Erfahrungen nach 1500 km mit dem Porsche 911 Carrera T (992) – Die perfekte Balance. So emotional ist der 992 wirklich!
公開日:2023.07.20

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Porsche 911 Carrera T
Seit der Porsche 911 Carrera T bei uns zu Hause angekommen ist, sind fast zwei Monate vergangen.
In dieser Zeit ist meine Frau die Hauptfahrerin des 911 Carrera T und hat vor allem die Einfahrphase übernommen. Ich selbst fahre das Auto nur gelegentlich und nicht täglich. Doch in letzter Zeit konnte ich das Fahrzeug intensiver erleben, weshalb ich hier eine ausführliche Review zum Carrera T verfassen möchte.
Nur weil das Auto von meiner Frau gekauft wurde, werde ich es nicht wohlwollender bewerten. Wer meine bisherigen Fahrzeug-Reviews kennt, weiß, dass ich beim 992 Cabriolet schon mal gesagt habe, dass es kein ideales Touring-Auto ist, und beim GT3 auch mal Frust empfand.
Daher möchte ich betonen, dass alle folgenden Eindrücke absolut ehrlich sind.
Erster Eindruck vom Porsche 911 Carrera T
Zunächst einmal war mein erster Eindruck am Tag der Übergabe ehrlich gesagt nicht besonders gut.
Konkret: Der Motor klang beim Start laut, doch im Fahrbetrieb war der Motor kaum zu hören – fast ein etwas zu leiser 911. Außerdem wirkte das Motorgefühl etwas hart und nicht besonders geschmeidig. Die Fahrwerksabstimmung mit der -10 mm tiefergelegten PASM-Sportfederung war hingegen überraschend gut.
Insgesamt hinterließ der Wagen aber den Eindruck eines ganz normalen 992 Porsche 911 ohne besondere Highlights.

Spezielle Sitze des Carrera T Interieur-Pakets
Im Gespräch mit meiner Frau tauschten wir den Eindruck aus, dass der Wagen „leiser als erwartet“ sei, und sie meinte sogar, dass der 981 Boxster GTS mehr Fahrspaß biete.
Dem konnte ich zustimmen – der erste Eindruck war eher unspektakulär.
Mit fortschreitender Einfahrzeit
Doch dieser Eindruck änderte sich nach etwa 300 bis 500 Kilometern. Meine Frau, die zunächst skeptisch war, sagte plötzlich: „Der Carrera T macht jetzt richtig Spaß!“
Auch ich nahm das Auto wieder in die Hand und bemerkte sofort eine ganz andere Wahrnehmung.
Der Motor klingt jetzt deutlich hörbar. Das ist ein klarer Unterschied zum Auslieferungszustand. Selbst im Stadtverkehr bei 2. und 3. Gang sorgt der angenehme Sechszylinder-Sound für Fahrfreude. Mit aktiviertem Sportauspuff wird der Klang noch besser – nicht zu laut, nicht zu leise, sondern genau richtig.
Der Motor läuft zudem sehr geschmeidig, mit deutlich weniger Reibung als zu Beginn.

