Probefahrt im Porsche 911 Carrera 4 GTS Cabriolet (991.1): Gibt es Unterschiede zum Coupé?
公開日:2021.12.05

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911 Carrera 4 GTS Cabriolet
Bei der Probefahrt handelte es sich um das Carrera 4 GTS Cabriolet der ersten Generation (991.1). Der Name ist etwas lang, aber zusammengefasst handelt es sich um ein Allrad-GTS-Modell als Cabriolet – also die offene Variante meines eigenen Carrera 4 GTS.
Dieses Modell ist äußerst selten: Schon der Carrera 4 GTS mit Allradantrieb ist selten, und als Cabriolet mit offenem Verdeck wird die Stückzahl noch geringer. In diesem Bericht konzentriere ich mich darauf, die Unterschiede zu meinem Carrera 4 GTS Coupé und dem 981 Boxster GTS herauszuarbeiten.
Motorengeräusch
Beim Starten erklingt das typische, kraftvolle GTS-Startgeräusch. Die Drehzahlnadel schnellt kurz auf etwa 2000 U/min hoch, begleitet von einem markanten „Brumm!“, genau wie beim Coupé.
Allerdings klingt das Motorengeräusch mit offenem Verdeck anders als beim Coupé: Durch die direkte Hörbarkeit überwiegt der Auspuffsound deutlich. Im Vergleich zum 981 Boxster GTS klingt es nicht nur etwas tiefer, sondern auch voluminöser – was die um 400 ccm größere Hubraumkapazität widerspiegelt.
Im Normalmodus wirkt der Klang nicht übermäßig aggressiv. Schon im niedrigen Drehzahlbereich vermittelt der Motor ein angenehmes Klangbild, das mit Geschwindigkeit und Drehmoment harmoniert – typisch für einen Saugmotor und sehr fahrfreudig.
Im Sportmodus öffnet das Sportauspuffventil, und hier zeigt der GTS sein wahres Potenzial. Ich konnte ihn direkt mit dem Carrera S Cabriolet mit Sportauspuff vergleichen: Der GTS klingt deutlich voluminöser und druckvoller – nicht nur lauter, sondern mit mehr Präsenz und Wucht.
Mit offenem Dach hört der Fahrer die Auspuffklänge direkt von hinten – ein echtes Genussmoment. Auch das Blubbern ist beim Cabriolet klarer und präsenter als beim Coupé, was das Auspufferlebnis noch intensiver macht.
Beim Coupé hingegen dominieren die Ansauggeräusche, die sich im gut abgedichteten Innenraum und an der Heckscheibe angenehm und kraftvoll „wumm“ anhören – ein ganz eigener, begeisternder Sound.
Vergleicht man den GTS mit dem 981 Boxster GTS, so ist der Boxster lauter und das Blubbern noch spektakulärer. Der 991.1 GTS wirkt dagegen etwas erwachsener und gediegener im Klangbild.
Dennoch ist der 991.1 GTS im Porsche-Universum immer noch recht laut, sodass man den 981 als „zu laut“ empfinden könnte.
Leistungsgefühl
Der Motor ist ein 3,8-Liter-Boxermotor mit 430 PS – etwa 30 PS mehr als der Carrera S. Es handelt sich um einen hochgezüchteten Saugmotor mit rund 113 PS pro Liter, der nicht nur per Software optimiert wurde, sondern auch über verbesserte Zylinderköpfe, Nockenwellen und ein variables Resonanz-Einlasssystem verfügt – vergleichbar mit dem Powerkit für den S.
Der Leistungsunterschied von 30 PS ist im Alltag kaum spürbar. Vielmehr macht sich der Unterschied im Klang und im Drehzahlverhalten bemerkbar.
Im Vergleich zum GTS Coupé fühlt sich die Beschleunigung minimal sanfter an – was wohl am höheren Gewicht des Cabriolets liegt. Gerade beim Hochschalten in den zweiten Gang nach dem Anfahren ist das spürbar. Das Cabriolet wirkt im Vergleich zum Coupé etwas milder in der Beschleunigung. Trotzdem bleibt es ein erstklassiges Sportwagen-Erlebnis.
Im Vergleich zum 981 Boxster GTS hat der leichtere Roadster bei niedrigen Geschwindigkeiten die Nase vorn. Sobald man aber schneller unterwegs ist, gewinnt der 911 mit seinen 430 PS deutlich an Überlegenheit.
Fahrgefühl
Jetzt kommen wir zum Kern: Gibt es Unterschiede zwischen Cabriolet und Coupé?
Ich fahre selbst einen 992 Carrera Cabriolet und empfinde dort kaum Unterschiede zum Coupé. Die Steifigkeit des Cabriolets ist sehr hoch, und auf der Rennstrecke gibt es keinerlei Einbußen – das Fahrverhalten ist extrem stabil und präzise.
