Wenn man sagt, man fährt einen Porsche, fragen alle: „911?“ – und wenn man „Boxster“ sagt, wird es plötzlich still.
公開日:2019.02.01

Fahren mit dem 981 Boxster
Mein Mann, der in letzter Zeit oft mit einem luftgekühlten 911 zur Arbeit gefahren ist, nahm neulich mal wieder den Boxster. Nach der Rückkehr sagte er gleich zu Beginn:
Mann, der Boxster ist einfach ein großartiges Auto.
Ich dachte nur: „Diesen Satz habe ich jetzt schon über 1000 Mal gehört“ (Kansai-Leute neigen dazu, Geschichten etwas auszuschmücken, tatsächlich sind es wohl eher 30 Mal). Er meinte dann:
Ich frage mich, ob der kommende GT3 Touring dieses Fahrgefühl des Boxsters übertreffen kann? So sehr schätze ich den Boxster.
Er schwärmte regelrecht.
Danach murmelte er wie gewohnt vor sich hin: „Der Sound eines Saugers ist einfach unschlagbar“, „Das Fahrgefühl ist so geschmeidig“, „Wenn Auto und Fahrer perfekt harmonieren, ist das einfach überwältigend – da kommen einem die Tränen…“.
Im Schatten des 911
Der Name Porsche Boxster setzt sich zusammen aus dem Boxer-Motor (Boxermotor) und dem Speedster als offenes Modell.
Trotz seiner Qualitäten hat der Boxster oft das Nachsehen, denn in der Öffentlichkeit gilt „Porsche = 911“. Der 911 ist zweifellos ein großartiges Auto, sodass der Boxster manchmal im Schatten des 911 steht. Außerdem hört man oft:
„Wenn ich Freunden sage, dass ich einen Porsche fahre, fragen sie: ‚Was denn? Einen 911?‘ Und wenn ich dann ‚Boxster‘ sage, wird es plötzlich still.“
Mein Mann hat das auch schon erlebt. Aber ich möchte hier festhalten: Der Boxster ist mindestens genauso großartig wie der 911.
Spaß auf kurvigen Straßen
Wenn mein Mann und ich mit dem Boxster auf dem Sanda Burgring oder anderen schönen kurvigen Strecken unterwegs sind, sagt er oft:
Der Boxster ist ein Auto, das erst auf kurvigen Straßen richtig aufblüht. Er dreht sich um seine eigene Achse, und je enger die Kurve, desto intensiver dieses Gefühl. Es ist kein leichtfüßiges Tanzen, sondern eher, als würde man mit einem Zirkel perfekte Kreise aneinanderreihen. Das Fahrgefühl unterscheidet sich deutlich vom heckgetriebenen 911.
Tatsächlich fühlt sich das Kurvenfahren im Boxster ganz anders an als im 911. Beide haben ihre Vorzüge, aber persönlich mag ich den Boxster auf der Royu Driveway lieber als den 911.
Der Reiz des Cabriolets
Wenn man auf der Royu Driveway oder einer kurvigen Straße das Verdeck des Boxsters öffnet, ist das ein unvergleichliches Gefühl.
Im Frühling fährt man unter blühenden Kirschbäumen, im Sommer durch sattgrüne Landschaften, im Herbst unter leuchtend roten Blättern (im Winter ist es etwas kalt). Der Wind, die Natur – all das erlebt man nur mit einem Cabrio so intensiv.
Das ist etwas ganz anderes als ein normales Schiebedach. Wer das einmal erlebt hat, wird nie wieder ohne Cabrio fahren wollen.
Früher dachte mein Mann: „Cabrio? Unnötig! Weniger steif als ein Coupé und man wirkt nur angeberisch.“ Doch nachdem er einen R171 SLK350 günstig bekommen und gefahren ist, änderte sich seine Meinung komplett.
„Ein Cabrio gehört in jede Familie. Es macht das Leben einfach reicher.“
Als ich ihn fragte, was denn das Besondere am Cabrio sei, antwortete er:
„Egal wo du bist, wenn du das Dach öffnest, bist du sofort in einer anderen Welt. Selbst im Stau oder bei Stop-and-Go fühlt sich das nicht mehr wie Alltag an. Du schaust in den Himmel und plötzlich macht sogar der Verkehr Spaß. Und auf kurvigen Straßen oder bei schöner Aussicht kannst du alles spüren – Klang, Licht, Luft, Gerüche, Temperatur. Das ist wie Motorradfahren. Genau das macht den Reiz aus.“
Natürlich gibt es auch den 911 Cabriolet, aber der kostet laut Porsche Deutschland aktuell ab ca. 15.100 Euro (inkl. MwSt.) – sehr teuer. Mein Manns Boxster GTS mit Extras kostet knapp unter 100.000 Euro – ein echtes Schnäppchen (wenn man bedenkt, dass auch der Boxster kein günstiges Auto ist).
