Ist das ein Mobile Suit?! Testfahrt mit dem McLaren 720S und 600LT
公開日:2019.07.09

Heute gibt es einen Testfahrbericht meines Mannes über McLaren. Wenn Sie mögen, schauen Sie gerne rein.
Vor Kurzem, als wir auf dem Royu Driveway unterwegs waren, hatte ich die Gelegenheit, einige Leser meines Blogs persönlich zu treffen. Unter ihnen war ein Besitzer, der gemeinsam mit seinem Bruder jeweils einen McLaren 720S und 600LT besitzt. Dank ihrer Großzügigkeit durfte ich beide Modelle probefahren.
Ich möchte Ihnen heute von diesem Erlebnis berichten.
McLaren
Ich selbst habe früher für kurze Zeit einen McLaren 650S besessen. Meine damaligen Eindrücke waren:
- Unglaublich hohe Fahrdynamik
- Heftige Beschleunigung und Power
- Überwältigende Präsenz
- Etwas unangenehmer Motorensound
- Etwas verzögerte Schaltreaktion
- Härteres Fahrwerk, das im Stadtverkehr auf Dauer anstrengend ist
- Auf langen Touren ermüdend
Die Fahrleistungen waren herausragend, doch passte das Auto nicht so recht zu meinen Bedürfnissen und Vorlieben, weshalb ich es nach etwa einem Jahr wieder verkauft habe.
Später durfte ich auch mal den 570GT beim Händler testen, doch auch der Fahrcharakter gefiel mir nicht genug für einen Kauf. Als der 720S auf den Markt kam, war ich zwar interessiert, dachte aber: „Wird wohl ähnlich wie der 650S sein“ und habe ihn nie probiert.
McLaren 720S
Nun ergab sich überraschend wieder die Chance, einen McLaren zu fahren. Beim Starten erwacht der Motor mit einem leichten, beschwingten Auspuffsound, der noch feiner als beim 650S klingt.
Im Fahrmodus D spürt man sofort, wie das Fahrwerk sehr aktiv arbeitet. Der 720S verfügt über die zweite Generation des McLaren-typischen, hydraulisch verbundenen Proaktiven Fahrwerksystems, das „Proactive Chassis Control II“ heißt.
Ich nahm einige Kurven langsam – im Vergleich zum GT3 reagiert der 720S noch direkter und ändert die Richtung schon bei kleinster Lenkbewegung. Trotzdem ist die Seitenführungskraft sehr sanft und ohne plötzliche Ruckler.
Auch bei höherem Tempo bleibt die Präzision beeindruckend. Das Auto klebt förmlich auf der Straße. Während viele Hochleistungssportwagen erst bei hohen Geschwindigkeiten auf der Straße „haften“, bietet der McLaren 720S auch bei niedrigen Geschwindigkeiten auf kurvigen Landstraßen ein ähnliches Gefühl von Bodenhaftung.
Ohne Übertreibung: Als ich mal einen GTR fuhr, dachte ich „Das ist ein Auto, mit dem jeder schnell fahren kann“. Der 720S erreicht dieses Niveau aber noch eine Stufe höher.
Was ist das? Der ist viel besser als der 650S!!
Die Schaltwippen reagieren schnell und präzise, die Gänge wechseln angenehm. Beim Gasgeben klingt der Auspuff kernig und harmonisch – nicht zu laut, aber auch nicht zu leise. Ein echter Genuss für die Ohren.
Der 650S klang noch härter und rauer, fast schon unangenehm, als ob der Motor sich quälen würde. Der 720S hingegen klingt wirklich angenehm.
Auch das Drehmoment baut sich linear und sanft auf, ohne plötzlich einzusetzen wie beim 650S. Das Ansprechverhalten ist sehr feinfühlig und folgt der Gasstellung exakt – das fühlt sich für den Fahrer sehr natürlich an.
Die Bremsen sind beim 650S sehr hart und erfordern kräftigen Druck, um sie zu dosieren. Beim 720S hingegen sind sie sehr benutzerfreundlich und fühlen sich auch für Porsche-Fahrer sofort vertraut an.
Den kaufe ich! Irgendwann kaufe ich den!
Das habe ich wohl unbewusst mehrmals während der Fahrt gesagt, wie mir meine Frau später verriet.
So beeindruckend ist die Entwicklung des McLaren 720S. Der Besitzer meinte, er fühle sich zwei Generationen weiterentwickelt als der 650S – und das kann ich nur bestätigen.
