Legendäre Fahrzeuge am Royu Driveway

In letzter Zeit besuche ich etwa einmal im Monat sonntagmorgens den Royu Driveway. Besonders an sonnigen Sonntagmorgen versammeln sich dort zahlreiche klassische und moderne Sportwagen sowie legendäre Fahrzeuge am Aussichtspunkt, sodass die ganze Gegend oft eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt.

Kürzlich waren dort unter anderem der neue Porsche 911 (992), seltene luftgekühlte Porsche-Modelle und ein BMW Z8 zu sehen – Autos, die man in der Stadt kaum zu Gesicht bekommt.

Wir parkten am Aussichtspunkt und unterhielten uns, wobei mir wieder einmal bewusst wurde, wie sehr alle hier wirklich Autos lieben. Natürlich kommen auch andere Themen zur Sprache, doch etwa 90 % der Gespräche drehen sich um Autos – etwa darum, wie sich ein Modell tatsächlich fährt oder welche Werkstatt besonders empfehlenswert ist.

Man könnte meinen, dass nach so vielen Gesprächen irgendwann die Themen ausgehen – doch das ist keineswegs der Fall (lacht).

Während viele am Wochenende morgens lieber ausschlafen möchten, stehen alle hier freiwillig früh auf und treffen sich – die Leidenschaft für das Hobby ist wirklich beeindruckend.

Das Verhalten eines autobegeisterten Ehemanns

Mein Mann ist natürlich auch ein Auto-Fan und lebt nach dem Motto „No Car, No Life“. Wenn er zu Hause ist, wirkt er oft wie abgeschaltet (sorry, Schatz), doch sobald es um Autos geht, schaltet er sofort auf volle Motivation und verwandelt sich in einen ganz anderen Menschen.

Das ist fast so, als ob „551 Schweinebrötchen mal da sind – mal nicht“ (ein Insider aus der Kansai-Region). Zusammengefasst sieht das so aus:

① Frühes Aufstehen für alles rund ums Auto

Unter der Woche bringt mein Mann unsere älteste Tochter in den Kindergarten und verlässt dann meist knapp rechtzeitig das Haus, isst sein Onigiri in 30 Sekunden und eilt zur Arbeit. Am Wochenende schläft er normalerweise lange und liegt oft auf dem Sofa.

Doch an Tagen mit Ausfahrten oder am Royu Driveway ist das ganz anders. Er stellt sich den Wecker, steht vor 6 Uhr auf, egal ob die Familie noch schläft, und macht sich auf den Weg.

Es ist erstaunlich – oder eher amüsant –, wie sehr ein Hobby das Verhalten verändern kann.

② Keine Faulheit, wenn es ums Auto geht

Mein Mann ist eigentlich ziemlich faul. Wenn ich am Wochenende vorschlage, irgendwohin zu gehen, sagt er meistens:

„Nein, da sind bestimmt zu viele Leute, das ist mir zu anstrengend (-_-).“

Und wenn ich erzähle, dass irgendwo in der Nähe etwas Neues eröffnet hat, antwortet er meist:

„Ach so, wusste ich nicht, gehe ich nicht (-_-).“

Und das war’s dann mit dem Gespräch.

Doch wenn es um Autos geht, scheint seine Faulheit komplett zu verschwinden: Er wäscht sein Auto sorgfältig bei Hitze und Kälte, deckt es mit einer Abdeckung ab und liest alle Zeitschriften über sein Auto mehrfach und mit großer Hingabe.

Wenn ich sage: „Wie kannst du dir nur so viel Mühe machen?“, antwortet er mit einem Satz, der an Tamori erinnert:

„Natürlich! Ich mach das ja nicht beruflich, ich meine es ernst!“

③ Verbesserte Erinnerungsfähigkeit bei Autos

Mein Mann hat Schwierigkeiten, sich Gesichter zu merken, was ihm im Job oft Probleme bereitet. Doch bei Autos kann er selbst aus der Ferne sofort das Modell erkennen.

Für mich sehen viele Modelle gleich aus, aber er erkennt selbst kleinste Unterschiede und hat ein beeindruckendes Gedächtnis für Autoinformationen.

Ich finde, Menschen sind viel leichter zu unterscheiden als Autos – bei ihm scheint es genau umgekehrt zu sein.

Autos sind kein bloßes Hobby

Ich selbst habe eigentlich kein Hobby, was mich manchmal an meinem Mann und anderen Autoenthusiasten staunen und auch ein wenig beneiden lässt.

„Aber Mina, ist Auto nicht euer gemeinsames Hobby?“

wird man vielleicht fragen. Für mich ist „Auto“ aber kein Hobby.

Der Besuch am Royu Driveway, das Üben mit einem Schaltwagen und das Recherchieren rund um Autos mache ich alles für diesen Porsche-Blog. Wenn ich es schön ausdrücken darf, ist es eher wie journalistische Recherche.

Ich möchte diesen Porsche-Blog immer besser machen und deshalb grabe ich tief, um zu verstehen, was bestimmte Dinge bedeuten und wie die Autos wirklich sind. Ohne den Blog hätte ich das wohl nicht getan.

Früher habe ich viele Dinge ausprobiert – Snowboarden, Golf, Bassgitarre, Tauchen – aber immer schnell das Interesse verloren.

Privat trinke ich keinen Alkohol, mag keine Outdoor-Aktivitäten, kenne mich nicht mit Uhren, Taschen oder Mode aus, habe keine besonderen kulinarischen Vorlieben und interessiere mich nicht für Interior oder DIY.

Ach, was für eine langweilige Person ich doch bin… (-_-)

Deshalb beneide ich meinen Mann und andere Autoenthusiasten, die etwas haben, wofür sie im Leben wirklich brennen. Andererseits habe ich durch den Blog viel über Autos und Porsche gelernt und meinen Horizont erweitert – und das ist auch schön so.