Probefahrt mit dem neuen GR86 (RZ・6AT) – Wie fühlt sich das Porsche-Fahrerlebnis für einen Porsche-Besitzer an?
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Ich habe schon viele Blogartikel geschrieben, aber bei Tests von japanischen Autos schreibe ich ungern auch nur das kleinste Negative, weil die Fans der heimischen Marken dann oft sehr kritisch reagieren.
Dennoch wäre das der Sinn eines unabhängigen privaten Blogs nicht, deshalb werde ich auch diesmal ohne Rücksicht auf Verluste ehrlich berichten.
コンテンツ
Toyota GR86
Diesmal durfte ich den neuen Toyota GR86 (RZ・6AT) testen.
Kurz vor dieser Probefahrt hatte ich bereits den Toyota GR Supra gefahren und war von dessen hoher Qualität begeistert. Auch ein befreundeter Porsche-Besitzer lobte den Supra in den höchsten Tönen, weshalb ich große Erwartungen an den GR86 hatte, als ich losfuhr.
Schon beim Einsteigen fällt auf, dass der Innenraumduft sich deutlich vom in Europa gefertigten Supra unterscheidet. Es ist der typische Geruch japanischer Neuwagen, ähnlich wie bei unserem Suzuki Swift zu Hause. Eine Mischung aus Sitzbezug und flüchtigen Klebstoffen – der klassische Neuwagengeruch.
Die Sitze sind weder besonders gut noch schlecht, die Form ist gelungen, aber die Polsterhärte ist gleichmäßig und wirkt etwas eintönig. Vielleicht ist das so ausgelegt, weil viele Besitzer ohnehin auf Recaro- oder andere Aftermarket-Sitze umrüsten.
Beim Starten des Motors ist das Leerlaufgeräusch sehr leise und die Vibrationen minimal. Der Automatik-Wählhebel wird auf D gestellt und los geht’s.
Das Anfahren auf dem Parkplatz fühlt sich ganz normal an. Der Motor- und Auspuffklang sind etwas lauter als bei einem gewöhnlichen Auto, aber das Fahrgefühl ist angenehm und nicht zu hart.
Auf dem Weg aus dem Parkplatz beschleunigt der Wagen. Die 235 PS wirken subjektiv kräftiger als erwartet, im normalen Fahrbetrieb gibt es keinen Grund zur Klage. Die Automatik scheint im Vergleich zu modernen Getrieben etwas mehr Antriebsverluste zu haben, doch die Gangwechsel im D-Modus sind sanft.
Fahrkomfort und Handling
Mit steigender Geschwindigkeit fällt eines auf: Die Dämpfer sprechen sehr schlecht an. Das ist nicht nur leicht, sondern wirklich deutlich spürbar.
Schlecht.
Nicht so schlimm wie bei einem getunten Tuner-Auto, aber die Nachschwingungen sind langanhaltend. Wo moderne Sportwagen sofort wieder ruhig sind, schaukelt der GR86 noch zwei- bis dreimal nach.
Dieses Exemplar ist komplett serienmäßig und hat keine besonders straffe Fahrwerksabstimmung. Dennoch schwingt die Karosserie bei größeren Unebenheiten leicht nach. Zudem gibt es auffällige Klappergeräusche im Innenraum, die möglicherweise ein Einzelfall sind. Das erzeugt ein leicht schwindeliges Gefühl, und ich konnte mich bis zum Schluss nicht an das Fahrwerk gewöhnen.
Wer den Wagen als „Date-Car“ nutzen möchte, sollte das bedenken.
Doch es ist ein Sportwagen. Abgesehen vom Fahrkomfort teste ich nun das Handling.
Das Lenkrad ist leichtgängig und vermittelt wenig Steifigkeit, weshalb man den Straßenzustand kaum spürt. In Kurven folgt das Auto in der ersten Hälfte der Biegung schön der Linie. Das Problem zeigt sich weiter innen.
Man könnte sagen, die Kurvenlinie wird ab der Mitte etwas „unrund“.
Kurz gesagt: In der Kurve sind kleine Lenkkorrekturen nötig. Das ist bei sehr hohem Tempo verständlich, aber schon bei zügiger Fahrt auf normalen Landstraßen stört es.
Beim Herausbeschleunigen aus der Kurve fühlt man, ob es am Sperrdifferenzial (Torsen L.S.D.) oder an der Hinterachse liegt, eine kleine Unruhe. Das heißt, der Grip bricht kurzzeitig leicht weg, was ein sanftes Herausfahren erschwert.