Durch das Sportdesign-Paket ähnelt die Aerodynamik der GTS-Modelle, das Kennzeichen sitzt höher.
Im Vergleich zum Cabriolet 992, das wir ebenfalls besitzen, klingt der Carrera T etwas anders: Das Cabriolet wirkt lauter und aggressiver mit einem typischen Turbo-Klang, während der Carrera T eher einen gedämpften, eleganten Klang bietet.
Beim manuellen Schalten durch die Gänge 1 bis 3 passt die Balance zwischen Sound und Fahrgefühl perfekt. Die Schaltung ist sehr präzise, mit kurzen Wegen, und die Gänge lassen sich mit einer einfachen Handgelenksbewegung einlegen.
Ich finde das manuelle Getriebe des 992 hervorragend. Auch das GT3-Getriebe des 991 war sehr gut, aber persönlich empfinde ich das hier als noch besser und angenehmer.
Die Reize des Basismotors im Carrera
Das Drehmoment des Motors ist ausreichend, und das Turbo-Lag im niedrigen Drehzahlbereich ist deutlich geringer als bei den S-Modellen.
Dadurch ist die Beschleunigung aus dem Stadtverkehr heraus sehr leicht, und auch das Beschleunigen auf vergleichsweise langsamen Autobahnen wie der Hanshin-Expressway macht viel Freude.
Ganz ehrlich: Die Kombination aus Basismotor und manuellem Getriebe ist ein Gedicht – nein, ein absolutes Highlight.
Der Turbo-Motor fühlt sich fast wie ein Saugmotor an, und das Handling des Drehmoments mit dem manuellen Getriebe erinnert an die NA-Motoren der 981 und 991.
Zwar fehlt dem Basismodell die Power und Drehfreude über 4000 U/min im Vergleich zum S, doch
es gibt nur wenige, die den Wagen als langsam bezeichnen würden.
Der Basiscarrera ist sehr schnell, und mehr Leistung könnte sogar die Alltagstauglichkeit beeinträchtigen.
Viel wichtiger sind die Alltagstauglichkeit im unteren Drehzahlbereich unter 4000 U/min, das kräftige Drehmoment und das geringe Turbo-Lag.
Ein Handling zum Verlieben
Das herausragendste Merkmal des 911 Carrera T ist sein Handling – vor allem das sehr leichte Lenkradgefühl.
Genauer gesagt ist es weniger die Leichtigkeit, sondern die extrem geringe Reibung im Lenksystem. Dadurch fühlt sich das Lenkrad sehr hochwertig an, und man spürt förmlich den Kontakt der Reifen mit der Straße und die Lenkwinkel.
Das liegt daran, dass dieses Modell kein Power Steering Plus hat. Trotzdem unterscheidet sich das Fahrgefühl deutlich vom 992 Carrera Cabriolet, das ich als eher schwerfällig und robust empfinde – fast wie ein Carrera 4 der 991er Generation.
Ich habe mich gefragt, warum zwei Basis-Carrera-Modelle des 992 so unterschiedlich sind.
Die Antwort liegt vermutlich darin, dass der Carrera T eine leichte Lithium-Ionen-Batterie verbaut hat.
[caption id="attachment_31545" align="alignnone" width="1280"] Standard-Leichtbau-LiFePO4-Batterie in GT3, Turbo und Carrera T
Meine Erfahrungen mit dem Wechsel auf eine Lithium-Ionen-Batterie beim 981 Boxster GTS habe ich in einem früheren Blog beschrieben – und die Eindrücke sind identisch.
Das geringere Gewicht der Batterie senkt den Schwerpunkt, verbessert die Wendigkeit und die starke Stromversorgung unterstützt die elektrische Servolenkung.
Diese Auswirkung der Lithium-Ionen-Batterie ist zweifellos enorm. Das kann ich mit voller Überzeugung sagen.
Bei Porsche sitzt die schwere Batterie direkt unterhalb der Windschutzscheibe, was den Schwerpunkt stark beeinflusst. Die Gewichtsreduktion wirkt sich deshalb deutlich auf das Handling aus.
Das fantastische Lenkradgefühl sorgt für ein sehr direktes Einlenken in Kurven. Allerdings ist die Schärfe nicht auf GT3-Niveau. Beim Einlenken fühlt sich das Cabriolet etwas direkter an.
Doch die Reaktionsfreudigkeit nach dem Einlenken ist beim Carrera T deutlich überlegen.
Dieses Fahrzeug ist mit der Option der Hinterachslenkung ausgestattet, deren Effekt enorm ist. Der Wagen dreht sich förmlich um die Kurven, fast wie ein Mittelmotorauto. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten fühlt man sich sicher und kann die Kurven mit viel Selbstvertrauen nehmen.
Das Fahren auf kurvigen Straßen macht einfach riesigen Spaß – das beste 992er Erlebnis, das ich bisher hatte.
Bislang hatte ich beim 992 nie wirklich Lust auf längere Touren. Das Auto ist zwar hervorragend für Stadtverkehr und Autobahn, aber auf Japans kurvigen Landstraßen wirkte es oft zu brav und etwas langweilig.
Der Carrera T ist anders: Die Kombination aus Carrera-Motor, manuellem Getriebe, PASM-Sportfahrwerk und leichter Batterie macht ihn zu einem emotionalen 992er, der wirklich ans Herz geht.
Komfort im Stadtverkehr
Zum Schluss noch ein paar Worte zum Fahrkomfort in der Stadt. Besonders interessiert hat mich das Fahrgefühl mit dem PASM-Sportfahrwerk – und hier gibt es keinerlei Probleme. Natürlich spürt man auf unebenen Straßen oder bei Fahrbahnschäden ein leichtes Schaukeln, was man auch im GT3 kennt, aber es ist deutlich angenehmer als dort. Auf glatten Straßen fühlt sich der Wagen sogar komfortabler an als ein normaler Carrera.
Selbst mit PASM-Sportfahrwerk sind solche Bordsteine kein Problem.
Beim S-Modell mit PASM-Sport und PCCB, das ich beim Händler testete, war der Komfort deutlich schlechter, was meinen Eindruck von PASM-Sport negativ beeinflusste. Doch der Carrera T hat meine Meinung komplett geändert. Das Fahrwerk ist absolut alltagstauglich.
Allerdings würde ich für ein Auto, das vor allem als komfortables Date-Car genutzt wird, eher das normale PASM empfehlen.
Das wahre „Touring-Paket“
Zusammenfassend ist der Carrera T für mich das wahre „Touring-Paket“.
Das „T“ im Namen steht nicht umsonst für Touring. Egal ob lange Strecken, Stadtverkehr, Stau, Autobahn oder kurvige Landstraßen – überall fühlt man sich wohl und frustriert sich nicht.
Es macht einfach immer Spaß und man möchte ständig fahren.
Ich möchte einfach immer weiterfahren. Endlich habe ich das echte Touring-Auto gefunden – genau so ist dieser 911.
Natürlich sind für Fahrer, die auf reine Beschleunigung oder Motorcharakteristik Wert legen, die S-, GTS- oder GT3-Modelle besser geeignet.
Aber wenn es darum geht, auf normalen Straßen das Porsche-Fahrerlebnis voll auszukosten und den puren Fahrspaß zu genießen, gibt es keinen besser ausbalancierten 992er 911.
Für mich ist das der Inbegriff der perfekten Balance im 992 – und das ist mein Fazit.
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