Warum fühlt sich jedes Porsche-Modell „typisch Porsche“ an? Das Geheimnis liegt in den „3 Grundpfeilern“ der Fahrwerksentwicklung.

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Wissenswertes über Porsche

Bis heute habe ich alle aktuellen Porsche-Modelle außer dem Macan gekauft und besessen.

Dabei habe ich mich immer gefragt, warum Porsche eine Fahrdynamik realisieren kann, die andere Hersteller klar übertrifft. Und warum man bei jedem Modell das charakteristische „Porsche Fahrerlebnis“ spürt.

Heute möchte ich die Antwort darauf teilen: Sie liegt in den „3 Grundpfeilern (cornerstones)“ der Fahrwerksentwicklung, die ich einst in technischen Porsche-Unterlagen gelesen habe.

Diese sind keine bloße technische Einteilung, sondern systematisieren die über ein halbes Jahrhundert gesammelten Wahrheiten über das Fahrverhalten von Porsche.

Dass alle Modelle schon in der Entwicklungsphase intensiv auf Rennstrecken getestet und bis ins Detail optimiert werden, basiert auf dieser unveränderlichen Entwicklungsphilosophie. Selbst das beste Mechatronik-System kann ohne ein stabiles Grundgerüst seine volle Wirkung nicht entfalten. Genau diese Denkweise bildet den Kern der Porsche-Fahrwerksentwicklung.

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Erster Grundpfeiler: Das Gesamtkonzept des Fahrzeugs

Der erste Grundpfeiler der Porsche-Fahrwerksentwicklung ist das „Gesamtkonzept des Fahrzeugs“. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Designphilosophie, sondern um physikalische Grundlagen, die die Basis für die Fahrperformance bilden. Die Bedeutung des Grundgerüsts ist immens. Lange Radstände, breite Spurweiten und ein niedriger Schwerpunkt sind grundlegende Dimensionen, die das Fundament für exzellentes Fahrverhalten legen.

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Warum sind diese Elemente so wichtig?

Sie erhöhen die Stabilität in Kurven und ermöglichen hohe Querbeschleunigungen. Nach den Gesetzen der Physik gilt: Je niedriger der Schwerpunkt und je breiter die Spur, desto stabiler ist das Fahrzeug. Porsche verfolgt dieses Grundprinzip kompromisslos.

Auch die ausgewogene Achslastverteilung und die Drehmomentverteilung auf die Hinterachse gehören zu diesem Grundpfeiler. Für optimale Traktion und ein neutrales Lenkverhalten ist die Gewichtsverteilung entscheidend. Ist die Vorderachse zu schwer, entsteht Untersteuern, ist die Hinterachse zu schwer, Übersteuern. Porsche hat im Laufe der Jahre die ideale Balance gefunden.

Besonders interessant ist, dass diese Anforderungen schon sehr früh in der Konzeptphase berücksichtigt werden. So wird beispielsweise der Platz für Hochleistungsbremsen und deren Kühlung bereits im Konzept gesichert. Nachträgliche Lösungen führen nicht zu echter Hochleistung.

Diese Philosophie gilt konsequent für alle Porsche-Modelle. Vom 911 bis zum Cayenne basiert jedes Modell auf denselben Grundprinzipien. Deshalb spürt man bei jedem Porsche das typische „Porsche Fahrerlebnis“.

Zweiter Grundpfeiler: Fahrwerksmechanik

Der zweite Grundpfeiler, die „Fahrwerksmechanik“, umfasst alle physischen Komponenten, die das Fahrzeug mit der Straße verbinden. Reifen, Achsen und Bremsen sind die Basis, die das Porsche-Fahrerlebnis direkt tragen.

Bei den Reifen setzt Porsche bei den meisten Modellen auf „Mischbereifung“ mit breiterer Spur hinten als vorne. Dies erhöht die Traktion der angetriebenen Räder. Besonders beim Heckmotor-911 ist die größere Aufstandsfläche der Hinterreifen entscheidend, um die enorme Kraft auf die Straße zu bringen.

Porsche arbeitet eng mit Reifenherstellern zusammen und hat in den letzten zehn Jahren den Rollwiderstand um rund 20 % reduziert und gleichzeitig die Haftung verbessert. Diese beeindruckende Entwicklung ist mehr als eine technische Verbesserung – sie ist eine klare Antwort auf die Herausforderung, Umweltfreundlichkeit und Sportlichkeit zu vereinen.

