50 Jahre Porsche 917 – Die Geschichte und Erfolge des legendären Rennwagens in Amazon Prime Video „The Grand Tour“

Wissenswertes über Porsche

Spezial über den 917 in The Grand Tour

Die berühmte britische Autosendung „Top Gear“ vom BBC ist vielen bekannt. Die drei ursprünglichen Moderatoren Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May präsentieren auch die Amazon Prime Video Autoshow „The Grand Tour (The Grand Tour)“, die ebenfalls sehr unterhaltsam ist und von vielen bereits gesehen wurde.


*Bildquelle: Amazon Prime „The Grand Tour (mit Untertiteln)“

Übrigens ist der Hauptmoderator in der Mitte, Jeremy Clarkson, laut Angaben 1960 geboren und 59 Jahre alt – jünger als erwartet. Aufgrund seiner Haare, Haut und dem Bauchumfang (lach) hätte ich ihn eher für einen 70-Jährigen gehalten.

Seine Körpergröße beträgt stolze 195 cm.

Links steht der eher klein gewachsene Richard Hammond, geboren 1969 und 49 Jahre alt. Auch er wirkt jünger als gedacht. Er ist übrigens im gleichen Jahr geboren wie der japanische Sänger Fukuyama Masaharu, was ich kaum glauben kann – oder Fukuyama ist einfach außergewöhnlich (-_-).

Mit 170 cm wirkt er neben dem 195 cm großen Jeremy sehr klein.

Rechts im Bild ist James May, geboren 1963 und 56 Jahre alt. Für mich wirkt er am ehesten wie ein britischer Gentleman und am altersgemäßesten von den dreien .

Die Amazon Prime Video Show „The Grand Tour“ mit diesen drei Moderatoren ist im Vergleich zu üblichen Autosendungen ziemlich verrückt. Dennoch scheinen sie im Vergleich zu „Top Gear“ etwas ruhiger geworden zu sein. Schließlich sind alle drei älter geworden und hatten auch schon schwere Unfälle während der Dreharbeiten. (Aber ihr bissiger Humor ist geblieben).

In der dritten Staffel von The Grand Tour wurde kürzlich ein „Spezial zum Porsche 917 (Die Legende lebt – grenzenlose Liebe zu Lancia und der unvergängliche 917)“ ausgestrahlt. Mein Mann hatte es schon gesehen und meinte:

„Das ist wirklich interessant, schau es dir mal an.“

Also habe ich es mir sofort angesehen.

Der legendäre Porsche 917

Als relativ neue Porsche-Fan wusste ich bisher wenig über den 917. Ich hatte ihn zwar schon mal gesehen, aber kaum im Gedächtnis behalten. Das Spezial wurde von James May moderiert, der zu Beginn sagte: „Porsche hat schon immer großartige Autos gebaut“. Jeremy entgegnete prompt: „911, oder?“

… typisch! (lach)

James bezeichnet den Porsche 917 als „das beste Auto, das Porsche je gebaut hat“ und dieses Jahr feiert der Wagen seinen 50. Geburtstag. Das restaurierte Exemplar „917-001“ wird vom 14. Mai bis 15. September im Porsche Museum in Deutschland ausgestellt. Ich würde es gerne sehen!

James sagt: „Kein anderes Rennfahrzeug übertrifft den Renncharakter des 917“.

Porsche ist ein äußerst erfolgreicher Hersteller bei den 24 Stunden von Le Mans mit 19 Siegen. (Platz 2: Audi mit 13 Siegen, Platz 3: Ferrari mit 9 Siegen) Der 917 war das Modell, das Porsche den ersten Gesamtsieg bei Le Mans brachte.

Weltweit wurden nur 25 Stück gebaut, und der aktuelle Wert liegt bei etwa 14 Millionen Pfund, was umgerechnet rund 2 Milliarden Yen sind.

Unglaublich… (;゚Д゚)

Ich dachte mir: „Wie konnte Porsche so ein Auto für The Grand Tour ausleihen?“ James erklärte: „Die Versicherung hat gesagt, dass niemand anderes als Captain Slow das Auto fahren darf, weil sonst Unfälle passieren“. James gilt als vorsichtiger Fahrer und ist meist der langsamste der drei Moderatoren bei Rennen.

Das ist auch gut so, denn wenn die anderen fahren würden, wäre das Auto vermutlich schnell zerstört.

Der 917 wirkt optisch groß und breit, aber im Innenraum ist er überraschend eng.

