Porsche Cayenne Turbo (958 Facelift) Testbericht

Tests & Fahrberichte

Testbericht vom Porsche-Fahrer

Motorengeräusch und Torque Converter Automatik

Ich bin den neuen Basiscayenne schon gefahren, daher vergleiche ich hier meine Eindrücke mit dem aktuellen Panamera Turbo und dem früheren Macan Turbo meines Bruders.

958 Cayenne Turbo Innenraum

Der 958 Cayenne war für mich neu, aber das riesige Mittelkonsolen-Layout erinnert stark an den 970 Panamera. Viele Knöpfe für Klima, Fahrwerk, Motorsteuerung – das vermittelt noch echten „Maschinencharakter“.

958 Cayenne Turbo Instrumente

Der Motor startet relativ leise für einen Porsche, ist aber deutlich lauter als ein normales Auto. Bei leichtem Gasgeben zieht der über 2,2 Tonnen schwere Wagen erstaunlich leichtfüßig an.

Allerdings unterscheidet sich das Fahrgefühl vom neuen Cayenne. Der neue beschleunigt sehr geschmeidig und fast lautlos, während der 958 eher den Eindruck vermittelt, mit enormer Kraft einen schweren Koloss zu bewegen.

Im langsamen Fahren spürt man den SUV-Charakter, besonders mit Komfortfahrwerk und normaler Bodenfreiheit federt das Fahrwerk Unebenheiten gut ab.

Im Stadtverkehr sind Gas- und Lenkradreaktionen eher leichtgängig, sogar etwas leichter als beim Panamera 970. Der Cayenne verwendet traditionell kein PDK, sondern ein Torque Converter Automatikgetriebe mit Tiptronic S, was das Fahren sehr entspannt macht. Man hört, dass der Cayenne für Offroad und Anhängerbetrieb ausgelegt ist, daher diese Getriebewahl.

958 Cayenne Turbo Innenraum

Der Panamera mit PDK schaltet extrem schnell und direkt, was man an der Tachonadel sieht, die bei jedem Gangwechsel abrupt fällt. Man achtet unbewusst auf Drehzahl und Gang.

Der Cayenne hingegen schaltet sehr sanft und nahtlos, man merkt kaum, in welchem Gang man gerade ist. Einfach Gas geben oder wegnehmen reicht völlig aus – ideal für entspanntes Fahren und Überholen.

Das ist auch der Grund, warum der neue Cayenne diese Eigenschaften noch weiter verfeinert hat.

Fahrkomfort

Der Fahrkomfort ist schwer zu beschreiben, da es viele Kombinationen aus Fahrwerkshöhe und Fahrwerkseinstellungen gibt.

Insgesamt nimmt man bei groben Unebenheiten zwar Geräusche wahr, aber die Stöße werden gut gedämpft, sodass kein unangenehmes Gefühl entsteht.

Interessant ist, dass der Fahrkomfort auf dem Fahrersitz besser ist als auf dem Beifahrersitz. Dort spürt man mehr Vibrationen – fast wie bei etwas zu hohem Reifendruck. Da der Luftdruck hier Standard war, könnte eine Anpassung auf Komfortdruck das verbessern.

Wer Fahrzeuge wie den Mercedes GL oder GLS bevorzugt, könnte den Cayenne etwas zu straff finden. Persönlich mag ich die Kombination aus tieferer Fahrhöhe und Sportfahrwerk am liebsten, da sie am flachsten und typisch Porsche wirkt.

Autobahnfahrten

Auf der Autobahn testete ich die Beschleunigung nach der Mautstelle. Absolut betrachtet fühlt sich der Panamera Turbo schneller an, aber der Cayenne hat eine beeindruckende Kraftentfaltung.

Während der Panamera Turbo die Hinterachse spürbar in die Beschleunigung einbindet und an den 911 erinnert, spürt man beim Cayenne, wie alle vier Räder den schweren Wagen kraftvoll nach vorne treiben.

Das Tiptronic-Getriebe sorgt für eine sanfte Drehmomententfaltung und ein lang anhaltendes Beschleunigungsgefühl.

958 Cayenne Turbo Innenraum

Der Motor klingt weniger rau als moderne V8, eher wie ein V6 mit gleichmäßigem Klang. Die Drehfreude in mittleren Drehzahlen ist beeindruckend – sehr geschmeidig. Das macht den Eindruck, dass der Motor nicht hochdrehen muss, um Leistung zu liefern. Das Drehmoment ist von unten heraus reichlich vorhanden.

