Porsche Spider RS ausgeliefert! Die ultimative Straßenmaschine, die die Demokratisierung des GT3 verwirklicht

スパイダーRS
Tests & Fahrberichte

Strahlendes Racinggelb! Das erste Treffen mit dem Spider RS

Endlich ist der lang ersehnte 718 Spider RS ausgeliefert worden. Beim ersten Anblick dieses Racinggelb wird sofort klar: Das ist wirklich eine Farbe, die auffällt. Im modernen Sprachgebrauch könnte man sagen, es ist ein Paradebeispiel für eine „Instagram-taugliche“ Farbe. Sie setzt sich in jeder Umgebung souverän durch.

Für diese Lackierung wurde bewusst ein Design gewählt, das die expansive Wirkung des Gelbs mit Schwarz ausbalanciert. Die PCCB-Bremsanlage ist schwarz lackiert, ebenso die Felgen, wodurch der Schwarzanteil erhöht wird und das intensive Gelb nicht zu aufdringlich wirkt. Im Innenraum dominieren gelbe Ziernähte, auch am Lenkradansatz wurde mit der optionalen Kolumnenlederausstattung gelbe Nahtarbeit ergänzt. Diese Harmonie ist kein Zufall.

Spider RS

Tatsächlich gibt es beim Spider RS gelbe Akzente, die man nicht berührt: Der gelbe Mittelmarkierungspunkt am Lenkrad und die gelben Zeiger der Instrumente. Diese Elemente waren die Inspiration für die konsequente Farbgestaltung innen und außen – ein Farbkonzept, das direkt aus den gelben Akzenten des Fahrzeugs selbst entstanden ist.

Genuss auch im Stadtverkehr: Die neue Faszination des GT3-Motors

Nach rund 400 Kilometern Einfahrbetrieb überraschte mich vor allem der Startsound des Motors. Der Kaltstart beim Verlassen des Händlers ist einer der beeindruckendsten, die ich je bei einem Porsche erlebt habe. Zwar sind auch der 981 und der 991 GT3 Touring schon laut, doch der Spider RS setzt hier noch einen drauf. Allein dieser Sound signalisiert: Hier steht kein gewöhnliches Auto.

Das PDK-Getriebe ist vom Typ ohne Kriechen, wie es bei GT3-Modellen üblich ist. Anfangs irritiert das Fehlen des Kriechens, doch man gewöhnt sich schnell daran. Die Fahrqualität im Stadtverkehr ist besser als erwartet. Die Federung ist zwar straff – deutlich härter als beim Fairlady Z Nismo – doch dank hervorragender Dämpfung ist kein unangenehmes Vibrieren spürbar.

Solange man geradeaus fährt, fühlt sich das Fahrwerk trotz des RS-Labels nicht übermäßig hart an.

Im Vergleich zum früheren 718 Cayman T ist das Fahrgefühl ähnlich, und auf der Autobahn bietet der Spider RS Komfort auf dem Niveau eines normalen 718. Auch im Vergleich zum 981 Boxster GTS ist kaum ein Unterschied spürbar. Das ist ein entscheidender Pluspunkt für den Alltag.

Fahrt mit dem Spider RS

Ein Klang, der in jeder Geschwindigkeit begeistert: Der sinnliche Sound des GT3-Motors

Das herausragende Merkmal dieses Fahrzeugs ist, dass es in jeder Geschwindigkeit und jedem Gang einen fantastischen Sound liefert.

Selbst bei geschlossenem Dach klingt der Motor beeindruckend. Allerdings unterscheidet sich der Klang deutlich von den angenehmen Motoren der 981-, 986- oder 987-Modelle. Der Spider RS besitzt den reinen GT3-Cup-Motor, der mit seinem rauen, wilden Rennmotorcharakter begeistert.

Fahren mit dem Spider RS

Auf der Autobahn bei 7. Gang ist es vergleichsweise ruhig, doch sobald man das Gaspedal durchdrückt, entfaltet der Motor auch im siebten Gang einen brachialen Klang. Ansaug- und Motorengeräusche verschmelzen zu einem mitreißenden Sound, der in jeder Drehzahlregion begeistert. Dieses Merkmal gab es weder beim GT3 Touring noch beim 981. Besonders beim Herunterschalten ist der Klang unwiderstehlich – selbst im Einfahrbereich um 4000 U/min.

Interessanterweise ist es kaum nötig, den Sportauspuff zu aktivieren. Im Gegenteil, wenn er an ist, wirkt der Bass oft zu dominant und „unnötig“. Die Standardabstimmung bietet die perfekte Balance aus Lautstärke und Klangqualität.

Die Evolution des PDK und der Zauber des Open-Air-Erlebnisses

Schalthebel des Spider RS (PDK)

Das PDK arbeitet auf dem Niveau des GT4 RS und sorgt für blitzschnelle Gangwechsel.

