3000 km Tōhoku-Tour mit dem Porsche Boxster – Teil 2
公開日:2019.05.16

Fortsetzung der Boxster-Tour
Anknüpfend an den ersten Teil der 3000 km langen Tōhoku-Tour mit dem Porsche Boxster,
präsentiere ich Ihnen nun den zweiten Teil. Wie gewohnt dreht sich auch diesmal alles ums Fahren – touristische Infos sind kaum enthalten, aber ich lade Sie herzlich ein, trotzdem mitzufahren.
Tōhoku Boxster-Tour Tag 3
Am dritten Tag zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite – strahlender Sonnenschein, nur der Wind ist etwas frisch. Perfekte Bedingungen für ein Cabrio. Heute geht es entlang der Küstenstraßen R345 und R112 zum ersten großen Ziel: der Berg Chōkai-san.
Das Meer ist einfach atemberaubend schön.
Mit offenem Verdeck fühlt sich der Boxster förmlich befreit an – als hätte er nur auf diesen Moment gewartet. Der Sportauspuff ist aktiviert, der Klang des Boxermotors erfüllt die Luft, während wir die Küste entlangjagen. Musik braucht es hier nicht mehr.
Das ist das pure Porsche Fahrerlebnis eines Cabriolets. Ein echtes Entertainment jenseits des Alltags. Für genau solche Momente fährt man ein Auto mit offenem Dach. Wind, Licht, Sound – alles wird zur perfekten Inszenierung für ein unvergleichliches Fahrvergnügen.
Wir biegen auf die K210 ab und nehmen die Chōkai Blue Line, um den Berg Chōkai-san zu erklimmen. Im Sport-Plus-Modus und mit geschicktem Einsatz der Gänge 2 bis 4 gewinnt der Boxster schnell an Höhe. Das Blippen beim Runterschalten hallt zwischen den Bergen wider, und ich kann mir ein leises Murmeln nicht verkneifen.
„Boxster, du bist wirklich großartig…“
Trotz Golden Week ist wenig Verkehr, und je näher wir dem Gipfel kommen, desto kühler wird es – die Außentemperatur fällt auf 5 bis 6 °C. Nebel zieht auf, und neben der Straße türmen sich Schneewände von geschätzt 4 bis 5 Metern Höhe auf – eine fast schon mystische Atmosphäre.
Natürlich bleibt das Verdeck auch bei diesen Bedingungen offen. Mit eingeschaltetem Heizsystem ist der Innenraum angenehm warm und komfortabel.
Nach dem Gipfel beginnt die Abfahrt auf der Nordseite der Chōkai Blue Line. Plötzlich kommt uns ein roter 991.2 GT3 entgegen. „Ah, ein Facelift-GT3!“ – der kurze Blickkontakt bleibt unvergesslich. Im Rückspiegel bewundere ich die Silhouette, während der Boxster weiter die Bergstraße hinabsaust.
Später erfahre ich, dass der Besitzer des GT3 ein Leser dieses Blogs war. Er kontaktierte meine Frau via Twitter mit den Worten: „Vielleicht haben Sie meinen Boxster am Berg Chōkai-san gesehen.“ Eine Begegnung mit unglaublicher Wahrscheinlichkeit.
Die Nordseite der Chōkai Blue Line bietet spektakuläre Ausblicke. Je weiter wir absteigen, desto klarer wird die Sicht, und ein weiter Blick auf das Japanische Meer eröffnet sich unter uns. Ich drossle das Tempo, genieße die Landschaft und meistere die Kurven mit Bedacht.
Unten angekommen, weist ein Schild auf die „Chōkai Green Line“ hin. Ursprünglich nicht geplant, entscheide ich mich, die K312 auszuprobieren. Anfangs gleicht die Strecke einer breiten Landstraße, die sich angenehm schnell fahren lässt. Nach und nach führt sie bergauf und scheint zum Nikao-Plateau zu führen.
Auf dem Hochplateau reihen sich Windkraftanlagen aneinander, umgeben von weitläufigen Wiesen. Es erinnert ein wenig an die Milchstraße in Aso, Kumamoto, nur etwas kleiner. Die Berge in der Ferne verschwinden und tauchen wieder hinter Wolken auf. Trotz Golden Week ist kaum Verkehr – fast wie eine Privatstrecke. Ein Traum für jeden Porsche Besitzer.
Nach dem Hochplateau geht es weiter Richtung Japanisches Meer. Über die R7 fahren wir zum Hotel in Akita. Nach einem entspannenden Bad im großen Thermalbecken dehne ich mich sorgfältig und gehe früh schlafen, während ich die Eindrücke des Tages Revue passieren lasse.
Tōhoku Boxster-Tour Tag 4
Am nächsten Morgen stürze ich mich in das Frühstücksbuffet und bereite mich zügig vor. Der Boxster auf dem Parkplatz ist nach der langen Fahrt ziemlich verschmutzt: die Frontpartie ist übersät mit Insektenresten, der hintere Stoßfänger von aufgewirbeltem Staub und Schmutz schwarz verfärbt, und die Seiten sind von Spritzwasser verschmutzt.
