Wie weit geht Porsche? Ein Blick hinter die Kulissen der Entwicklung des neuen 911 (992)
公開日:2019.02.13

Das Video zur Entwicklung des neuen 911
Vor Kurzem schickte mir mein Mann einen Link mit den Worten: „Hier gibt es ein Video, das zeigt, wie der neue 911 (992) entwickelt wurde.“ Der Titel des Videos lautet „Porsche 911 (992) – HOW IT’S DESIGNED“ und es dauert etwa 30 Minuten. „30 Minuten sind ganz schön lang… (-_-)“ dachte ich, doch als ich es mir ansah, war ich beeindruckt: Porsche geht wirklich bis ins kleinste Detail – ein Blick hinter die Kulissen, der einem den Atem raubt.
Schon als ich einen Artikel über den Dauerbelastungstest des Panamera gelesen hatte, dachte ich: „Wie weit geht Porsche eigentlich?“ Doch dieses Video zeigte mir erneut, dass Porsche bei der Fahrzeugentwicklung und den Belastungstests keinerlei Kompromisse macht.
Hinter den Kulissen der 992-Entwicklung
Die Verwendung von Clay (einer speziellen Modelliermasse) zur Formgebung des Autos und das vorsichtige Abschleifen ist mir schon öfter begegnet. Im Video wird sogar die Naht der Sitze mit Clay detailgetreu nachgebildet.
So arbeitet eine coole Kollegin mit großer Sorgfalt am Modell.
Bei japanischen Herstellern würde man wohl kaum so eine lässige Mitarbeiterin sehen. Aber ich finde, wenn die Mitarbeiter ihren eigenen Stil ausleben können, fördert das kreative Ideen.
Als nächstes sieht man unzählige Skizzen auf Papier, die immer wieder in CAD dreidimensional umgesetzt und überprüft werden.
Sogar kleinste Teile des Armaturenbretts werden mit 3D-Druckern hergestellt,
und passen perfekt zusammen – hier wird bei jedem einzelnen Bauteil kompromisslos gearbeitet.
Weiter geht es mit dem Bereich um die Instrumente. Anhand vergrößerter Zeichnungen
wird das Design und die Anordnung der Anzeigen auf Tablets überprüft,
und am Computer feinjustiert.
Für die Lüftungsdüsen werden intensive Meetings vor großen Bildschirmen abgehalten.
Man fragt sich fast, worüber sie so ernsthaft diskutieren… (-_-). Dann erscheint ein Miniaturmodell des 911, basierend auf den unzähligen Skizzen. Echt beeindruckend – das hätte ich gern! (lacht)
Zurück zum Clay-Modell in Originalgröße – die Form ist absolut realistisch. In dieser digitalen Zeit setzt Porsche bewusst nicht nur auf CAD und 3D-Druck, sondern auch auf Clay, weil „die Form sichtbar ist, was die Beurteilung erleichtert und die Ideenfindung fördert“, wie ich in einem Artikel gelesen habe.
Auf dem sorgfältig geprüften Clay-Körper werden Bauteile montiert.
Sogar Reifen und Felgen werden präzise eingesetzt.
Auch bei den Innenraumteilen finden zahlreiche Diskussionen statt.
Anschließend folgt der Virtual Driver’s Seat, ein Simulatorraum,
in dem man eine VR-Brille trägt (für Menschen, die leicht schwindelig werden, sicher nichts – ich selbst werde sofort schlecht, wenn ich eine Brille trage)
und während der Fahrt Spiegel und Touchscreen bedient. Ein beeindruckendes Gerät!
Die Ergebnisse werden am Computer analysiert und fließen in Verbesserungen ein.
Danach wird das Fahrzeug leicht angehoben, um es am Platz zu beschleunigen und die Daten am PC auszuwerten.
Auch der Luftwiderstand am Fahrzeug wird genau untersucht,
sowie der Luftwiderstand bei ausgefahrenem Heckflügel.