Im Vergleich dazu ist das 991.1 Cabriolet nicht ganz so straff und steif. Bei diesem Exemplar ist zudem die optionale Power Steering Plus verbaut, was das Lenkrad von Anfang an leichtgängig macht und das Gefühl von schwerer, direkter Lenkung etwas abschwächt.
Das Cabriolet fühlt sich nicht „klapprig“ oder schwach an, sondern vermittelt eine sanftere, geschmeidigere Straßenlage als das Coupé, das den Asphalt förmlich „packt“. Dieses Gefühl unterscheidet sich auch vom Targa.
Die Federung ist nicht weich, sodass eigentlich harte Stöße spürbar sein müssten. Doch es scheint, als würden Vibrationen, die nicht von der Federung aufgenommen werden, durch die Öffnungen im Karosseriekörper abgefedert. Das Ergebnis ist ein sehr geschmeidiger Fahrkomfort, der dem 981 Boxster mit PASM ähnelt.
Aktuell ist das Auto mit neuen Michelin Pilot Sport 4S Reifen ausgestattet. Zuvor waren Pirelli P-Zero montiert. Im Vergleich bieten die Pilot Sport 4S eine deutlich bessere Fahrqualität, Handling, Rundlauf und weniger raues Fahrgefühl.
Manche nennen diesen Reifen sogar „den von Gott erschaffenen Reifen“ – eine treffende Beschreibung. Wer unsicher bei der Reifenwahl ist, trifft mit dem Pilot Sport 4S definitiv die richtige Entscheidung.
Beim Einlenken in Kurven ist das Ansprechverhalten des Cabriolets etwas sanfter als beim Coupé – auch hier erinnert das Fahrgefühl an den 981 Boxster. Am Kurvenapex angekommen, kann man dank Allradantrieb voll aufs Gas gehen. Die Traktionsverteilung sorgt für eine stabile Haltung und ein schnelles Herausbeschleunigen.
Diese Fahrdynamik ist beeindruckend und unterscheidet sich deutlich vom 981. Zudem fühlt sich der Fahrer mental entspannter, da das Auto viel Sicherheit vermittelt. Man kann quasi mit einem Lächeln fahren und trotzdem ein Tempo erreichen, das der Boxster nur mit Mühe hält.
Das könnte den Eindruck erwecken, dass „der 911 besser ist als der Boxster“. Doch Porsche ist nicht so einfach zu bewerten. Auf der Rennstrecke mag der 911 schneller sein, aber Spaß und Geschwindigkeit sind nicht dasselbe – und die Art des Spaßes unterscheidet sich.
Der analoge Mittelmotor-Spaß des Boxsters steht dem überwältigenden Stabilitätsgefühl des 911 Carrera 4 GTS mit Allrad und PTV (Torque Vectoring) gegenüber.
Manche Erstkäufer suchen zunächst einen Boxster oder Cayman, entscheiden sich dann aber wegen des Preises für einen 911 – nur weil dieser „erreichbar“ ist. Das ist natürlich ihre Entscheidung, aber oft führt das später zu einem Neukauf.
Preislich höher angesiedelt bedeutet nicht automatisch mehr Fahrspaß. Das sollte man sich gut merken.
Je nach persönlichem Stil und Vorlieben variiert die Bewertung des Fahrspaßes stark. Wer genau weiß, was ihm Freude bereitet und worauf er Wert legt, trifft mit der Wahl weniger Fehlentscheidungen.
Für wen eignet sich das Cabriolet?
Ein kleiner Exkurs: Beim 991.1 gibt es definitiv eine klare Geschmacksrichtung zwischen Cabriolet und Coupé.
Wer kompromisslos sportlich fahren möchte, sollte zum Coupé greifen. Wer hingegen Wert auf Komfort, Leichtigkeit und das Genießen von kurvigen Landstraßen oder Küstenstraßen in zügigem Tempo legt, ist mit dem Cabriolet besser beraten.
Wenn Sie unschlüssig sind, empfehle ich das Cabriolet. Das offene Fahrgefühl und die besondere Atmosphäre sind unvergleichlich – und für den Alltag bietet das Cabriolet mehr als genug Performance.
Obwohl ich das sage, habe ich selbst das Coupé gekauft – weil ich bereits ein Cabriolet besitze und das Coupé für gelegentliche Rennstreckenfahrten nutzen möchte. Würde ich mein erstes Porsche-Modell suchen, würde ich mit dem Cabriolet beginnen.
Der 911 Carrera 4 GTS Cabriolet ist sehr selten. Wer also Interesse hat, sollte auf dem Gebrauchtmarkt schnell zugreifen.
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