Mercedes-Benz GLS580 Testfahrtbericht|Wie leistungsstark ist die E-ACTIVE BODY CONTROL wirklich?
公開日:2022.11.10

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GLS580 4MATIC
Mein Bruder, der gelegentlich in diesem Blog auftaucht, hat sich wie gewohnt ein neues Auto gekauft.
Diesmal handelt es sich um den Mercedes-Benz GLS580 4MATIC mit Sport-Showcar-Paket. Zum Zeitpunkt der Blogerstellung ist der GLS580 bereits nicht mehr im japanischen Modellprogramm verfügbar; aktuell sind dort nur noch der GLS400d und der AMG GLS63 als Neuwagen erhältlich.
Früher hatte ich schon einmal überlegt, einen GLS400d zu kaufen und ihn auch probegefahren. Damals war ich von dem überraschend leichten und unbeschwerten Fahrgefühl etwas enttäuscht und hatte das Gefühl, dass dem „S“ in der Modellbezeichnung die erwartete Schwere und Wertigkeit fehlte.
Diesmal steht der höherwertige GLS580 im Fokus. Neben dem offensichtlichen Unterschied im Antriebsstrang gibt es eine weitere große Besonderheit.
Nämlich die neueste Mercedes-Federung E-ACTIVE BODY CONTROL mit dynamischer Kurvenfunktion.
Leider ist diese Federung in der japanischen Version des GLS400d nicht verfügbar und ausschließlich dem GLS580 vorbehalten. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich damals bedauerte, dass man sie nicht auch im GLS400d bekommen konnte.
In diesem Bericht möchte ich daher den Eindruck im Vergleich zum GLS400d sowie meine Erfahrungen mit der E-ACTIVE BODY CONTROL (inklusive dynamischer Kurvenfunktion) schildern.
Wie gewohnt liegt der Fokus dieses Blogs auf dem „Fahrerlebnis“. Für detaillierte Bewertungen zu Bedienkomfort oder Innenraum empfehle ich andere Fachmedien.
Erster Eindruck von Optik und Anfahrt
Steht der GLS auf dem Parkplatz, fällt sofort seine enorme Größe auf. Die Parklücke in der Tiefgarage ist gerade so ausreichend, und von der Seite betrachtet wirkt er fast wie ein „Elefant“.
Mit seiner überwältigenden Präsenz strahlt er eine außergewöhnliche Luxus-Atmosphäre aus. Der Einstieg auf den vergleichsweise hohen Fahrersitz erfolgt fast wie eine kleine Kletterpartie. Setzt man sich, eröffnet sich ein prunkvoll ausgestatteter Innenraum – ganz klar das Top-SUV von Mercedes.
Fast alle Komfortausstattungen sind an Bord, sodass es an nichts mangelt.

Rücksitzbereich. Dank Showcar-Paket besonders großzügig gestaltet.
Die großzügigen Sitze mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten bieten wirklich hohen Komfort. Dieses Auto ist wie geschaffen für lange Strecken.
Beim Starten und langsamen Losfahren entfährt mir ein „Leichtfüßig!“. Trotz eines Gewichts von über 2700 kg fühlt sich der GLS580 keineswegs schwerfällig an. Dank ISG (elektrischer Hilfsmotor) setzt er sich geschmeidig in Bewegung. Auch die Lenkung ist angenehm leicht, sodass man kaum merkt, ob man ein großes oder kleines Fahrzeug fährt.
Zunächst dachte ich, das sei das gleiche leichte Fahrgefühl wie beim GLS400d. Doch bei höheren Geschwindigkeiten, ab etwa 40 bis 50 km/h, spürt man erstmals das satt auf der Straße liegende, wertige Fahrgefühl, das beim GLS400d fehlte.
„Gar nicht schlecht!“, sage ich zu meinem Bruder, während wir uns auf den Weg in die Berge machen.
