Volkswagen Golf R (Golf 7) im Test: Was unterscheidet ihn vom normalen Golf?
公開日:2022.02.03

Volkswagen Golf
Es gibt ein Auto, das wir einmal besaßen und dessen Verkauf wir sehr bereut haben. Noch heute sprechen meine Frau und ich oft darüber: „Dieses Auto war wirklich hervorragend gemacht.“
Dieses Auto ist der Volkswagen Golf.
Damals fuhren wir einen Golf 7 Vor-Facelift ALLSTAR, eine Sonderedition, die auf dem 1.2 Basis-Modell basiert, aber etwas luxuriöser ausgestattet ist.
Vom täglichen Arbeitsweg über Einkäufe bis hin zu Familienausflügen war er ein wahres Allroundtalent – ein kompaktes Hatchback, das man als den „Maßstab der Klasse“ bezeichnen kann. Motor-Drehmoment, Handling, Bremsen, Steifigkeit und Fahrkomfort – in allen Bereichen eine glatte Eins.
Ich habe auch zeitgleich in derselben Klasse viele japanische Fahrzeuge gefahren, die von Autoexperten immer wieder lautstark als „Golf übertroffen“ oder „auf Augenhöhe“ gelobt wurden. Doch persönlich empfand ich, dass der Abstand zum Golf noch deutlich spürbar war. So kompromisslos hat Volkswagen die Grundwerte des Golf perfektioniert.
Golf R
Diesmal durfte ich den Golf in seiner Top-Ausstattung, ja sogar in seiner stärksten Version, dem Golf R (Golf 7 Vor-Facelift) testen.
Im Vergleich zu meinem früheren Golf hat dieser etwa die doppelte Leistung: 280 PS bei 5100–6500 U/min und ein maximales Drehmoment von 38,7 kgm (380 Nm) bei 1800–5100 U/min. Angetrieben wird er über den fünften Generation des 4MOTION-Allradantriebs mit Haldex-Kupplung.
Bei der Haldex-Kupplung denkt man oft an Frontantriebsfahrzeuge, bei denen erst die Vorderräder durchdrehen müssen, bevor die Kraft an die Hinterräder geleitet wird – ein sogenannter „Pseudo-Allradantrieb“. Doch diese Generation kann die Kraftverteilung variabel von 0:100 bis 100:0 regeln und überträgt die Kraft vorausschauend auch an die Hinterräder, bevor Schlupf entsteht.
Beim Starten des Motors ist er vergleichsweise leise, nur etwas kerniger als ein normaler Golf. Das Anfahren fühlt sich ganz gewöhnlich an. Die Straßenunebenheiten werden deutlicher als im Basis-Golf wahrgenommen.
Während der Basis-Golf eher sanft und gleitend fährt, spürt man beim Golf R eine starke Bodenhaftung und ein kraftvolles, entschlossenes Fahrgefühl.
Doch bei höheren Geschwindigkeiten verschwindet dieses Bewusstsein und man fühlt sich wie in einem sehr komfortablen Kompaktwagen. Das einzige, was auffällt, ist der markante, kernige Auspuffsound, der deutlich hörbar ist.
Persönlich empfinde ich das als angenehm, doch wer einen besonders leisen Wagen erwartet, könnte das als störend empfinden.
Eindruck auf kurvigen Strecken
Im Normalmodus fühlt sich die Bodenhaftung eine oder zwei Stufen besser an als beim Basis-Golf. Die Front spricht sehr präzise an und das Auto folgt ohne Untersteuern der Kurvenlinie – ein echtes Sportwagen-Feeling.
Das Fahrgefühl erinnert stark an den Golf 7 GTI, den ich früher schon kurz erleben durfte.
Gibt man mehr Gas, zeigt der Golf R plötzlich seine wahre Stärke: Ab etwa 3000 U/min steigt das Drehmoment explosionsartig an. Während der Basis-Golf ein gleichmäßiges Drehmoment liefert, spürt man beim Golf R den Turbo-Schub deutlich.
