992.2 GT3 Touring Testbericht Teil 1|Nach 800 km Fahrt die Performance erlebt
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800 km mit dem GT3 Touring meines Bruders nach der Auslieferung
Der von meinem Bruder bestellte 992 Facelift GT3 Touring wurde endlich ausgeliefert.
Die Karosserie in GT-Silber mit gelben PCCB-Bremssätteln und silbernen Felgenringen ist eine schlichte Kombination. Überraschend wählte mein sonst eher auffälliger Bruder diesmal diese zurückhaltende Ausstattung mit dem starken Wunsch, „lange Freude am Auto zu haben“.

Das Interieur ist komplett in schwarzem Leder mit dezenten Crayon-Nähten gehalten. Die Fensterrahmen blieben silbern, und Details wie die weißen Umrandungen der Felgen und Scheinwerfer zeigen die Liebe zum Detail. Obwohl auffällige Optionen fehlen, summieren sich die unverzichtbaren Extras wie PCCB und Exklusivlicht auf fast 500.000 Yen.
Nach der Auslieferung legten wir die rund 800 km bis zu seinem Wohnort am Stück zurück. Da mein Bruder unterwegs ausstieg, fuhr ich praktisch mehr als die Hälfte der Strecke. Diese lange Fahrt bot die perfekte Gelegenheit, die wahre Leistungsfähigkeit des GT3 Touring zu erleben.
Komfort im Stadtverkehr – ein neues Fahrerlebnis
Der größte Unterschied zum 991 und frühen 992 GT3 Touring ist die Alltagstauglichkeit im Stadtverkehr.
Beim Anfahren an der Ampel beschleunigt der Wagen dank des niedrigen Übersetzungsverhältnisses sehr geschmeidig. Anders als bei modernen Turbo-Motoren, die oft zu sparsam regeln und das Gefühl vermitteln, dass das Drehmoment nicht sofort folgt, bietet der GT3 ein direktes, fast wie beim Spyder RS spürbares Beschleunigungsgefühl.

Mein Bruder war direkt nach der Auslieferung überrascht: „Der fährt sich ja richtig bequem. So kann ich den wirklich fahren.“ Für einen GT3-Neuling zeigt das, wie sehr der 992.2 im Stadtverkehr an Komfort gewonnen hat.
Dennoch ist der Wagen keinesfalls ein komfortabler Begleiter für romantische Fahrten.
Der Abroll- und Motorgeräuschpegel ist hoch, und die Federung bleibt straff. Auf dem Beifahrersitz hört man deutlich Steine auf der Straße prasseln, was Gespräche nur mit erhöhter Lautstärke ermöglicht. Trotzdem sind die Vibrationen und unangenehmen Geräusche im Vergleich zum 991 deutlich reduziert. Die Federung ist ähnlich sanft wie beim Spyder RS – für einen GT3 ein bemerkenswerter Komfortgewinn.
Besonders eindrucksvoll im Stadtverkehr ist der Moment, wenn die Ampel von Rot auf Grün wechselt. Bei Beschleunigungen von 10 km/h auf 20 km/h und weiter auf 40 km/h zeigt der Wagen seine Stärken. Dank des niedrigen Übersetzungsverhältnisses kann man im zweiten und dritten Gang den Motor schön hochdrehen und das typische GT3-Fahrgefühl auch bei normalen Geschwindigkeiten genießen. Dieses Erlebnis war bei Vorgängermodellen nicht möglich.
90 km/h bei 5000 U/min im 3. Gang – die Vorteile des niedrigen Übersetzungsverhältnisses
Das herausragende Merkmal des GT3 Touring ist das extrem niedrige Übersetzungsverhältnis.
Im dritten Gang erreicht der Wagen bei 5000 U/min nur etwa 90 km/h. Zum Vergleich: Ein 981 Boxster schafft hier rund 110 km/h, der 992 GTS etwa 115 km/h. Das Übersetzungsverhältnis entspricht nahezu dem des Spyder RS und prägt den Charakter des Fahrzeugs maßgeblich.
Dank der niedrigen Übersetzung kann man auch im Stadtverkehr im zweiten und dritten Gang den Motor schön drehen lassen und so das typische GT3-Feeling erleben. Das gilt auch für kurvige Strecken in Japan, wo man in den Gängen 2 und 3 angenehm hohe Drehzahlen fahren kann. Gerade auf engen, kurvenreichen Bergstraßen ist dieses niedrige Übersetzungsverhältnis ein großer Vorteil.

