Eine Woche Porsche Macan gefahren – Wie unterscheidet er sich von Cayenne und 911?
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Macan S
Vor Kurzem stand die Hauptuntersuchung meines 991er Carrera 4 GTS an, weshalb ich das Fahrzeug zum Händler brachte.
Dabei konnte ich einen Macan S als Ersatzwagen nutzen und möchte hier meine Eindrücke teilen. Der Macan ist ein Modell vor der Einführung des aktuellen Touchscreen-Interieurs, mit der 2019 erfolgten kleinen Modellpflege, bei der die hinteren Rückleuchten verbunden wurden – man spricht hier vom sogenannten Mittelzyklus-Modell.

Die verbundenen Rückleuchten sind ein Merkmal des Mittelzyklus-Modells.

Hankook-Reifen mit Porsche-Zulassung
Technisch ist der Macan S mit einem 3,0-Liter (2.995 ccm) V6-Turbomotor ausgestattet. Dieser Motor ist identisch mit dem Basismodell des aktuellen Cayenne und unterscheidet sich vom 2,9-Liter (2.894 ccm) Motor der GTS- und Turbo-Varianten.
Die Leistung beträgt 354 PS (260 kW) bei 5.400 bis 6.400 U/min, das maximale Drehmoment liegt bei 48,9 kg·m (480 Nm) zwischen 1.360 und 4.800 U/min – ausreichend Power für einen SUV. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt mit dem Sport Chrono Paket in 5,1 Sekunden, was für ein SUV sehr sportlich ist.
Das getestete Fahrzeug war mit 18-Zoll-Standardrädern ausgestattet und verfügte über kein Luftfahrwerk, sondern ein herkömmliches Federsystem (PASM).
Unterschiede im Innenraum zum Cayenne
Ich öffnete die wunderschöne Carmine Red Fahrertür und setzte mich auf den Fahrersitz.
Durch die höhere Sitzposition hat man eine gute Übersicht. Der Abstand zur Beifahrertür wirkt im Vergleich zum Cayenne etwas geringer. Der Rücksitzbereich ist jedoch deutlich kleiner als im Cayenne.
Dennoch entspricht die Größe etwa der eines C-Segment-Kombis oder -Hatchbacks, also vergleichbar mit dem Fond eines VW Golf oder sogar etwas geräumiger.

Hier ist der Cayenne deutlich geräumiger.
Für eine Familie mit fünf Personen ist der Cayenne die bessere Wahl, für vier Personen reicht der Macan jedoch völlig aus. Der größte Unterschied liegt im Abstand zwischen Vorder- und Rücksitzen.
Eindruck vom Fahrkomfort
Beim Starten des Motors ist es sehr leise. Die Drehzahl steigt beim Anlassen bis etwa 2.000 U/min, wie bei anderen Porsche-Modellen auch, doch der Motorstart klingt innen deutlich gedämpfter als beim Vorgängermodell – auch ohne Sportauspuff. Der Macan wirkt deutlich erwachsener und ruhiger als die erste Generation.
Von außen klingt der Motorstart und Auspuff jedoch kraftvoll und vermittelt sofort den typischen Porsche-SUV-Charakter.
Beim gemächlichen Anfahren fühlt sich das Abrollen der Reifen und die Laufruhe nicht ganz so geschmeidig an wie im Cayenne. Auf unebenen Straßen bei niedrigen Geschwindigkeiten schwingt der Macan jedoch weniger und vermittelt ein ruhigeres Fahrgefühl. Bei höheren Geschwindigkeiten kehrt sich das um, dann ist der Cayenne in Sachen Laufruhe und Komfort überlegen.
Der Cayenne ist als großes SUV auch für ernsthafte Offroad-Fahrten ausgelegt, was bei sehr langsamer Fahrt zu einem gewissen Wippen führt – typisch SUV eben. Der Macan hingegen fährt sich bei niedrigen Geschwindigkeiten eher wie ein Sportwagen, der Unebenheiten souverän ausgleicht.
Allerdings sollte man diese Eindrücke nicht zu pauschal bewerten, denn je nach Ausstattung (Luftfahrwerk, Federsystem, PASM) und Radgröße variieren die Fahreigenschaften stark.
Aus meiner Erfahrung bietet der Macan ein sportlich straffes Fahrwerk mit guter Rückmeldung. Die Geräuschdämmung und der Komfort sind beim Cayenne besser, doch das Luftfahrwerk des Macan kann mit dem Federsystem des aktuellen Cayenne gut mithalten. Das Federsystem des Macan vermittelt ein sportliches, kerniges Fahrgefühl – keineswegs unangenehm.