Besonders beim Herunterschalten von 5. auf 4., 3. und 2. Gang ist das Gefühl außergewöhnlich. Die Schaltvorgänge erfolgen unmittelbar, begleitet von spektakulärem Zwischengas, das die Drehzahl perfekt anpasst – ein rhythmisches Erlebnis, das allein schon Freude bereitet. Manche vermissen ein manuelles Getriebe, doch beim Spider RS und GT4 RS kann man mit Überzeugung sagen: Das PDK ist jeden Cent wert. Es ist deutlich überlegen gegenüber dem PDK des GT3.

Das Öffnen und Schließen des Verdecks ist problemlos alleine machbar. Die Bedienung ist einfach und erfordert keine besondere Kraft. Einzig beim Zusammenrollen und Verstauen des Verdecks im Motorraum-Trunk braucht es etwas Übung. Wird das Verdeck nicht richtig gerollt, schließt der Kofferraumdeckel nicht vollständig und steht leicht ab. Hat man den Dreh raus, dauert der Vorgang nur 3 bis 4 Minuten.

Mit offenem Dach zeigt der Spider RS sein wahres Können. Geradeaus wirkt das Fahrwerk weniger RS-typisch, doch auf kurvigen Bergstraßen verwandelt sich das Fahrgefühl komplett. Die Steifigkeit scheint deutlich zuzunehmen, und das Handling wird zum puren Fahrspaß. Das Gefühl, die Straße fest im Griff zu haben, ist herausragend – einer der besten 2-Türer-Porsche, die ich je gefahren bin.

Spider RS

Der Luxus, drei Klangwelten zu genießen – und Alltagstauglichkeit

Der Spider RS verfügt über eine einzigartige „Sonnenschutz“-Funktion: Das Heckfenster kann abgenommen werden, während das Dach geschlossen bleibt. So hört man den Sound von hinten am direktesten. Man kann also drei verschiedene Klangerlebnisse mit nur einem Fahrzeug genießen: geschlossen, Sonnenschutz-Modus und voll offen – ein echtes Klangluxuspaket.

Auch die Abstimmung des Fahrwerks ist ein Meisterwerk der Balance. Wie in Interviews mit den Entwicklern beschrieben, sind Dämpfer und Federn im Vergleich zum GT4 RS straßentauglicher abgestimmt, was die Alltagstauglichkeit deutlich verbessert. Bisherige GT3-Modelle litten oft unter harter Federung, mangelndem Drehmoment im unteren Bereich und hohen Übersetzungen, die den Drehzahlbereich einschränkten. Der Spider RS verfolgt einen grundlegend anderen Ansatz.

Dank sehr kurzer Übersetzungen lässt sich der Motor auch im Stadtverkehr angenehm hochdrehen. Die Geschwindigkeit steigt dabei nicht zu schnell, was das Fahrerlebnis erhöht. Das Anfahren an Kreuzungen ist natürlich, und das typische Drehmomentdefizit des GT3-Motors im unteren Bereich spürt man nicht. Der Spider RS vermittelt sogar ein Gefühl, das die Vorzüge meines 981 Boxster GTS mit einschließt.

Spider RS

Die Demokratisierung des GT3: Der ultimative Straßensportwagen

Die Faszination des Spider RS lässt sich so zusammenfassen: Ein Motor mit niedrigen Übersetzungen, der in jeder Geschwindigkeit und jedem Gang Spaß macht, eine auf den Straßenalltag abgestimmte Fahrqualität und ein Open-Top-Konzept, das drei verschiedene Soundwelten bietet. Diese Kombination ermöglicht eine Alltagstauglichkeit und Sportlichkeit, die bisher beim GT3 unerreichbar schien.

Spider RS

Viele, die sich einen GT3 wünschen, geben ihn nach kurzer Zeit wieder ab. Gerade für diese Fahrer ist der Spider RS ein Muss. Dieses Fahrzeug ist die wahre „Demokratisierung des GT3“. Es zeigt die neue Möglichkeit, die Faszination eines Rennmotors im Alltag zu genießen – ein seltenes und besonderes Modell von Porsche.

Der Spider RS verzichtet auf technische Kompromisse, bietet aber gleichzeitig Alltagstauglichkeit. Er ist ein Paradebeispiel für den idealen Sportwagen, den Porsche anstrebt. Die GT3-DNA bleibt erhalten, doch das Auto ist für viel mehr Fahrer im Alltag nutzbar. Das ist vielleicht die wahre Bedeutung von „Demokratisierung“.

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。 運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 ブログでは主に試乗レポートやツーリング記などを執筆しています。またブログのシステム周りやチューニングなども担当しています。

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