Kofferraumvolumen
Der Boxster hat dank Mittelmotor-Layout zwei Kofferräume – vorne und hinten. Der vordere ist recht tief und fasst problemlos einen mittelgroßen Koffer.
Im hinteren Kofferraum finden problemlos Waschutensilien oder ein Reifenreparaturset Platz.
So kann man mit dem Boxster locker zwei kleine Koffer für einen Wochenendtrip zu zweit verstauen. Beim 911 gibt es zwar Rücksitze, aber der Kofferraum ist kleiner – hier punktet der Boxster klar.
Saugmotor
Das ist vielleicht kein direkter Vergleich zum 911, aber mein Mann wollte unbedingt den letzten Saugmotor-Boxster (981) mit Sechszylinder kaufen.
„Ich kaufe auf jeden Fall den letzten NA-6-Zylinder, den 981 Boxster.“
Und tatsächlich überzeugt der 981 mit seinem sanften Antritt und dem trockenen, hohen Motorensound, der einfach Spaß macht. Mein Manns GTS hat zudem eine lautere, kraftvollere Abgasanlage. Mit dem manuellen Getriebe und diesem Sound zu fahren, muss ein Traum sein – denke ich jedes Mal, wenn ich Beifahrer bin. (Deshalb übe ich auch fleißig Schaltgetriebe fahren.)
Rennstreckenerlebnis
Neulich nahm mein Mann mit dem Boxster an einer Trackday-Veranstaltung auf dem Suzuka Circuit teil. Vorher war er skeptisch, wie gut ein offenes Auto dort performen kann, doch nach der Rückkehr war er begeistert:
„Je schneller ich durch die 130R fuhr, desto stabiler fühlte sich der Boxster an. Sobald ich das Lenkrad einschlug, senkte sich das Auto förmlich in die Kurve und klebte am Asphalt. Ich dachte: ‚War der Boxster schon immer so stabil?‘ Ein wirklich seltsames Gefühl.“
Natürlich sind GT3 oder GT4 für die Rennstrecke besser geeignet, aber mein Mann hat erkannt, dass der Boxster noch viel unentdecktes Potenzial hat.
Ein Besitzer des 986 Boxster S berichtet
Vor Kurzem schickte mir mein Mann einen Link zu einem Artikel mit den Worten: „Das ist ein wirklich guter Artikel, der den Kern trifft. Lies mal.“
Der Artikel ist ein Interview mit einem Besitzer eines 2001er Boxster S (986, Schaltgetriebe), der eine Werkstatt betreibt und als Spezialist für frühe 911er wie den 356 oder den schmalen 911 bekannt ist.
Sein vorheriges Auto war ein Porsche 914 2.0 von 1974. Der Artikel erklärt, warum gerade ein Porsche-Experte sich für den 986 Boxster S entschieden hat.
Dort steht:
Viele 911-Besitzer haben Vorurteile gegen den Boxster. (Auslassung) Ich lasse Kunden den Boxster probefahren oder als Beifahrer erleben. Alle sind erstaunt: ‚Kaum zu glauben, dass dieses Auto fast 20 Jahre alt ist!‘ (lacht)
Auch der Redakteur des Artikels schreibt:
Der Boxster ist mehr als Zahlenwerte. Der mechanische Motorenklang und der Auspuffsound reizen alle Sinne. Dieses Erlebnis in der Stadt ist einzigartig. Auf kurvigen Straßen und Autobahnen wird der Fahrspaß noch größer.
Die Faszination Boxster
Angesichts all dieser Begeisterung sagt mein Mann heute:
Leider denken manche, wer einen Boxster oder Cayman fährt, habe nur einen „billigen Porsche“. Klar, sie sind günstiger als der 911, aber die Basisversionen kosten mindestens 70.000 Euro. Die meisten bestellen noch Extras, was den Preis um 10.000 bis 30.000 Euro erhöht. Oft kommt man so auf den Preis eines Basis-911.
Doch die öffentliche Wahrnehmung bleibt hinter den Fakten zurück. Beim Fahren fühlt sich der Boxster oft sogar besser an als der 911, und der Preisunterschied spiegelt sich nicht im Fahrgefühl wider. Boxster und Cayman sind zwar anders abgestimmt, aber echte Porsche mit eigenem Charakter. Es geht nicht um besser oder schlechter, sondern darum, welchen Fahrstil man bevorzugt.
Das ist wie bei Chips: Mag man lieber Salz oder Würze? Die Basis ist gleich, nur die Würze ist anders. Boxster- und Cayman-Fahrer sollten sich nicht minderwertig fühlen, sondern stolz fahren.
Das leuchtet ein. Ich merke immer mehr, wie viele großartige Modelle Porsche noch bietet. Es wäre schade, sich voreilig ein Urteil zu bilden. Ich freue mich darauf, noch viele verschiedene Porsche zu erleben – auch durch Probefahrten.
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