Für noch mehr Komfort und Laufruhe empfehle ich jedoch das Luftfahrwerk.
Fahrverhalten im Stadtverkehr – der einzige Nachteil
Im Stadtverkehr mit häufigem Stop-and-Go zeigt der Macan S seine Agilität: Mit leichtem Gasfuß beschleunigt er geschmeidig, das PDK schaltet sehr sanft und wirkt noch hochwertiger als beim Vorgängermodell – fast wie ein Tiptronic-Automatikgetriebe.
Doch hier möchte ich einen einzigen Kritikpunkt anbringen.
Dieses Phänomen betrifft nicht nur den Macan S, sondern auch andere leistungsstarke Turbo-Porsche wie den 992 S, Cayenne S oder Panamera S. (Ein Grund, warum ich oft die Basismodelle empfehle.)
Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit 50–60 km/h auf einer gut fließenden Nationalstraße. Das vorausfahrende Fahrzeug blinkt links und will in einen Supermarkt abbiegen oder an einer Fußgängerampel vorsichtig links abbiegen.
Sie bremsen ab, bis auf etwa 20 km/h, und das PDK schaltet von 5. oder 6. Gang auf 3. oder 2. Gang herunter. Die Drehzahl liegt dann bei etwa 1.000 bis 1.100 U/min.
Wenn das vorausfahrende Fahrzeug weg ist, wollen Sie wieder beschleunigen.
Hier liegt das Problem: Der Macan S beschleunigt nicht sofort. Das maximale Drehmoment setzt erst ab 1.360 U/min ein. Obwohl das Drehmomentband relativ niedrig beginnt, liegt die Drehzahl beim Wiederanfahren darunter und der Motor reagiert verzögert.
Dieser Unterschied von 200–300 U/min führt zu einem spürbaren Turboloch und einer abrupten Drehmomententfaltung. Je nach Gaspedalstellung fühlt sich das Ansprechverhalten ruckelig an.
Sanftes Gasgeben mildert das Problem, doch das ist im Alltag nicht immer einfach, da man unbewusst die kraftvolle Leistung bei 50–60 km/h erwartet.
Der Motor reagiert zunächst kaum, man gibt mehr Gas, und plötzlich setzt die volle Kraft ein – ein ungewollter Ruck.

Im Normalmodus fällt man leicht in den roten Bereich der Drehmomentkurve, was beim Wiederanfahren zu Turboloch und ruckartiger Beschleunigung führt.
Das ist ein kleiner, aber spürbarer Stressfaktor. Nach einer Woche Eingewöhnung ist es besser geworden, aber eine nahtlosere Beschleunigung wäre wünschenswert.
Dieses Problem tritt nur im Normalmodus auf. Wer es vermeiden möchte, sollte im Sportmodus oder höher fahren oder das PDK manuell bedienen. Im Sportmodus hält das Getriebe die Drehzahl im optimalen Bereich und das Fahren wird deutlich angenehmer.
Leider ist die Steuerung und Gangabstufung im Normalmodus bei Porsche dieser Generation sehr auf Effizienz getrimmt. Trotz gesetzlicher Vorgaben erwarten Porsche-Fahrer vor allem eines: ein direktes, verbindliches Fahrerlebnis zwischen Gasfuß und Straße.
Eindruck auf der Autobahn
Auf gut ausgebauten Landstraßen und Autobahnen fährt sich der Macan sehr angenehm. Die hervorragende Geradeausstabilität und der sichere Kontakt der Reifen vermitteln dem Fahrer viel Vertrauen.
Ich unternahm eine kurze Tour nach Wakayama und möchte meine Eindrücke teilen.
Auf der Autobahn gibt es nichts zu beanstanden. Die Stabilität in schnellen Kurven und die Laufruhe sind beeindruckend – fast schon unbesiegbar. Das Überholmanöver gelingt mühelos, und kaum jemand wird den Fahrkomfort kritisieren.
Wer den Macan als Luxusfahrzeug sieht und noch mehr Komfort und Laufruhe sucht, sollte jedoch das Luftfahrwerk wählen oder zum Cayenne greifen.
Ohne direkten Vergleich ist das PASM-Federsystem jedoch völlig ausreichend.
Wie schlägt sich der Macan auf kurvigen Strecken?
Nach der Autobahn fuhr ich auf der R424 in Wakayama südwärts und weiter auf der K198. Hier zeigt der Macan seine wahre Stärke. Man könnte fast meinen, man fährt einen hochgelegten Cayman.
Im Sport Plus Modus mit maximaler Dämpfung des PASM und intensiver Nutzung der Schaltwippen fühlt sich der Macan keineswegs wie ein SUV an – sondern agil und wendig wie ein Sportwagen.
