Ein persönliches Gespräch mit dem Motorsport-Verantwortlichen von Porsche Japan
公開日:2019.05.01

Beim PCCJ
Vor Kurzem habe ich am Porsche Carrera Cup Japan (PCCJ) auf dem Okayama International Circuit teilgenommen. Dabei wurde mir die Gelegenheit gegeben, mit dem Motorsport-Verantwortlichen von Porsche Japan persönlich zu sprechen – wenn auch nur für kurze Zeit.
Während der an diesem Tag stattfindenden Pit-Tour erklärte ein Pressesprecher die Details zum Carrera Cup Wagen. Heute möchte ich die dabei gewonnenen Eindrücke und Informationen mit Ihnen teilen.
Porsches Motorsport-Projekte
Obwohl ich bisher kaum Kenntnisse über Porsches Motorsportaktivitäten hatte, habe ich die Gelegenheit genutzt, mich näher zu informieren.
Porsche Japan kündigte Ende letzten Jahres an, dass die Motorsportaktivitäten 2019 stärker als je zuvor ausgebaut werden. Für 2019 sind drei Projekte geplant.
Das erste ist die Austragung des weltweit schnellsten Markenpokals, dem Porsche Carrera Cup Japan (PCCJ). Die Saison startete im April auf dem Okayama International Circuit und endet mit dem elften Lauf im Oktober als Support-Rennen des F1 Japan GP auf dem Suzuka Circuit. Dieses Jahr feiert der Cup sein 19-jähriges Jubiläum.
Das zweite Projekt ist die neue Rennserie Porsche Sprint Challenge Japan, die mit dem 718 Cayman GT4 Clubsport ausgetragen wird. Diese Serie ist eine Weiterentwicklung des GT3 Cup Challenge (ein von Porsche Motorsport offiziell anerkannter Wettbewerb, der in zehn Ländern weltweit stattfindet) und wird in gemischten Läufen mit 911 GT3 Cup Fahrzeugen gefahren.
Da die Auslieferung des 718 Cayman GT4 erst Mitte 2019 beginnt, wird die Porsche Sprint Challenge Japan erst in der zweiten Saisonhälfte starten.
Das dritte Projekt ist der Markenpokal im E-Racing: Porsche E-Racing Japan auf der PlayStation 4 mit Gran Turismo SPORT.
Weltweit nehmen etwa 6 Millionen Spieler an „Gran Turismo“ teil, davon rund 3,5 Millionen online. In diesem Jahr findet das World Final in Monaco statt, bei dem die besten Spieler aus aller Welt gegeneinander antreten.
Dieses Format verlangt die gleichen fahrerischen Fähigkeiten und Strategien wie im realen Rennsport und wird von der FIA offiziell anerkannt – ein zukunftsweisender Bereich im Motorsport.
(Quelle: Offizielle E-Sport-Aktivitäten von Porsche 2019)
Vor Kurzem gab es auch eine Ankündigung zum Starttermin von Porsche E-Racing Japan.
ポルシェがPS4「グランツーリスモSPORT」で公式レースを開催! – GT Sport Porsche Esports Racing Japan(PERJ)
Mein Mann fährt regelmäßig nächtliche Rennen in Gran Turismo und erzielt beachtliche Zeiten. Als ich ihm vorschlug, doch mal beim Porsche E-Racing Japan mitzumachen, meinte er nur:
„Ach was, da komm ich nicht mal annähernd mit. Die sind alle unglaublich gut.“
Eine beeindruckende Welt!
Rückblickend hätte ich mich vor dem Besuch des PCCJ besser vorbereiten sollen, um beim Gespräch mit dem Motorsport-Verantwortlichen fundiertere Fragen stellen zu können… (−_−)
Gespräch mit dem Motorsport-Manager von Porsche Japan
Mein Gesprächspartner war Herr Naoki Matsuoka, der seit diesem Jahr Manager der Motorsportabteilung bei Porsche Japan ist. Herr Matsuoka ist selbst erfahrener Rennfahrer und leitet mit seinem Know-how die Motorsportaktivitäten von Porsche Japan in dieser Saison.
Die enge Verbindung zwischen Porsche und Motorsport
„Porsche ist untrennbar mit Motorsport verbunden“, so Herr Matsuoka. Diese Haltung habe sich über die Jahre nicht geändert. Viele Hersteller übertragen Motorsport-Know-how auf Serienfahrzeuge, doch keiner tut dies so direkt und umfassend wie Porsche, betont er.
Der Vergleich zwischen dem Serien-GT3 und dem Carrera Cup Wagen zeigt das deutlich.
Obwohl der Carrera Cup Wagen äußerlich dem GT3 ähnelt, ist er innen mit einem Überrollkäfig ausgestattet und verwendet Carbon-Materialien für eine extreme Gewichtsreduzierung. Man könnte meinen, es sei ein komplett anderes Fahrzeug, doch in der Porsche-Fabrik wird der Wagen auf derselben Produktionslinie wie der Serien-911 montiert.
Das bedeutet, dass nicht ein spezielles Team auf einer separaten Linie arbeitet, sondern die gleichen Mitarbeiter den Carrera Cup Wagen parallel zum 911 bauen. Das finde ich wirklich beeindruckend.
Porsche legt dabei großen Wert darauf, dass die Fahrzeuge sportlich und zugleich alltagstauglich sind. Herr Matsuoka erklärt:
„Selbst die luxuriöse Panamera-Baureihe kann problemlos auf der Rennstrecke bewegt werden.“
Genau so ist es – unser Panamera bestätigt das voll und ganz.