Als ich noch einen 991 GT3 Touring besaß, konnte ich das volle Potenzial nur auf wenigen freien Autobahnabschnitten oder großen kurvigen Straßen auskosten. Im Stadtverkehr oder auf Schnellstraßen empfand ich oft keinen Grund, den GT3 zu fahren – da war der Carrera die angenehmere Wahl. Mit dem 992.2 macht aber auch der Großteil der normalen Straßen richtig Spaß. Das ist ein großer Fortschritt.
Allerdings ist das niedrige Übersetzungsverhältnis auf der Autobahn auch ein zweischneidiges Schwert.
Bei 100 km/h dreht der Motor schon 2800 bis 2900 U/min, was beim Überholen auf der linken Spur anstrengend wirkt – fast wie bei einem Kleinwagen, der ständig hochdreht. Als Beifahrer fragt man sich fast, „Warum wird nicht hochgeschaltet?“ Ich hätte mir oft einen höheren Gang gewünscht. Für den Fahrer ist das zwar ein tolles Gefühl, aber für Mitfahrer kann es laut und hektisch wirken. Auch deshalb ist der GT3 Touring kein idealer Wagen für romantische Fahrten.
Ein sanfterer Motorsound
Der Motor klingt im Vergleich zu früheren GT3-Modellen deutlich leiser.
Unnötige Klappergeräusche bei niedrigen Drehzahlen wurden eliminiert, der Klang ist angenehmer – fast so, als würde man hinter einer Maske sprechen, etwas gedämpft.
Insgesamt ist der Klang des GT3 angenehm für die Ohren, wobei das „Bong“-Geräusch beim Herunterschalten besonders auffällt. Dieses Geräusch unterscheidet sich vom bekannten Blubbern oder den PDK-Schaltgeräuschen. Wenn man bei offenem Fenster von Gang 5 auf 4, 3 und 2 runterschaltet, hört man ein wohltuendes „Bong, Bong, Bong“.

Im Vergleich zu GTS oder Carrera T ist der Wagen zwar laut, aber im Vergleich zum 991 GT3 deutlich leiser. Puristen, die den harten Sound der alten GT3 kennen, könnten sagen, es sei kein echter GT3 mehr. Für mich ist die Lautstärke genau richtig. Allerdings ermüdet der Sportauspuff auf langen Strecken, weshalb ich auf der Autobahn meist ohne ihn fahre.
Der 991 GT3 hatte bei niedrigen und mittleren Drehzahlen stets ein metallisches Klappern und mechanische Geräusche. Bei 6000 bis 9000 U/min klang er fantastisch, aber im unteren Drehzahlbereich war der Klang nicht so angenehm. Der 992.2 hat diese störenden Geräusche herausgefiltert und lässt nur den angenehmen Auspuffsound durch. Die Lautstärke ist reduziert, die Klangqualität aber verbessert.
Später hatte ich Gelegenheit, den Motor bis 8000–9000 U/min hochzudrehen. In diesem hohen Drehzahlbereich klingt der GT3 immer noch beeindruckend. Zwar etwas leiser als bei Vorgängermodellen, aber der Klang ist für die meisten Fans mehr als zufriedenstellend.
Herausforderungen auf der Autobahn und Unterschiede zum 991
Der Eindruck auf der Autobahn unterscheidet sich deutlich vom 991 GT3 Touring.
Der 991 zeichnete sich durch eine pfeilschnelle, geradeaus sehr stabile Fahrweise aus. Ich kenne mehrere Besitzer des 991 GT3 Touring, und alle lobten einstimmig die herausragende Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten.
Im Gegensatz dazu ist der 992.2 nicht ganz so stabil. Die Lenkung spricht direkter an, und das Fahrwerk mit Doppelquerlenker vorne vermittelt mehr Rückmeldung von der Straße. Das Auto wirkt agiler und lebendiger.
Das bedeutet aber nicht, dass der Wagen unsicher ist.
Er fährt geradeaus und vermittelt kein Gefühl von Gefahr. Dennoch erfordert er im Vergleich zum 991 etwas mehr Aufmerksamkeit. Die beste Nutzung ist, mit Tempomat bei etwa 100 km/h entspannt zu cruisen und danach auf kurvigen Strecken Spaß zu haben. Als Langstrecken-Tourer auf der Autobahn war der 991 für mich überlegen.

Der Verbrauch lag bei 866 km Fahrt bei 8,2 km/L.
Das war fast ausschließlich Autobahnfahrt, und der Motor wurde während der Einfahrphase nicht hochgedreht. Trotzdem ist die Reichweite mit vollem Tank unter 500 km, sodass wir unterwegs an Tankstellen anhalten mussten. Die Reichweite ist vergleichbar mit dem Taycan Turbo GT oder sogar geringer. Da manche Tankstellen an Autobahnraststätten nach 20 Uhr schließen, gab es auch etwas Nervenkitzel.
Das Abrollgeräusch auf der Autobahn empfand ich lauter als beim 991.
Da der Motorklang gedämpfter ist, hört man die Reifen deutlicher. Auf glatten Straßen ist das unproblematisch, aber auf rauen Oberflächen klingt es ständig wie ein „Rauschen“. Der Spyder RS hat ein ähnliches Übersetzungsverhältnis, aber durch das offene Dach entweicht der Schall besser oder wird vom Verdeck gedämpft. Im geschlossenen GT3 Touring hingegen bleibt das Geräusch im Innenraum und wirkt manchmal etwas dröhnend und störend.
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Bis hierhin sind die Alltagstauglichkeit, die Vorteile des niedrigen Übersetzungsverhältnisses, die Klangentwicklung des Motors und die Besonderheiten auf der Autobahn klar geworden. Im zweiten Teil werde ich auf den Vergleich mit Spyder RS, Turbo GT sowie den Varianten mit und ohne Heckflügel eingehen und die Frage beantworten, welche Version die richtige Wahl ist.
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