Man wird förmlich in den Sitz gedrückt – ein Drehmomentgefühl, das der Basis-Golf niemals bieten kann.
Während ich mehrere Kurven durchfuhr, dachte ich mir: „Er ist wirklich schnell.“ Doch bis hierhin hinterlässt der Golf R keinen besonders „spaßigen“ Eindruck.
Man hat eher das Gefühl, ein hochleistungsfähiges GT-Fahrzeug zu steuern, das weniger emotional anspricht.
Im Rennmodus entfaltet der Golf R sein volles Potenzial
Zwischendurch wechselte ich vom Normal- in den Rennmodus. Die Federung wurde deutlich straffer, und das Fahrwerkgefühl änderte sich schlagartig. Es fühlte sich an, als wäre die Bodenfreiheit gesunken und die Reifen würden förmlich am Asphalt kleben.
Diese Veränderung ist sehr deutlich spürbar und für jeden Fahrer nachvollziehbar.
Das 6-Gang-DSG hält die Drehzahl hoch und hier zeigt der Golf R erst sein wahres Können.
Ich stellte die Sitzposition ein und wechselte in den manuellen Schaltmodus.
Mit den Schaltwippen wechselte ich von 2. auf 3. Gang. Mit einem knackigen „Bong!“ erfolgte der Gangwechsel blitzschnell – ein breites Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Die Schaltgeschwindigkeit ist beeindruckend, typisch Volkswagen eben. Als Pionier des Doppelkupplungsgetriebes weiß man, wie man das macht.
Das DSG ist sogar besser als das einiger Supersportwagen. Die exzellente Reaktionsfreudigkeit und der Schaltklang motivieren den Fahrer enorm. Dabei gibt es keinerlei unangenehme Schaltstöße. Auch das Zwischengas beim Herunterschalten ist perfekt abgestimmt.
Ich hielt die Drehzahl knapp unter 12 Uhr auf dem Drehzahlmesser und fuhr mit den Schaltwippen durch eine ansteigende Kurve. Bei dieser Drehzahl arbeitet der Turbo konstant und das Auto ist sehr gut kontrollierbar.
Die Leistung ist so dosierbar, dass man nicht Angst haben muss, zu viel Gas zu geben. Auch auf den kleinen, engen japanischen Bergstraßen macht das volle Ausdrehen richtig Spaß.
Der Allradantrieb sorgt für enorme Stabilität. Selbst auf winterlich kalten, rutschigen Straßen kann man mit Vertrauen in die Kurven gehen. Sobald man das Kurvenende sieht, kann man einfach aufs Gas steigen – den Rest übernimmt der 4MOTION-Antrieb.
Das Fahren im Rennmodus hat mir großen Spaß gemacht. Es weckte das Verlangen, noch länger zu fahren. Das Fahrgefühl unterscheidet sich deutlich vom nüchternen Normalmodus. Für mich liegt die wahre Stärke des Golf R im „Rennmodus“.
Kurz gesagt: Der Golf R ist ein Mini-„Carrera 4“
Später sprach ich mit meiner Frau, und für ihren Geschmack könnte der Golf R genau das richtige Auto sein. Er verbindet die Leistungsfähigkeit eines Allwetter-GT mit hohem Komfort, Sicherheit und Fahrspaß. Das ist fast schon ein Mini-„Carrera 4“.
Wer für einen erschwinglichen Preis ein ähnliches Fahrgefühl wie im Carrera 4 erleben möchte (ohne zu behaupten, es sei dasselbe), dem kann ich den Golf R sehr empfehlen. Allradantrieb, Motor, Fahrwerk, DSG-Schaltung und Karosseriesteifigkeit – in jeder Hinsicht ein erstklassiges Gesamtpaket.
Das ist eben der Golf: ein Spitzenprodukt der Ingenieurskunst. Ein kompromisslos entwickeltes Fahrzeug, das die Grundwerte des Fahrens bis zur Perfektion bringt. Die stärkste Version sollte man unbedingt einmal selbst erleben.
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