Vom Stadtverkehr zur kurvigen Bergstrecke
Wir fahren durch den dichten Stadtverkehr in Richtung Gebirge. Die Ansprechfreudigkeit des Drehmoments beim Anfahren ist so gut, dass man sich erst daran gewöhnen muss. Ohne behutsames Gasgeben schießt der Wagen schnell nach vorne.
Über Unebenheiten wie Baustellenpflasterungen fahre ich langsam, um das Ansprechverhalten der Federung zu testen.
Im Komfortmodus spürt man bei niedrigen Geschwindigkeiten in der Stadt ein leichtes Vibrieren, das etwas stört. Da es sich um eine Luftfederung handelt, ist das vielleicht unvermeidbar, doch bei einem Top-SUV von Mercedes erwartet man mehr.
Ehrlich gesagt empfinde ich den Fahrkomfort des BMW X7 35d, den ich früher testete, in der Stadt als besser. Auch im Vergleich zum Porsche Cayenne rollt der Cayenne spürbar geschmeidiger.
Allerdings ist das ein sehr feiner Vergleich auf hohem Niveau. Für den normalen Fahrer wird der GLS-Komfort keinesfalls als schlecht empfunden – er ist durchaus sehr gut.

Die E-ACTIVE BODY CONTROL verfügt über einen Curve-Modus
Nun aktiviere ich die E-ACTIVE BODY CONTROL und fahre im Curve-Modus. Die Federung kontrolliert über Kameras die Straßenoberfläche und steuert vier 48V-elektrische Hydraulikmodule sowie elektronisch geregelte Dämpfer und Luftfedern. Im niedrigen Geschwindigkeitsbereich fühlt sich das Fahrverhalten kaum anders als im Komfortmodus an.
Wir verlassen die Stadt und erreichen eine enge, kurvige Bergstrecke.
Bei einem so hoch gebauten SUV möchte man eigentlich keine sportliche Fahrt wagen. Im Komfortmodus ist die Seitenneigung deutlich spürbar. Sportlich wie ein Cayenne fährt sich der GLS keineswegs. Der Wagen neigt sich stark, und man muss aufpassen, dass die Linie nicht zu weit nach außen ausschert.
Im Sportmodus wird die Federung etwas straffer, doch die Neigung bleibt groß. Wer mit Familie unterwegs ist, sollte möglichst sanft fahren, um die Querkräfte gering zu halten.
Dann schalte ich erneut den Curve-Modus ein.
Plötzlich ist der GLS ein ganz anderes Auto. „Ein komplett anderes Fahrzeug“ ist eine Phrase, die ich oft benutze, aber hier trifft sie voll zu. Man kann kaum glauben, dass es derselbe Wagen ist. Auf der kurvigen Bergstraße bei 30 bis 50 km/h schwankt der Wagen überhaupt nicht. Er neigt sich nicht – fast wie ein Sportwagen, sogar noch besser in Sachen Seitenneigung.
Die E-ACTIVE BODY CONTROL neigt das Fahrzeug in Kurven zur Innenseite, um die Bewegung der Insassen zu minimieren. Die Wirkung ist enorm – es fühlt sich an, als würde man auf einem „magischen Teppich“ fahren. Porsche bietet mit PDCC ebenfalls eine Rollreduzierung, allerdings über eine elektronisch gesteuerte Stabilisatorverstellung.
Im Gegensatz dazu streckt die E-ACTIVE BODY CONTROL die Federung auf der Außenseite der Kurve blitzschnell, um die Karosserie gegen die Fliehkraft auszubalancieren.
Deshalb bleibt das Fahrzeug wirklich flach.
Man kann die Stärke der Wirkung einstellen; ich habe die mittlere Stufe gewählt, die für japanische Bergstraßen sehr natürlich und passend ist. Bei höheren Geschwindigkeiten lässt die Federung etwas mehr Neigung zu. Es empfiehlt sich, die Curve-Modus-Stärke je nach Tempo anzupassen.