Natürlich kann er mit Cayman oder Boxster nicht ganz mithalten, doch das Handling ist auf einem ganz anderen Level als bei anderen SUVs. Man hat fast das Gefühl, einen leistungsstarken Kompaktwagen zu fahren.
Während der Panamera auf kurvigen Strecken immer kleiner wirkt, vermittelt der Macan das Gefühl, dass die Fahrzeughöhe mit zunehmender Aggressivität abnimmt. Mit Luftfahrwerk könnte der Schwerpunkt sogar physisch abgesenkt werden, was die Agilität noch steigert.
Das Lenkgefühl ist typisch Porsche: Nicht übermäßig direkt, aber mit progressivem Anstieg der Lenkübersetzung – wie bei 911, Cayenne und Panamera. Ein echtes Porsche-Fahrerlebnis.
Oft wird der Macan wegen seines vergleichsweise günstigeren Preises von anderen SUV-Fahrern als „billiger Porsche“ unterschätzt, doch in Sachen Fahrdynamik spielt er in einer ganz eigenen Liga.
Allradsteuerung und Bremsen des Macan
Der Macan basiert auf einer Plattform, die er mit Audi teilt. Obwohl die Basis eine Frontantriebsplattform ist, verteilt der Macan im Normalbetrieb das Drehmoment im Verhältnis 2:8 zugunsten der Hinterachse.
Somit ist er ein eher heckgetriebenes Fahrzeug.
Die Anzeige der Allradverteilung im Kombiinstrument zeigt im Vergleich zum 911 Carrera 4 ein aktiveres Verteilen des Drehmoments auf die Vorderachse. Wo der 911 etwa 3:7 verteilt, sieht man beim Macan oft 5:5 – eine eher frontlastige Verteilung.
Das beeinflusst das Handling kaum negativ, aber man spürt die Allradcharakteristik deutlicher als beim 911. Das zeigt sich in der hohen Stabilität und geringeren Lastwechselreaktionen.
Die Bremsen sind ebenfalls hervorragend: sehr kraftvoll und dabei fein dosierbar. Das Bremsen macht richtig Spaß und entspricht dem hohen Porsche-Standard.
Zum PDK-Getriebe
Zum PDK muss ich ehrlich sagen, dass mir das Vorgängermodell besser gefällt.
Nicht weil das aktuelle PDK leistungstechnisch schlechter wäre – im Gegenteil, es ist sehr geschmeidig und hochwertig – aber die Schaltgeräusche und das Blubbern beim Zwischengas sind viel dezenter geworden. Das laute, fast schon 911-ähnliche Schaltgeräusch des Vorgängers ist komplett verschwunden.
Je nachdem, was man vom Macan erwartet, wird man das unterschiedlich bewerten. Für mich, der Fahrspaß an erster Stelle steht, ist das etwas schade.
Fazit
Auf der einsamen Nationalstraße R311 durch das frische Grün zu fahren – ein SUV-Ausflug der besonderen Art.
Obwohl es mein erster SUV-Ausflug war, ist der Macan keineswegs langweilig. Er macht durchgehend Spaß und motiviert zum Fahren. Wenn der Verkehr stockt, fordert der Macan den Fahrer regelrecht auf: „Fahr schneller!“ – ganz anders als der Cayenne.
Deshalb sollte man für eine Tour mit dem Macan passende, kurvenreiche Strecken wählen.
Kann der Macan die gesamte Faszination von Porsche abdecken? Nein. Er besitzt viele Porsche-typische Qualitäten, aber an den Fahrspaß eines 911 oder Cayman/Boxster kommt er nicht ganz heran.
Das liegt auf der Hand: Physikalische Grenzen bei Kurvengeschwindigkeit, Fahrzeuggrenzen und Motorlage sorgen für Unterschiede.
Man kann den Macan als eine Art Zusammenfassung der Porsche-DNA sehen – ein Digest, der die wichtigsten Elemente vereint. Wer mehr erleben möchte, ist mit 911 oder Cayman/Boxster gut beraten. Für mehr Luxus und Komfort gibt es die Spin-offs Cayenne und Panamera.
Würde ich einen Macan kaufen, würde ich ihn als persönlichen, vielseitigen Coupé-Ersatz nutzen – für Pendeln, Einkäufe und lange Fahrten.
Der Cayenne ist mir zu groß, der Panamera zu formell, der 911 oder Cayman/Boxster zu sportlich – der Macan bietet die perfekte Balance, um Porsche zu genießen.
Das ist für mich der Macan.
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