Eng… (lach)

Beim Fahren erzeugt der Wagen einen ohrenbetäubenden Sound. James meint: „Obwohl das Auto 50 Jahre alt ist, ist es nach allen Maßstäben extrem schnell“. Es beschleunigt in nur 2,7 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h. Der 5-Liter-12-Zylinder-Motor leistet 621 PS.

Zwar sind das heute keine Spitzenwerte mehr, aber bei einem Gewicht von nur 800 kg ist das Leistungsgewicht beeindruckend.

Die Karosserie wurde kompromisslos gebaut und besteht nur aus minimalem Material. James’ Kopf berührt Glasfasern mit einer Dicke von nur 1,2 Millimetern.

Das Armaturenbrett zeigt nur drei Instrumente: Drehzahlmesser, Öltemperatur und Öldruck. Solange diese Werte im grünen Bereich sind, läuft der Motor.

James gibt Vollgas: „Das schnellste Kanu der Welt – ein Auto aus einer anderen Dimension!“ – seine Begeisterung ist groß.

Von der Entstehung bis zum Le-Mans-Sieg

Doch der Weg zum fertigen 917 war voller Herausforderungen.

Die Geburt des 917

1968 führte die Internationale Sportkommission (CSI) eine Regel ein, die Motoren über 3 Liter Hubraum bei Sportwagenrennen verbot. Grund war, dass Prototypen zu teuer, zu schnell und zu gefährlich wurden.

Als Ausnahme erlaubte die CSI Herstellern, die mindestens 25 straßenzugelassene Exemplare bauten, Motoren bis 5 Liter.

Diese Regelung nennt man „Homologation“.

Homologation bedeutet, dass ein Fahrzeugtyp innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer festgelegten Stückzahl produziert wurde und vom FIA offiziell anerkannt ist. Änderungen am Fahrzeug erfordern weitere Genehmigungen. Die Zulassung erlischt sieben Jahre nach Produktionsende, danach darf das Fahrzeug nicht mehr im Wettbewerb eingesetzt werden.
*Quelle: Wikipedia „Homologation

Für kleine Hersteller war es kaum vorstellbar, 25 Stück eines solchen Autos zu bauen, weshalb viele diese Regelung für unrealistisch hielten.

Tatsächlich zogen sich Ferrari (3-Liter bis 5-Liter Prototypen) und Chevrolet (über 5 Liter) aus dem Wettbewerb zurück, Ford beschränkte sich auf Tochterteams.

Porsche hingegen sah die Chance, denn bisher hatte man nur in kleinen Hubraumklassen Titel gewonnen. Ferdinand Piëch (Enkel des Porsche-Gründers Ferdinand Porsche), damals Motorsportchef bei Porsche, wollte den Gesamtsieg holen.

Piëch war auch an der Entwicklung des Bugatti Veyron und des ersten Audi Quattro beteiligt. Privat hatte er vier Frauen und 13 Kinder – ein echtes Multitalent.

Zurück zum Thema: Porsche war damals ein kleines Unternehmen mit begrenzten Mitteln.

Doch Piëch entschied, die 25 Autos zu bauen, um die Homologation zu erhalten – und das in nur wenigen Monaten vor Le Mans.

Dafür halfen alle Mitarbeiter mit, vom Buchhalter bis zur Sekretärin, weshalb die Autos auch „Sekretärinnen-Autos“ genannt wurden.

Das Team war zusammengestellt, und die Autos wurden rechtzeitig fertig.

Die Rennkommissare überprüften die 25 straßenzugelassenen Fahrzeuge und genehmigten sie, übersahen jedoch, dass einige bereits Rennachsen hatten. (Tatsächlich wurden die 25 Autos erst einen Monat später komplett fertiggestellt und dann erneut geprüft.)

Porsche meldete sich für Le Mans an, und Piëch begann mit der Vorbereitung der Rennwagen. Der 917 war extrem schnell und erreichte auf der berühmten Mulsanne-Geraden eine Geschwindigkeit von 383 km/h.

Allerdings war das Auto „sehr instabil“. Es fehlte der Abtrieb, der das Fahrzeug auf die Straße drückt, sodass es bei hohen Geschwindigkeiten schwer zu kontrollieren war.

Das Fahrgestell verzog sich so stark, dass der Schalthebel verrutschte und „man den Hebel zum Schalten nicht mehr fand“.

Das war extrem gefährlich.