Unser 971 Panamera Turbo aus dem Jahr 2017 sorgte damals für Aufsehen, als er auf der Nordschleife des Nürburgrings eine Zeit von 7:38 Minuten erzielte – schneller als der 911 GT3 (997) mit 7:40 Minuten. Und das auf Serienbereifung.
Diese Zeit war damals weltweit die schnellste in seiner Klasse.
Natürlich ist der Panamera beeindruckend, aber wahrscheinlich liegt es auch an der Fahrkunst. Wenn ich selbst mit dem Panamera Turbo auf der Nordschleife fahren würde, bräuchte ich vermutlich 30 Minuten…
Live-Übertragungen des Porsche Carrera Cup Japan
Seit diesem Jahr werden die Rennen des Porsche Carrera Cup Japan live auf JSPORT übertragen. Auf die Frage nach dem Hintergrund sagte Herr Matsuoka:
„Natürlich möchten wir die Bekanntheit des Carrera Cups steigern, aber vor allem wollen wir auch den Gentlemen-Fahrern mehr Aufmerksamkeit schenken.“
„Obwohl sie als Amateure gelten, verfügen sie über hervorragende Fähigkeiten. Sie trainieren intensiv, um im PCCJ zu gewinnen und gehen mit vollem Einsatz an den Start. Diese Leidenschaft möchten wir einem breiteren Publikum zeigen.“
Herr Matsuoka, selbst Rennfahrer, versteht die Motivation der Fahrer sehr gut. Im Juni findet am Fuji Speedway der Porsche Experience Day statt (an dem wir letztes Jahr zum ersten Mal teilgenommen haben), bei dem neben dem PCCJ-Lauf 7 und 8 auch Rennen des Carrera Cup Asia stattfinden. Dieses Jahr mietet Porsche den Fuji Speedway sogar exklusiv für einen Tag.
„Das ist beeindruckend, aber bestimmt auch sehr kostspielig…“, meinte ich.
„Ja… (lacht) Aber wir sind Porsche-Fans und -Besitzern zu großem Dank verpflichtet. Deshalb möchten wir mit diesem Event unsere Wertschätzung zeigen.“
Leider blieb nur wenig Zeit für das Gespräch, aber ich hoffe, bei Gelegenheit noch mehr erfahren zu können. Vielen Dank, Herr Matsuoka!
Einblick in die PCCJ Pit-Tour
Bei der Pit-Tour erfuhr ich, dass der PCCJ 2001 gestartet wurde und nun im 19. Jahr als „One-Make-Race“ (alle Teilnehmer fahren mit identischen Rennfahrzeugen) stattfindet.
Andere Hersteller hatten ähnliche Markenpokale, doch mit der Zeit nahmen die Teilnehmerzahlen ab und die Serien wurden eingestellt. Porsche hingegen verzeichnet jährlich viele Fahrer und ist heute der am längsten bestehende Markenpokal weltweit.
Wie bereits erwähnt, sieht der Carrera Cup Wagen äußerlich aus wie ein Serien-GT3, ist aber innen extrem leicht gebaut. Laut Reglement wiegt das Fahrzeug
mindestens 1215 kg ohne Kraftstoff, der Fahrer inklusive Helm mindestens 85 kg – also insgesamt 1300 kg.
Das sind etwa 300 kg weniger als ein Serien-GT3.
Der Pressesprecher erklärte, dass oft der Carrera T als Beispiel für einen leichten 911 genannt wird, der aber nur etwa 20 kg leichter als ein normaler 911 ist (entschuldigen Sie die Untertreibung). Im Vergleich dazu ist der Carrera Cup Wagen wirklich extrem leicht.
Auf die Frage nach den Highlights des PCCJ antwortete der Pressesprecher:
„Das Besondere ist die Spannung eines One-Make-Rennens. Die Regeln sind streng, und alle Fahrzeuge sind technisch identisch – bis hin zu den Reifen (Michelin). Zwar gibt es kleine Unterschiede in der Abstimmung durch die Ingenieure, aber letztlich entscheidet die Fahrerkunst über Sieg oder Niederlage. Solch spannende One-Make-Rennen sind selten.“
Auch in Japan gibt es Markenpokale, doch dort fahren Fahrer manchmal mit Reifen unterschiedlicher Hersteller, was oft zu Diskussionen führt, welcher Reifen in der Saison überlegen ist. Beim PCCJ hingegen zählt die mentale Stärke, Strategie und das fahrerische Können.
Für die Fahrer ist die Tatsache, dass die Fahrzeuge alle auf gleichem technischen Niveau sind, sicher ein großer Reiz. Erstaunlicherweise nimmt auch ein 71-jähriger Fahrer am PCCJ teil.
Ein Leben lang aktiv – das ist wirklich beeindruckend.
Rennsport als jugendliche Leidenschaft im Erwachsenenalter
Motorsport wird oft als „Spielerei der Reichen“ abgetan, doch je mehr man darüber erfährt, desto mehr erkennt man, dass es sich um einen ernsthaften Wettkampf unter Erwachsenen handelt – ähnlich wie damals, als der Entertainer Shimada Shinsuke ein Team für die Suzuka 8 Stunden gründete.
Im Leben hat jeder seine eigene Leidenschaft – sei es Beruf oder Hobby. Für mich persönlich ist klar, dass ich auch im Alter mit voller Begeisterung leben möchte. (Und das ist mein Fazit für heute, haha)
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