Die Präzision des Achskonzepts ist ebenfalls ein Porsche-Merkmal. Die Reifen sollen unter allen Fahrbedingungen mit optimalem Winkel auf der Straße aufliegen und die Kraft maximal übertragen. Das klingt einfach, erfordert aber höchste Konstruktionskunst und Fertigungsgenauigkeit.

Auch das Bremssystem folgt der Porsche-Philosophie. Alle Modelle verfügen an der Vorderachse über feste Bremssättel, die höchste Bremsleistung und Stabilität gewährleisten. Feste Sättel sind zwar teurer als schwimmende, bieten aber überlegene Performance.

Für Kunden mit besonders hohen Ansprüchen gibt es die leichten und stabilen Porsche Ceramic Composite Brakes (PCCB). Diese Keramikbremsen sind kein bloßes Extra, sondern ein technisches Flaggschiff von Porsche. Die Entwicklung dieser Bremsen erfordert enorme Zeit und Kosten, die Porsche bereitwillig investiert.

Dritter Grundpfeiler: Mechatronik-Systeme

Der dritte Grundpfeiler, die „Mechatronik-Systeme“, gehören heute zu den wichtigsten Elementen moderner Porsche-Modelle. Elektronische Steuerungen spielen eine immer größere Rolle, um die eigentlich widersprüchlichen Anforderungen von Performance und Komfort in Einklang zu bringen. Doch Porsches Ansatz unterscheidet sich deutlich von anderen Herstellern.

Porsche setzt nicht darauf, eine einzelne Leistung herauszustellen, sondern verfolgt die Strategie, mit innovativer Technik das Gesamtpaket zu optimieren. Man könnte es als „Philosophie der Balance“ bezeichnen. Kein Auto soll nur extrem schnell oder nur extrem komfortabel sein, sondern alle Eigenschaften sollen auf hohem Niveau harmonieren.

Systeme wie PASM oder PDCC verbessern nicht nur die Stabilität in schnellen Kurven, sondern auch den Komfort auf langen Strecken. Das ist kein bloßer technischer Fortschritt, sondern das unvermeidliche Ergebnis der Porsche-Entwicklungsphilosophie.

Die gleichzeitige Beherrschung gegensätzlicher Eigenschaften ist die wahre Stärke der Mechatronik-Systeme. Früher bedeutete mehr Sportlichkeit weniger Komfort und umgekehrt. Dank elektronischer Steuerung kann heute je nach Situation die optimale Einstellung gewählt werden.

Porsches Mechatronik-Systeme lesen die Absichten des Fahrers und passen die Einstellungen in Echtzeit an. Sie erkennen am Gaspedal, Lenkeinschlag und Bremspedal, welche Fahrweise der Fahrer wünscht, und liefern die passende Konfiguration.

Diese Systeme funktionieren nur, weil die ersten beiden Grundpfeiler – das stabile Grundgerüst und die präzisen mechanischen Komponenten – perfekt ausgeprägt sind. Ohne solide Basis kann auch die beste Elektronik keine echte Hochleistung erzeugen.

Das typische Porsche-Gefühl durch die 3 Grundpfeiler

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Diese drei Grundpfeiler existieren nicht isoliert, sondern sind eng miteinander verknüpft und bilden ein Gesamtsystem. Das Gesamtkonzept des Fahrzeugs bildet die Basis, darauf baut die Fahrwerksmechanik auf, und die Mechatronik-Systeme integrieren und heben alles auf ein höheres Niveau.

Wenn diese drei Grundpfeiler perfekt harmonieren, entsteht das unverwechselbare Porsche-Fahrerlebnis. Es geht nicht nur um Geschwindigkeit, sondern um das Gefühl der Einheit zwischen Fahrer und Fahrzeug. Das Lenkrad reagiert genau wie gewünscht, das Gaspedal setzt die Kraft präzise um, und die Bremsen greifen genau dann, wenn man es erwartet.

Diese Einheitlichkeit ist das Ideal, das Porsche unermüdlich verfolgt. Technische Daten sind wichtig, doch am Ende zählt vor allem, wie der Fahrer das Auto erlebt. Die Entwickler bei Porsche arbeiten ständig daran, dieses Gefühl durch die drei Grundpfeiler weiter zu perfektionieren.

Dieses DNA des Porsche-Fahrerlebnisses gilt für alle Antriebsarten – Benzin, Hybrid und Elektro. Auch in Zeiten der Elektrifizierung bleiben diese drei Grundpfeiler unverändert und bilden das Fundament für das typische Porsche Fahrerlebnis.

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。 運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 ブログでは主に試乗レポートやツーリング記などを執筆しています。またブログのシステム周りやチューニングなども担当しています。

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