Mit einem feuchten Mikrofasertuch und dem mitgebrachten, verdünnten SurLuster Zero Water Spray löse ich den Schmutz sanft und wische ihn ab – fertig für die nächste Etappe.
Viele Porsche Fahrer kennen das Gefühl: Ein sauberer Wagen fährt sich einfach besser.
Heute geht es nicht an die Küste, sondern ins Landesinnere – zum Tazawa-See. Als Grundschüler erinnere ich mich, dass dieser See im Sozialkundeatlas als der tiefste See Japans verzeichnet war. Ein Ort, den ich unbedingt einmal besuchen wollte.
Über die R13, R46 und R105 fahre ich dann auf die K60 und erreiche die Ufer des Tazawa-Sees. Die Wasseroberfläche leuchtet in einem faszinierenden Blau, das ich so noch bei keinem anderen See gesehen habe. Ich parke am Seeufer, genieße eine Pause mit Blick auf das Wasser und fahre dann gegen den Uhrzeigersinn um den See herum.
Dann geht es auf die R341 in Richtung Hachimantai, wo eine erstklassige Bergstrecke auf uns wartet. Die Straße ist breit und die sanften Kurven ziehen sich endlos dahin. Solch eine Strecke findet man im Kansai-Gebiet selten.
„Wow, Tōhoku ist wirklich beeindruckend.“
Mein rechter Fuß am Gaspedal wird automatisch kräftiger.
Ich nehme die Hachimantai Aspite Line und wähle eine Runde gegen den Uhrzeigersinn um den Berg. Während der Boxster an Höhe gewinnt, tauchen neben der Straße Schneewände auf, ähnlich wie am Chōkai-san – fast wie die berühmte Shiga-Kusatsu-Hochgebirgsroute. Je näher wir dem Gipfel kommen, desto mehr Touristenautos sind unterwegs, doch die atemberaubende Aussicht lenkt kaum ab.
Die Strecke bietet fließende Kurven und sogar eine Spoon-Curve. Ich versuche, meine noch etwas unbeholfenen Heel-and-Toe-Techniken einzusetzen und im Einklang mit dem Boxster die Bergstraße hinaufzufahren.
Danach fahre ich erst wieder ins Tal hinab und nehme dann die K23, um erneut den Hachimantai zu erklimmen. Diese Strecke ist touristisch stärker frequentiert, inklusive Reisebusse, sodass das Tempo nicht so hoch ist. Doch mit Blick auf den Iwate-san genieße ich die Fahrt und setze meine Reise auf der R341 nach Norden fort.
In Kazuno sehe ich an einer Tankstelle einen 970 Panamera Turbo stehen und denke: „So einen Panamera würde ich hier auch gerne fahren…“ Während ich an meinen eigenen Panamera zu Hause denke, fahre ich weiter auf der R103 zum Towada-See. Die R103 ist breit und wenig befahren – eine äußerst angenehme Cruising-Strecke.
Als ich Towada-See erreiche, neigt sich der Tag dem Ende zu, und die Ufer sind in ein goldenes Licht getaucht. Ich wollte an einem Aussichtspunkt anhalten, doch der Parkplatz war voll, also fahre ich weiter auf der R454 im Uhrzeigersinn um den See.
Diese Strecke ist allerdings mit vielen kleinen Steinen bedeckt und recht schmal, sodass der Fahrspaß eher gering ist. Ich halte durch und steuere auf die Stadt Aomori zu.
Auf der R102 und dann R103 nähere ich mich dem Berg Hakkōda, einer weiteren großartigen Bergstrecke. Der Verkehr ist etwas dichter, doch viele Fahrer lassen mich passieren, sodass ich ohne Hemmungen im Sport-Plus-Modus mit 2. Gang überhole. Ein Dankeschön mit Warnblinker und weiter geht’s.
Am Aussichtspunkt am Berg Iwaki mache ich eine kurze Pause und genieße den Sonnenuntergang. Ein junges Paar in einem alten Land Cruiser arrangiert immer wieder ihr Auto für Fotos mit der untergehenden Sonne. „Autoliebhaber sind eben überall gleich“, denke ich lächelnd, bevor ich zum Hotel in Aomori fahre.
(Fortsetzung folgt)
Im nächsten Teil: Aomori, Morioka und Aizu
Wie hat Ihnen der Bericht gefallen? Die Tage 3 und 4 waren vom Wetter her ein Glücksfall – sicher eine traumhafte Cabriofahrt. Wäre ich mit meiner sonst so regenreichen, stürmischen und nebligen Glückssträhne unterwegs gewesen, hätte das sicher anders ausgesehen.
Im nächsten und letzten Teil geht es weiter – bleiben Sie gespannt!
Weiterlesen → 3000 km Tōhoku-Tour mit dem Porsche Boxster – Teil 3
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