McLaren 600LT
Nach der 720S-Fahrt bot man mir an: „Probieren Sie doch auch den 600LT, wenn Sie möchten.“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.
Der 600LT ist ein sehr seltener Wagen, kein Sondermodell, aber mit sehr geringer Stückzahl – man sieht ihn kaum. Er basiert auf dem Sportmodell 570S und trägt den legendären McLaren-Titel „LT (Longtail)“ für Hochleistung.
Dieses Exemplar war zudem mit den optionalen Senna-Sitzen ausgestattet, die auch im ultimativen McLaren Senna verwendet werden.
Die ultraleichten Carbon-Schalensitze sind an den Druckpunkten gepolstert und stützen sogar die Schultern sehr tief.
Wie der Name „LT“ schon sagt, ist dieses Auto für die Rennstrecke konzipiert. Meine Fahrkünste und die Straßen hier erlauben es kaum, das volle Potenzial zu erleben, aber ich setzte mich in die Senna-Sitze und startete den Motor.
Der 3,8-Liter-V8 klingt kräftiger und mechanischer als der 4-Liter-Motor des 720S. Nicht ganz so rau wie der 650S, aber irgendwo zwischen 650S und 720S.
Ich fuhr dieselben Kurven mit ähnlicher Geschwindigkeit wie beim 720S. Der 600LT wirkt noch etwas direkter und spartanischer, aber überraschenderweise fühlt sich das Einlenken beim 720S schärfer an, während der 600LT etwas sanfter reagiert. Danach gleichen sich die Fahrgefühle an.
Der größte Unterschied ist der Komfort: Der 600LT ist härter abgestimmt und überträgt Unebenheiten deutlicher, da er kein Proaktives Fahrwerk besitzt. Trotzdem ist die Fahrt auf gutem Asphalt nicht unangenehm.
Der Motor klingt deutlich härter und erinnert an den 650S – fast wie ein Rennwagen. Auch hier setzt das Drehmoment nicht abrupt ein, sondern ist etwas weiterentwickelt. Beim Herunterschalten vor Kurven bleibt die Bodenhaftung beeindruckend – das Auto klebt förmlich.
Besonders beeindruckend ist die Haltung der Senna-Sitze. Die Schultern werden komplett von der Schale umschlossen, sodass auch bei starken Querkräften der Oberkörper stabil bleibt. Das erleichtert die Lenkung enorm und gibt Sicherheit – ideal für die Rennstrecke und vermutlich ein echter Vorteil für schnellere Rundenzeiten.
Fazit
Die Testfahrten waren kurz, daher ist dies nur ein erster Eindruck. Aber die Fahrdynamik von McLaren ist schlichtweg beeindruckend. Man spricht oft von „Einssein mit dem Fahrzeug“, doch bei McLaren fühlt es sich eher an wie eine perfekte Symbiose zwischen Mensch und Maschine.
Der eigene Körper scheint direkt mit den Bewegungen des Autos verbunden zu sein.
Wie sieht der Vergleich zu Porsche aus? McLaren wirkt deutlich „maschineller“ und digitaler, was auch kleine Fahrfehler ausgleicht und korrigiert.
Porsche hingegen, selbst die neuesten Modelle, behalten noch etwas Analoge in sich. Das Fahrkönnen zeigt sich klar bei Lastwechseln und Gasdosierung – das macht für mich den Reiz des Porsche Fahrerlebnisses aus.
Dennoch bin ich aktuell vom 720S begeistert.
Es gibt ein berühmtes Zitat von Char Aznable aus Gundam: „Die Leistungsunterschiede der Mobile Suits sind nicht der entscheidende Faktor im Kampf.“ Beim McLaren habe ich jedoch das Gefühl, dass die Leistungsunterschiede sehr wohl entscheidend sind.
Dieses Auto ist einfach außergewöhnlich.
Es ist alltagstauglich und auch für längere Strecken geeignet. Wenn ich mir einen McLaren kaufen würde, wäre es ein 720S Spider in einer luxuriösen Komfortausstattung.
Nach dieser Erfahrung habe ich wieder richtig Lust, mein nächstes Ziel anzugehen. Jetzt heißt es, Wege zu finden, wie ich das realisieren kann.
Vielen Dank an die McLaren 720S- und 600LT-Besitzer für dieses wertvolle Erlebnis.
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