1969 startete Porsche mit dem 917 bei Le Mans, doch das Rennen endete in einer Katastrophe: Ein privat eingesetztes Fahrzeug verunglückte in der ersten Runde tödlich, andere Wagen fielen aus, nur ein Auto blieb übrig – gesteuert vom britischen Fahrer Dickie Attwood.

Attwood sagte über das Auto:

„Es war ein Monster, ich hatte Angst um mein Leben und hoffte nur, dass es kaputtgeht.“

Kurz vor Rennende lag Attwood mit dem 917 in Führung, doch nach 21 Stunden versagte das Auto. Piëch hatte den Gesamtsieg angestrebt, doch es blieb bei der Niederlage.

Erster Le-Mans-Sieg

Porsche engagierte John Wyer, der zuvor am Ford GT40 mitgearbeitet hatte, um den 917 zu verbessern. Wyer entdeckte, dass die Front des Wagens mit Insektenleichen bedeckt war, während der Heckflügel sauber blieb.

Dadurch war die Aerodynamik schlecht, es fehlte der Abtrieb, was die Fahrbarkeit beeinträchtigte.

Nach der Behebung dieses Problems trat Porsche 1970 erneut bei Le Mans an, wieder mit Attwood am Steuer.

Der 917 war nun deutlich stabiler und erreichte enorme Geschwindigkeiten. Trotz zahlreicher Unfälle durch Regen gewann Attwood das Rennen und Porsche feierte den ersten Gesamtsieg.

James scherzte im Programm: „Für dieses Auto hat Porsche fast Insolvenz angemeldet“. Attwood antwortete:

„Piëch war so besessen, dass er die Firma fast ruiniert hätte. Porsche stand am Abgrund.“

Doch Porsche gewann den Kampf am seidenen Faden.

Der Siegeszug des 917

Nach dem ersten Sieg gewann der 917 auch 1971 Le Mans mit überwältigender Dominanz. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei über 388 km/h, ein Rekord, der über 20 Jahre hielt.

Zudem stellte der Wagen mit rund 5335 Kilometern Gesamtdistanz einen weiteren Rekord auf, der erst 2010 gebrochen wurde.

Der 917 wurde auch durch den Hollywood-Star Steve McQueen bekannt, der ihn im Film „Le Mans – Gegen jede Chance“ fuhr. Mein Mann hat den Film übrigens schon mal zu Hause gesehen.

GT2 RS gegen 917

Zum 50-jährigen Jubiläum wollte James etwas Besonderes machen:

Er bat Attwood, den 917 noch einmal zu fahren und ihn mit dem aktuellen Porsche zu vergleichen – dem 911 GT2 RS, einem der stärksten Porsche-Modelle.

The Grand Tour macht eben immer etwas Besonderes. Der Fahrer des GT2 RS war der junge Porsche-Werksfahrer Neel Jani, der 2016 Le Mans gewann.

Die Daten: Der GT2 RS hat 700 PS, der 917 621 PS. Der 917 wiegt nur 800 kg, der GT2 RS 1830 kg. Allerdings ist der GT2 RS mit modernen Reifen, Bremsen und Schaltwippen ausgestattet.

Das Rennen war daher spannend und unvorhersehbar.

Der GT2 RS gewinnt doch sicher haushoch, oder?“ dachte ich.

Doch Dickie Attwood überraschte alle.

Der „Opa“ ist einfach unglaublich.

Es wurde ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Am Ende gewann die Jugend und die moderne Technik.

Neel Jani sagte erleichtert: „Gut, dass ich meinen Job behalten kann“. Das musste eine große Erleichterung sein (lach).

Selbst Jeremy Clarkson war beeindruckt: „Das war atemberaubend, großartig gefahren“.

Diese Folge war wirklich sehenswert. Sie zeigt auch, wie die Geschichte und Tradition von Porsche bis heute lebendig sind.

Ich kann allen nur empfehlen, „The Grand Tour Staffel 3“ anzuschauen.

*Bild- und Textquelle: Amazon Prime „The Grand Tour (mit Untertiteln)“

Mina

ポルシェブログ「ポルシェがわが家にやってきた」管理人、3児の母。数年前までは、車に全く興味が無かったが、夫がポルシェを買ってきたことをきっかけにポルシェの素晴らしさを知り、ついには自分でMT車を購入するなどし、現在に至る。 ブログでは、クルマオタクの夫と、夫に洗脳されていく妻の日常を書いています。

Profile

このブログが気に入ったらフォローしてね!

コメントを閉じる
  • Comment ( 0 )

  • Trackbacks are closed.

  1. No comments yet.