Eindruck vom Motor
Beeindruckt vom Curve-Modus fahre ich die Bergstrecke entlang und gebe auf einer Geraden etwas mehr Gas.
Der V8-Biturbo mit 489 PS ist zwar leistungsstark, doch das hohe Gewicht bremst die Beschleunigung etwas. Ein Mangel an Leistung ist jedoch nicht spürbar. In jeder Situation steht ausreichend Kraft zur Verfügung.
Außerdem gibt es keinen spürbaren Turboloch-Effekt. Das ISG unterstützt den Motor so gut, dass man das Turboloch kaum wahrnimmt. Das Drehmoment ist so geschmeidig wie bei früheren Mercedes-V8-Saugmotoren mit 5 Litern Hubraum. Das macht den Motor sehr angenehm zu fahren – typisch Mercedes, dass der Fahrer sich um nichts kümmern muss.
Besonders beeindruckt hat mich der Klang des Motors. Der Sound ist wirklich gelungen. Der typische, kernige V8-Sound von Mercedes klingt auch im Stadtverkehr präsent und angenehm.
Im Sportmodus wird der Klang noch lauter und sportlicher. Mein Bruder besitzt auch einige AMG-Modelle und meint, dass der Klang des GLS580 so gut ist, dass ein AMG nicht unbedingt nötig wäre. Für Fans des klassischen Mercedes-V8 ist dieser Motor sehr zu empfehlen.
Fahrgefühl auf welligem Untergrund
Der Royu Driveway, insbesondere der Royu-Tunnel, hat eine sehr wellige Fahrbahn. Das ist ideal, um die Geradeausstabilität zu testen. Beim GLS580 merkt man deutliche Unterschiede zwischen Komfort- und Curve-Modus.
Wie bereits erwähnt, sind die Unterschiede im Stadtverkehr kaum spürbar, aber bei höheren Geschwindigkeiten werden sie sehr deutlich.

Die Federungsbewegungen lassen sich je nach Straßenbeschaffenheit beobachten
Im Komfortmodus bewegt sich die Karosserie spürbar auf und ab, wenn die Straße wellig ist. Im Curve-Modus hingegen sind die Bewegungen deutlich reduziert. Auf dem Monitor kann man gut sehen, wie die Federung gezielt auf Unebenheiten reagiert. Die Geradeausstabilität ist auf sehr hohem Niveau.
Auch im Komfortmodus ist der Fahrkomfort bereits sehr gut, aber wer ein noch flacheres Fahrgefühl sucht, sollte die E-ACTIVE BODY CONTROL wählen. Das ist genau das Fahrgefühl, das man von einem Mercedes mit „S“-Status erwartet.
Fazit
Dieses Fahrzeug ist zweifellos ein SUV, das Luxus in den Vordergrund stellt. Im Curve-Modus kann man zwar auch sportlich fahren, doch der Fokus liegt klar auf komfortablem Fahren.
Wer wirklich schnell fahren möchte, sollte zum AMG GLS63 greifen.
Der GLS580 scheint eher auf Komfort bei höheren Geschwindigkeiten auf Landstraßen und Autobahnen ausgelegt zu sein. In japanischen Großstädten mit häufig sehr langsamen Fahrten passt die Abstimmung manchmal nicht ganz optimal.
Je nachdem, was man von einem großen SUV erwartet, ist der GLS ideal für komfortable Langstrecken mit der Familie. Das Herzstück ist dabei die E-ACTIVE BODY CONTROL.
Es ist schade, dass der GLS580 mit dieser Ausstattung in Japan nicht mehr erhältlich ist. Ich hoffe sehr, dass Mercedes-Benz Japan diese Option auch für den GLS400d verfügbar macht.
Dass diese großartige Option auf dem japanischen Markt nicht wählbar ist, ist wirklich bedauerlich.
Wenn die E-ACTIVE BODY CONTROL irgendwann in einem Mercedes-SUV wieder angeboten wird, würde ich persönlich sehr gerne erneut damit fahren.
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