Probefahrt mit dem neuen 718 Spyder: Wie klingt er? Wie ist der Fahrkomfort? Und das Handling?
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Probefahrt mit dem neuen 718 Spyder
Seit seiner Markteinführung sieht man den 718 Spyder immer öfter auf den Straßen. Nun hatte ich endlich die Gelegenheit, ihn selbst zu fahren.
Der von mir getestete 718 Spyder kommt in der klassischen Kombination aus Karosseriefarbe „Crayon“, rotem Verdeck und dem Interieur-Paket „Spyder Classic“. Allein dieses Design macht ihn für mich unwiderstehlich – schlichtweg beeindruckend. Persönlich ist es mein Lieblingsdesign unter den aktuellen Porsche-Modellen.
Das Testfahrzeug ist ein 6-Gang-Schaltgetriebe mit Rechtslenkung und verfügt über einen GPF (Gasoline Particulate Filter).
Motorstart und erste Fahrt
Der Start des Motors klingt kraftvoll: Ein markantes „Brumm!“ erweckt den 4-Liter-Saugmotor zum Leben. Der Klang im Leerlauf ähnelt stark dem des 992. Kein Wunder, denn der Motorblock ist offenbar derselbe – der 992-Motor wurde einfach ohne Turbo und mit größerem Hubraum modifiziert.
Mit 420 PS ist dieser Motor zwar gleich groß wie der des GT3, doch die Charakteristik unterscheidet sich deutlich.
Im praktischen Fahrbereich bietet er ein sehr kräftiges Drehmoment. Bei der manuellen Variante liegt das maximale Drehmoment von 420 Nm in einem trapezförmigen Bereich zwischen 5.000 und 6.800 U/min. (Die PDK-Version erreicht 430 Nm bei 5.500 U/min.)
Das sorgt für ein sehr angenehmes und leicht kontrollierbares Fahrgefühl vom Anfahren bis zum Beschleunigen. Schon bei der GTS 4.0 Probefahrt habe ich die einfache Handhabung dieses Motors gelobt – und auch der Spyder zeigt keinerlei spitze oder schwer zu kontrollierende Eigenschaften.
Dieser Motor ist wirklich alltagstauglich.
Schaltgefühl
Passend zum praktischen Drehmoment überzeugt auch das Schaltgefühl. Das kurze Schaltgestänge, wie beim GT3 und GT4, lässt sich mit einer einfachen Handgelenksbewegung präzise und knackig bedienen. Kein Ruckeln, kein Schwergang – die Gänge lassen sich jederzeit stressfrei wählen.
Man kann jederzeit perfekt und ohne Verzögerung den gewünschten Gang einlegen.
Das Gefühl ist dasselbe wie bei der GTS 4.0 – ein Abwürgen des Motors scheint nahezu unmöglich. Die Kupplung und das Schalten sind so leichtgängig, dass man beim Anfahren nur minimal mit dem rechten Fuß Druck geben muss, um sanft Geschwindigkeit aufzubauen.
Im Vergleich zu meinem 981 Boxster GTS ist das Anfahren deutlich einfacher. Beim 981 muss man bewusst mehr Gas geben, während der 718 Spyder und GTS 4.0 fast von selbst beschleunigen.
Auch der Gangwechsel von 1. auf 2. Gang gelingt ohne spürbare Schaltstöße, ohne dass man das Gas besonders dosieren muss – im Gegensatz zum 981, wo man etwas Gas geben sollte, um den Schaltvorgang zu glätten.
Das dichte Drehmoment und die intelligente Motorsteuerung unterstützen den Fahrer optimal.
Ich habe viele manuelle Fahrzeuge aus Japan und dem Ausland getestet, aber der 718 Spyder und GTS 4.0 gehören zu den einsteigerfreundlichsten Schaltwagen – auch für Fahrer ohne viel Schaltpraxis.
Mit etwas Übung wird man schnell sicher im Umgang.
Wie klingt der Motor?
Für viele ist der Klang das wichtigste Kriterium – so auch für mich. Online-Reviews erwähnen das oft nur am Rande, daher möchte ich hier Klarheit schaffen.
Kurz gesagt: Beim Fahren ist der 718 Spyder überraschend leise. Beim Start klingt der Motor kraftvoll, doch sobald man die Kupplung kommen lässt und losfährt, wird der Spyder fast still.
Man fragt sich kurz: „Was ist denn jetzt los?“ – so mild ist die Lautstärke. Bei Schaltvorgängen um 2000 U/min in den Gängen 2 bis 4 bleibt der Klang eines normalen Sportcoupés sehr dezent.
Der Spyder hat keine Sport- oder Sport-Plus-Modi wie der GT3 – er ist von Haus aus quasi im Sport-Plus-Modus unterwegs.
Daher gibt es keine Klangveränderungen durch Fahrmodi.
Legt man jedoch einen oder zwei Gänge zurück und tritt aufs Gas, verwandelt sich der Auspuffsound schlagartig. Ab etwa 4000 U/min öffnen sich die Ventile und der Spyder entfesselt einen beeindruckenden Sound.
Der Auspuff- und Motorenklang ist großartig.
Ähnlich wie beim 992, aber durch den größeren Hubraum etwas tiefer und satter im Bass. Anders als der 4-Zylinder des 718 oder der V8 klingt der 6-Zylinder sehr homogen und ausgewogen. Das typische Blubbern beim Gaswegnehmen ist kaum hörbar.
Die Klangqualität lässt sich schwer in Worte fassen – am besten hört man sich Videos auf YouTube an. Meine persönliche Reihenfolge der Porsche-Klänge von tief bis hoch ist:
718 (4-Zylinder) > 718 Spyder & GTS 4.0 > 992 > 991 GT3 im niedrigen Drehzahlbereich > 981 > 991 GT3 im hohen Drehzahlbereich
Klang und Lautstärke sind sehr subjektiv, daher sollte man sich bei der Wahl seines Porsche nach dem eigenen Geschmack richten.
Der Besitzer meines Testwagens hatte eine fernbedienbare Ventilsteuerung am Auspuff montiert, die ich ebenfalls ausprobieren durfte.
Das Ergebnis war beeindruckend: Schon bei niedrigen Drehzahlen klingt der Spyder dann deutlich sportlicher und sehr angenehm. Die Lautstärke steigt proportional zum Gasgeben – ein wirklich tolles Erlebnis.
Dabei bleibt der Klang angenehm, ohne zu laut zu sein, sodass Gespräche mit Beifahrern problemlos möglich sind und keine unangenehme Geräuschkulisse im Innenraum entsteht.
Man muss nicht schnell fahren, um den Sound zu genießen. Wie schon beim GT3 habe ich festgestellt, dass bei geschlossenem Ventil man oft versucht, über 4000 U/min zu fahren – was weder umweltfreundlich noch sicher ist. Mit der Ventilsteuerung fährt man automatisch entspannter und umweltbewusster.
Interessanterweise hat der Besitzer auch eine Version ohne GPF (die ersten importierten Fahrzeuge mit anderer Teilenummer) getestet.
Diese soll einen klareren und lauteren Klang haben.
Der GPF sorgt leider für einen etwas dumpferen Klang.
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