinung zu.

Ursprünglich sind Magnesiumräder montiert, der Besitzer nutzt jedoch Fuchs-Felgen für den Alltag und bewahrt die Magnesiumräder auf.
Obwohl es sich um ein Touring-Modell handelt, ist das Fahrwerk identisch zum Basismodell RS. Zudem wurde das Fahrwerk kürzlich mit Originalteilen komplett überholt, sodass der Fahrkomfort nahezu dem Neuzustand entspricht.
Ich vermute, dass die harten Fahreindrücke von RS-Fahrern auf Fahrzeuge mit Modifikationen oder abgefahrenem Fahrwerk zurückzuführen sind.
Handling und Leistungsgefühl
Beim Einlenken in Kurven spricht das Fahrwerk deutlich direkter an als beim Carrera 2, mit besserem Grip und mehr Stabilität. Dennoch fühlt sich das Fahrwerk nicht übermäßig hart oder schwer kontrollierbar an. Das Auto neigt nur zu minimaler Seitenneigung, was das Lastgefühl sehr gut vermittelt und ein sicheres Fahrgefühl gibt.
Im Vergleich zum 73er Carrera RS oder modernen GT3 wirkt das Setup eher sanfter abgestimmt.
Der Schalthebel ist überraschenderweise etwa 28 mm länger als beim normalen Carrera, da das gleiche Schaltelement wie beim Cup-Car verwendet wird. Das Schaltgefühl ist dadurch präziser und sehr angenehm.
Allerdings ist die Motoransprache extrem direkt, weshalb das Herunterschalten mit Zwischengas anfangs etwas Übung erfordert. Ein zu beherztes Gasgeben lässt die Drehzahl schnell zu hoch steigen und erschwert das perfekte Drehzahlanpassen.
Nach einigen Versuchen hatte ich den Dreh raus. Beim kräftigen Gasgeben auf der Geraden spürt man deutlich mehr Leistung als beim normalen Carrera.
Für mich fühlt sich der Unterschied nicht nach 10 PS an – gefühlt hat der Motor eher die Kraft eines um 30 PS stärkeren Motors. Natürlich spielt auch das geringere Gewicht eine Rolle, doch selbst ohne das ist die Leistungsentfaltung beeindruckend.
Mit dem charakteristischen luftgekühlten Sound geht es durch ansteigende Kurven, und auch auf Geraden bleibt das Fahrzeug stabil. Selbst auf unebenen Straßen wird das Lenkrad nicht unnötig bewegt – kaum zu glauben bei einem um 40 mm tiefergelegten Fahrwerk.
Nahe am heutigen GTS oder Spyder?
Der 964 Carrera RS ist ein sehr vielseitiges Fahrzeug. Trotz des RS-Labels hatte ich ein deutlich härteres Rennwagen-Feeling erwartet, doch das ist nicht der Fall.
Er ist zwar sportlicher als der Carrera 2, erinnert aber eher an heutige Modelle wie den GTS, Spyder oder GT4.
Dass es sich um ein „Touring“-Modell handelt, trägt sicherlich viel zu diesem Eindruck bei.
Heute sind die Preise stark gestiegen, sodass der 964 RS kein Auto mehr für spontane Touren ist. Dennoch würde ich gerne an einem freien Wochenende mit diesem Wagen auf der Autobahn cruisen und anschließend traumhafte kurvige Strecken genießen – ein perfektes Porsche Fahrerlebnis.
このブログが気に入ったらフォローしてね!
Comment ( 0 )
Trackbacks are closed.
No comments yet.