Der neue Panamera V8 mit PDK und Tiptronic ist schwer direkt vergleichbar, aber ich empfinde den Panamera-Motor etwas „kompakter“ und kraftvoller, während der Cayenne-Motor eher „leichter“ und drehfreudiger wirkt.

Cayenne Sports Chrono Paket

Natürlich ist die Stabilität auf der Autobahn tadellos. Mit abgesenkter Fahrhöhe liegt der Wagen noch sicherer, und jede Kurve meistert er souverän. Für lange Familienreisen ist der Cayenne bestens geeignet.

Der frühere Macan Turbo ist etwas agiler, während der Cayenne eher schwer und souverän wirkt.

Mein persönlicher Eindruck:

← Schwer und souverän: 958 Cayenne > Frühere Macan ≧ Neuer Cayenne – Agil und leichtfüßig →

Fahrspaß auf kurvigen Strecken

Auf kurvigen Straßen zeigt der Cayenne sein Können – typisch Porsche eben. Das kann ich kaum besser beschreiben, als es selbst zu erleben.

Wer einen sportlichen SUV sucht, sollte unbedingt den Cayenne oder Macan probefahren.

Nach dieser Erfahrung fällt der Vergleich mit anderen SUVs schwer – der Unterschied ist enorm.

Im Komfortmodus wirkt der Cayenne schon sehr agil, aber mit Sport- oder Sport Plus-Modus wird er richtig lebendig. Zwar ist der Schwerpunkt höher als bei 911 oder Panamera, aber das Handling, die Reaktionsfreudigkeit und Stabilität sind beeindruckend.

958 Cayenne Turbo Innenraum

Das sportliche Fahrgefühl entsteht nicht nur durch schnelles Lenken, sondern durch eine perfekte Balance aus leichtem Spiel und kontrollierter Nachgiebigkeit. So fühlt sich der Fahrer sicher und kann das Fahrzeug präzise steuern – das ist das typische „Porsche-Gefühl“.

Das Ergebnis ist das Zusammenspiel vieler Details wie Motorlager, Dämpfung, Reifen- und Lenkeinstellungen.

Ich selbst fahre täglich einen GT3 oder 911, und dennoch war ich überrascht, wie viel Fahrspaß der Cayenne auf kurvigen Strecken bietet.

958 Cayenne Turbo

Kraftstoffverbrauch

Der Verbrauch auf meiner üblichen Pendelstrecke (ca. 25 km, etwa 60 % Stadtautobahn, 40 % Landstraße) lag laut Bordcomputer bei 7,2 km/L. Ich habe zwischendurch etwas beschleunigt, bin aber im Verkehrsfluss mit aktivierter Start-Stopp-Automatik gefahren.

Zum Vergleich: Der Panamera Turbo schafft auf der gleichen Strecke etwa 8,5–10 km/L, der GT3 etwa 6,5–7,5 km/L. Der Unterschied ist also nicht groß, der Cayenne verbraucht etwas mehr wegen des größeren Hubraums. Angesichts der Leistung und Größe ist das aber akzeptabel.

Fazit zum Cayenne (958)

Wer einen SUV sucht, der vor allem durch Fahrdynamik überzeugt, sollte unbedingt den Cayenne wählen.

Das getestete Modell ist die Facelift-Version 958.2, die auf dem Gebrauchtwagenmarkt aktuell meist zwischen 900.000 und 1.000.000 Yen (ca. 70.000–80.000 Euro) liegt. Wie bei Porsche Turbo-Modellen üblich, ist der Wertverlust etwas höher als bei anderen Varianten.

Dennoch ist es ein sehr gutes Angebot, so ein leistungsstarkes Fahrzeug zu diesem Preis gebraucht zu bekommen.

Wer einen Premium-SUV um die 100.000 Euro sucht, sollte den gebrauchten 958 Cayenne definitiv in die engere Wahl nehmen.

Mina

ポルシェブログ「ポルシェがわが家にやってきた」管理人、3児の母。数年前までは、車に全く興味が無かったが、夫がポルシェを買ってきたことをきっかけにポルシェの素晴らしさを知り、ついには自分でMT車を購入するなどし、現在に至る。 ブログでは、クルマオタクの夫と、夫に洗脳されていく妻の日常を書いています。

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