Ein Freund hat sich einen Porsche Taycan GTS zugelegt, und ich durfte mitfahren. In diesem Bericht teile ich meine Eindrücke von der Probefahrt und vergleiche den GTS mit unserem eigenen Taycan 4S Cross Turismo.

Wie mein Freund zum Porsche Taycan GTS kam

Mein Freund fuhr ursprünglich einen BMW 320i und plante nach fünf Jahren und 50.000 km, auf einen BMW 4er M440i Coupé umzusteigen. Doch plötzlich wuchs sein Interesse am Porsche Panamera.

Er wandte sich an mich, da ich selbst schon einmal den M440i gefahren war. Ich erklärte ihm, dass Porsche in Sachen Fahrdynamik noch eine Klasse höher spielt und besonders der Panamera ein echtes Porsche-Fahrerlebnis bietet.

Im Gespräch stellte sich heraus, dass ein Elektrofahrzeug wie der Taycan für seinen Lebensstil ebenfalls spannend sein könnte.

Da ich gerade selbst einen Taycan gekauft hatte, schwärmte ich von dessen Fahrspaß: „Der Taycan fährt sich noch besser als der Panamera.“ Das weckte sein Interesse.

Schließlich fand er auf einer Gebrauchtwagenplattform einen Taycan GTS zu einem unglaublich günstigen Preis mit erheblichem Nachlass. Das klang nach einem echten Schnäppchen.

Unterschiede zwischen 4S Cross Turismo und GTS

Beim Vergleich der beiden Fahrzeuge fällt auf, dass unser Taycan 4S Cross Turismo durch die Kombi-Karosserie größer und wuchtiger wirkt als der 4-türige GTS. Obwohl die Front- und Heckkotflügel ähnlich dimensioniert sind, wirkt unser Wagen deutlich imposanter.

Der GTS hingegen wirkt kompakter und sportlicher. Mein Freund gefiel das Design des Cross Turismo sehr, er scherzte sogar, ob wir nicht tauschen könnten: „Das ist ein richtig erwachsener Taycan – richtig schick!“

Besonders auffällig beim Taycan GTS sind die speziellen Aero-Teile in Schwarz, die dem Wagen eine aggressive Note verleihen. Auch das Interieur profitiert vom exklusiven GTS-Ausstattungspaket, das einfach cool aussieht – typisch GTS eben.

Optionales Passagierdisplay

Wie unterscheiden sich die Fahreigenschaften?

Insgesamt wirkt der Taycan GTS agiler und leichter als der 4S. Das liegt unter anderem an der höheren Leistung: Der GTS leistet im Normalbetrieb 517 PS und bis zu 598 PS mit Launch Control, während der 4S 490 PS bzw. 571 PS bietet. Dementsprechend ist auch die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h beim GTS schneller.

Im Alltag spürt man den Leistungsunterschied jedoch kaum. Der größte Unterschied liegt in den Reifen- und Felgengrößen. Unser 4S Cross Turismo fährt auf 21-Zoll-Rädern, der GTS auf 20-Zöllern. Die kleineren Räder sorgen für ein agileres Fahrgefühl und weniger feine Vibrationen beim GTS.

Besonders hervorzuheben ist das PDCC (Porsche Dynamic Chassis Control) im GTS. Dieses aktive Stabilisatorsystem minimiert die Karosserieneigung in Kurven und sorgt für ein Fahrgefühl, als würde der Wagen förmlich am Asphalt kleben. Dieses Feature fehlt unserem 4S Cross Turismo und macht den GTS in Sachen Handling einzigartig.

Auch wenn der 4S Cross Turismo bereits sehr stabil und ausgewogen fährt, übertrifft das PDCC des GTS dieses Niveau noch einmal deutlich. Im Sport-Plus-Modus und mit abgesenktem Fahrwerk fühlt sich der GTS fast wie ein Rennwagen an: Das Einlenken ist messerscharf, und der Wagen haftet extrem am Boden.

Unter den Porsche 4-türigen Modellen ist der Taycan GTS mit PDCC eine Klasse für sich. Ein derart sportlich abgestimmtes 4-türiges Porsche-Modell gibt es sonst nicht.

Unterschiede bei den Karosserievarianten

Was mir bei der Probefahrt besonders auffiel, war, dass der Unterschied zwischen Coupé- und Cross Turismo-Karosserie noch größer ist als der zwischen 4S und GTS.

Das Coupé des GTS ist niedriger und etwas schmaler. Die Sitzposition ist tiefer, was das sportliche Fahrerlebnis verstärkt. Der Cross Turismo wirkt durch seine größere Karosserie etwas höher und schwerer.

Der Cross Turismo vermittelt eher den Eindruck eines „luxuriösen Alltagswagens mit sportlichen Genen“. Er ist komfortabler und dennoch sehr schnell – genau das macht seinen Reiz aus.

Das Coupé des GTS hingegen strahlt reinen Sportwagen-Charakter aus und fühlt sich dem 911 oder 718 deutlich näher an. Es ist ein Auto, das man wirklich „fährt“ und spürt.

Fazit

Der Porsche Taycan GTS ist ein 4-türiger Elektro-Sportwagen, der seine sportlichen Qualitäten bis zum Maximum ausreizt. Mit PDCC bietet er das beste Handling aller Porsche 4-türer. Die direkte Beschleunigung und das hohe Kurvenpotenzial sind schlicht beeindruckend.

Der Taycan 4S Cross Turismo hingegen überzeugt mit Alltagstauglichkeit und einem ausgewogenen Fahrkomfort. Leistungsmangel spürt man nie, und auf langen Touren zeigt er seine Stärken.

Die Probefahrt hat mir die Vielseitigkeit des Taycan-Modells eindrucksvoll vor Augen geführt.

Selbst innerhalb der Elektrofahrzeuge schafft Porsche es, so unterschiedliche Charaktere zu formen. Wer einen Taycan kaufen möchte, sollte sich zuerst genau überlegen, wie er das Fahrzeug nutzen will: Für den Alltag ist der Cross Turismo ideal, wer auf kurvigen Strecken sportlich unterwegs sein will, ist mit dem GTS bestens beraten.

Eines steht fest: Der Taycan ist ein echter Porsche. Die Seele von Porsche in elektrischer Form sollte man unbedingt erleben.