Ein Blick auf den ältesten noch bestehenden Porsche-Händler Japans

ポルシェにまつわる豆知識

911DAYS

Vor Kurzem erschien die 911DAYS 2018HERBST Vol.73. Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe lautet „70 Jahre Porsche-Sportwagen – So haben wir alle Porsche lieben gelernt“.

Da die Ausgabe die Geschichte von Porsche beleuchtet, ist der Inhalt besonders spannend und sehr unterhaltsam. (In meinem letzten Blog habe ich bereits einen Auszug aus dem Magazin verwendet und über die Liedtexte von Momoe Yamaguchi „Playback Part 2“ geschrieben – „Mach mich nicht lächerlich, es liegt an dir“.)

Beim erneuten Durchblättern fiel mir auf, dass ich einen Artikel am Anfang übersehen hatte. Der Titel lautete:

„Wie sah die Porsche-Szene in Japan in den 50er und 60er Jahren aus?“

Klingt spannend! Und die ersten Zeilen überraschten mich:

„Wenn wir die 70 Jahre Porsche-Sportwagen verstehen wollen, müssen wir den Anfang von Porsche in Japan kennen. Deshalb haben wir den Gründer von 昌和自動車 (Porsche Zentrum Nishinomiya, Sakai), den ältesten noch bestehenden offiziellen Porsche-Händler, Herrn Katsumi Okubo, befragt.“

Tatsächlich ist „昌和自動車“ genau der Händler, bei dem unsere Familie immer betreut wird. Oder besser gesagt: „Das ist also der älteste noch bestehende Porsche-Händler! Das wusste ich gar nicht (;゚Д゚)!“

Also fühlte ich mich persönlich angesprochen und begann, den Artikel weiterzulesen.

1953: Porsche betritt erstmals Japan

Porsche wurde erstmals 1953 nach Japan importiert. Damals schloss 三和自動車 einen Vertrag als offizieller Importeur ab und importierte nur zwei 356-Modelle – so begann alles.

1955 wurden dann zehn 356 Pre-A importiert, von denen drei nach Osaka kamen. Zwei davon kaufte ein großes Unternehmen, sodass nur ein Exemplar in Privatbesitz gelangte. Die damaligen privaten Porsche-Besitzer hatten vor und nach dem Krieg eine entsprechend hohe gesellschaftliche Stellung. (Wer das wohl war!?)

Herr Okubo arbeitete damals als Mechaniker bei 柳瀬自動車 (heute Yanase Automobil) und erhielt den Auftrag, genau dieses wertvolle Porsche-Modell zu warten. Da es weder Wartungshandbuch noch Erfahrung gab, lehnte er zunächst ab, konnte den Auftrag aber nicht ablehnen und führte die Wartung durch.

Die damaligen Porsche bestachen durch handgefertigte, wunderschöne Karosserien und einen völlig anderen Motorenklang als alle bisher gesehenen Autos. Als Autoliebhaber war Herr Okubo sofort fasziniert und gründete 1959 昌和自動車 als Werkstatt für ausländische Fahrzeuge. Später entdeckte er zufällig eine Anzeige in der Autozeitschrift „CG“ für offizielle Porsche-Händler und bewarb sich sofort – so wurde er der erste offizielle Porsche-Händler in Japan.

Porsche Museum

Übrigens lag der Neupreis des Porsche 911 im Jahr 1965 bei 4,35 Millionen Yen – entspricht heute etwa 37 Millionen Yen (ca. 270.000 Euro). Erstaunlich ist, dass fast alle Kunden damals den Wagen bar bezahlten. Ratenzahlung war gerade erst eingeführt, mit maximal 24 Monatsraten, was einer monatlichen Belastung von heute etwa 1,5 Millionen Yen (ca. 11.000 Euro) entsprach. Nur sehr vermögende und Porsche-verstehende Kunden konnten sich das leisten.

Heute sind gebrauchte Porsche innerhalb weniger Wochen verfügbar, und durch Finanzierungen ist das monatliche Budget für das Porsche Fahrerlebnis deutlich erschwinglicher. Selbst Neuwagen sind meist innerhalb eines Jahres lieferbar. Doch all das basiert auf den Pionierleistungen der Vorreiter, die von Grund auf den Porsche Besitz in Japan aufgebaut haben.

Das regt zum Nachdenken an.

Werde ich eingestellt?

Schon als ich im Vertrieb tätig war, interessierte ich mich immer für die Geschichte und Hintergründe von Produkten und Dienstleistungen.

„Warum wurde dieses Produkt entwickelt?“, „Welche Gedanken hatten die Entwickler?“, „Wie verlief der Entwicklungsprozess?“, „Wie dachten die Kunden damals?“ …

Auch wenn ich diese Details selten direkt im Verkaufsgespräch nutzte, fühlte ich mich durch das Wissen verbunden und konnte mit mehr Leidenschaft verkaufen. Je mehr ich lernte, desto besser verkaufte ich – umgekehrt konnte ich Produkte, die ich nicht verstand, nicht verkaufen. (Ich bin wohl nicht fürs Team geeignet, haha)

Wenn ich also von der Porsche Geschichte erzähle, sagt mein Mann oft:

„Willst du etwa Porsche-Verkäuferin werden? Wenn Porsche-Händler Personal sucht, solltest du dich mal bewerben!“

Und ich antworte dann halb im Scherz:

„Stimmt, weibliche Verkäuferinnen bei Porsche sieht man selten – vielleicht würden sie mich einstellen?“

So geht das bei uns zurzeit (lacht).

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