Die Geschwindigkeit mag stimmen, aber aus der Perspektive „Macht das Fahren Spaß?“ würde ich persönlich sagen: Nein.
Das Fahrgefühl ist insgesamt so, dass die Karosserie sehr steif und solide wirkt, das Fahrwerk aber wenig Stabilität vermittelt und etwas fragil erscheint. Die Querlenker wirken fast wie dünne, schwache Bauteile.
Das ist wirklich schade.
Vielleicht ist das eine bewusste Entscheidung, weil viele Käufer das Auto ohnehin individualisieren wollen. Wenn dem so ist, ist das eine nachvollziehbare Abstimmung.
Motor und Automatikgetriebe
Der Motor ist ein 2,4-Liter-Boxermotor mit 4 Saugrohrzylindern, der 235 PS und 250 Nm Drehmoment liefert. Die Leistung fühlt sich stärker an als erwartet, ich empfand den Motor keineswegs als zu schwach. Die Kraftentfaltung und das Drehmoment steigen schön mit der Drehzahl an – das macht richtig Spaß.
Wer den Wagen sportlich bewegen will, sollte allerdings von der 6-Gang-Automatik die Finger lassen. Die Schaltvorgänge sind für heutige Verhältnisse viel zu langsam, besonders das Herunterschalten ist eine Qual.
Im manuellen Modus dauert es nach dem Ziehen am Paddel etwa zwei Sekunden, bis der Gang wirklich gewechselt wird. Das ist so langsam, dass man fast die Geduld verliert und den Schaltvorgang am liebsten abbrechen möchte.
Auch das Zwischengas beim Runterschalten klingt nur wie ein schwaches „Brumm“ und vermittelt keinerlei sportliche Emotion. Der Vergleich mit europäischen Sportwagen-Automatikgetrieben zeigt, dass Toyota hier um mindestens zehn, eher zwanzig Jahre zurückliegt – auch wenn die Preisklassen unterschiedlich sind.
Diesmal war es die Automatik, aber wäre es ein Schaltgetriebe, wäre mein Eindruck sicher deutlich positiver. Der Motor fühlt sich gut an, und ich würde das gerne mit einem manuellen Getriebe erleben.
Der Motor klingt bei niedrigen Drehzahlen eher wie ein gewöhnlicher Pkw, aber bei höheren Drehzahlen wird der Sound sportlich und richtig gut. Das ist ein Pluspunkt, der beim Fahren Freude macht.
Wie bewertet ein befreundeter Porsche-Besitzer den GR86?
Ich habe hier sehr offen meine Meinung gesagt, doch mein Freund, der Porsche fährt, lobt den Wagen in den höchsten Tönen.
Er sagt: „Der GR86 ist die Wiedergeburt des BMW 318is (E36).“ Das kann ich nachvollziehen, da ich selbst einen 318is besessen habe. Er meint: „Die Grundwerte wie Karosseriesteifigkeit sind hoch, und mit etwas Tuning wird das Auto richtig schnell und macht viel Spaß. Das Potenzial ist definitiv da.“
Als ich ihm meine ehrliche Meinung sagte, meinte er: „Das stimmt, aber man muss das Auto aktiv in den Kurven fahren und die Haltung bewusst formen. Nur so erkennt man seine Stärken.“
Das hatte ich bisher nicht so gesehen.
Ich hatte den GR86 als fertiges Serienfahrzeug bewertet, das für jeden Fahrer schnell, komfortabel und angenehm sein soll. Mein Fokus lag darauf, wie gut das Auto die Wünsche eines durchschnittlichen Fahrers umsetzt, der kein Profi ist.
Auch das Potenzial nach dem Tuning hatte ich nicht im Blick.
Zudem wird der GR86 oft mit dem Porsche Cayman verglichen, auch wenn die Preisklassen unterschiedlich sind. Unbewusst habe ich daher auch in Sachen Fahrgefühl, Sound, Stabilität und Steifigkeit den Cayman als Maßstab genommen.
Der GR86 ist ein Auto, das sich schwer in eine Schublade stecken lässt. Kurz gesagt ist es ein „Rohdiamant, der erst noch geschliffen werden muss.“ Es gibt Schwächen, aber mit Aftermarket-Teilen und persönlicher Anpassung kann daraus ein unverzichtbares Lieblingsauto werden. Das ist wohl der wahre Charme des 86.
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