Auch als Laie erkennt man, wie akribisch hier gearbeitet wird. Anschließend wird das Fahrzeug von großen Messgeräten umgeben, um weitere Daten zu erfassen.
Ich kann mir vorstellen, dass die tägliche Arbeit mit diesen Daten sehr anspruchsvoll ist.
Als nächstes folgt die Klangprüfung.
Straßengeräusche und Motorgeräusche bei hohen Drehzahlen werden sowohl datenbasiert als auch subjektiv bewertet.
Dann folgen die Fahrtests.
Es gibt speziell präparierte Strecken mit Unebenheiten und Überrollbügeln, auf denen gefahren wird – Strecken, die man im Alltag sicher nie befährt.
Sogar durch große Wasserpfützen wird gefahren – beeindruckend und spektakulär!
Darüber hinaus gibt es Eisfahrtests,
Tests im Nassmodus,
und natürlich zahlreiche Runden auf der Nürburgring-Nordschleife.
Wahnsinn – so viel Aufwand! Nach dem Anschauen dachte ich: „Wenn ich den 992 jetzt probe fahre, werde ich ihn sicher ganz anders wahrnehmen.“ Also suchte ich im Netz nach Testberichten und fand das Video von Kazuo Shimizu, einem bekannten Porsche-Fan, der den 992 ausführlich testete.
Kazuo Shimizus Testbericht zum 992
In diesem Video testet Kazuo Shimizu den neuen 911 (992) Carrera S auf der internationalen Teststrecke Circuit Ricardo Tormo in Barcelona, Spanien.
Der Carrera S ist mit einem 3-Liter-Boxermotor mit sechs Zylindern und Twin-Turbo, einem 8-Gang-PDK, 450 PS und 530 Nm Drehmoment ausgestattet. Shimizus Urteil ist natürlich sehr positiv:
Das Lenkrad ist deutlich direkter geworden. Das Übersetzungsverhältnis ist direkter, die Gesamtsteifigkeit gestiegen, was das Fahrzeug schärfer und agiler macht. Im Sport- und Sport-Plus-Modus beschleunigt er wie ein GT3 RS. Man kann sogar mit dem GT3 RS mithalten, ohne sich unterlegen zu fühlen.
Die Bremsen sind hervorragend. ABS, Traktionskontrolle (Traction Control) und PASM sind deutlich verbessert. Im Nassmodus erkennt das Auto automatisch nasse Straßen und passt Leistung und Fahrverhalten an, was für ein sanftes und sicheres Fahrerlebnis sorgt.
Der neue 992 ist schnell, einfach nur schnell – braucht man da überhaupt noch einen GT3? Der Carrera S reicht völlig aus!
Nach dem Blick hinter die Kulissen der Entwicklung kann ich diese Bewertung nur bestätigen.
Porsche möchte ich im Originalzustand fahren
Ich wusste schon, dass Porsche das Beste mit dem Besten kombiniert, aber zu sehen, wie Design, Innenraum, Motorengeräusch, Vibrationen und Aerodynamik bis ins kleinste Detail durchdacht sind, hat mich wirklich beeindruckt.
Dabei wurde mir auch klar: „Ich möchte meinen Porsche unbedingt im Originalzustand fahren.“ Ob man sein Fahrzeug modifiziert oder tunet, ist natürlich Geschmackssache und nicht per se schlecht, aber persönlich mag ich das nicht so sehr.
Die Ingenieure, Designer und alle Beteiligten bei Porsche haben unermüdlich an Verbesserungen gearbeitet, um das bestmögliche Fahrzeug auf die Straße zu bringen. Wenn man daran herumbastelt, gerät das fein austarierte Gesamtpaket aus Balance und Leistung schnell aus dem Gleichgewicht.
Aus Respekt vor den Porsche-Entwicklern möchte ich meinen Porsche deshalb so fahren, wie er vom Werk kommt. Dieses Video hat mir das noch einmal sehr deutlich gemacht.
Übrigens, hier sind die Videos, die ich erwähnt habe:
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