Herbstliche Tour mit dem Porsche 911: Reise durch Shinshu, Noto, Hida und Mino (Teil 1)

ポルシェ911 991前期カレラ4GTS
ツーリング記

Allein auf Tour mit dem Porsche 911

Porsche Experience Center Tokio war das Ziel, weshalb ich mit meiner Familie im Cayenne und dem 911 (991 Vorfacelift, Carrera 4 GTS) bis nach Yokohama gefahren war. Am nächsten Tag endete unsere Familienreise im Hotel in Yokohama – jeder ging seinen eigenen Weg.

Cayenne und Porsche 911

Kaum hatte ich das Frühstück im Hotel beendet, lud ich schnell mein Gepäck in den 911, checkte alleine aus und ließ die Familie zurück. Mit großer Vorfreude fuhr ich durch die Straßen von Minatomirai und machte mich auf den Weg Richtung Shinshu.

Da es ein Wochenende kurz nach dem Ende des Notstands war, waren die Autobahnen sehr voll.

Überall gab es Staus durch Unfälle und zähfließenden Verkehr, sodass ich kaum vorankam. Google Maps lotste mich durch unbekannte Nebenstraßen in Sagamihara, doch ob das wirklich Zeit sparte, war fraglich.

Porsche 911 991 Vorfacelift Carrera 4 GTS

Schließlich fuhr ich ab der Anschlussstelle Sagamiko auf die Nationalstraße 20 (Chuo Expressway) und steuerte die Ausfahrt Kobuchizawa an. Je weiter ich nach Norden kam, desto weniger Verkehr war auf der Straße, und ich genoss eine angenehme Fahrt. Die Geräuschdämmung ist im 911 etwas besser als im 981 Boxster, und mit ausgeschaltetem Sportauspuff ist der Innenraum für einen Sportwagen überraschend komfortabel.

Wenn sich die Straße öffnet, schalte ich in den Sportmodus und gebe Gas – dann dringt der markante GTS-Sound aus dem Heck. Dass man diesen Sound auch im Coupé so intensiv hört, verdankt man dem Sound-Symphonizer. Ansauggeräusche, Auspuffklang und mechanische Geräusche sind perfekt aufeinander abgestimmt – ein echtes „6-Zylinder-Orchester“. So fuhr der 911 beschwingt der Yatsugatake-Kogen-Linie entgegen.

Fahrt rund um Yatsugatake

Am Samstag war rund um Yatsugatake viel Verkehr. Zwar wurde ich von langsam fahrenden Fahrzeugen aufgehalten, doch die herbstliche Laubfärbung am Straßenrand war genau richtig und machte die Fahrt zu einem perfekten Ausflug.

Über die Präfekturstraße 141 (R141) fuhr ich am Matsubarako-See vorbei und stieg auf der Yatsugatake View Road in höhere Lagen auf. Diese Strecke kannte ich schon von einer früheren Fahrt mit dem Nissan Note e-power NISMO S, doch im 911 wirkt die Landschaft ganz anders. Die beeindruckende Stabilität des Carrera 4 lässt Anstiege wie ebene Straßen erscheinen.

Das Porsche Traction Management (PTM) verteilt das Drehmoment blitzschnell zwischen Vorder- und Hinterachse, sodass beim Herausbeschleunigen aus Kurven kein Antriebsschlupf spürbar ist. Dank Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus) dreht sich das Fahrzeug fast wie ein Mittelmotorauto, und zahlreiche Kurven lassen sich mühelos meistern. Im Carrera 4 GTS fühlt man sich fast wie ein besserer Fahrer.

Kusamugi-Pass

Am Kusamugi-Pass lag Schnee am Straßenrand, und die Außentemperatur fiel unter 7 °C. Bei Temperaturen unter 7 °C sinkt die Haftung von Sommerreifen stark, weshalb ich das Tempo reduzierte und in Richtung Tateshina hinabfuhr.

Über die Venus Line nach Utsukushigahara

Ab Tateshina fuhr ich wieder über die Venus Line zum Gipfel. Die Aussichtspunkte waren alle gut besucht, nur der Fujimidai war überraschend leer, sodass ich dort eine kurze Pause einlegte.

Diese Straße ist zweifellos eine der schönsten Japans. Wunderschöne Landschaften und eine perfekte Fahrstrecke.

Porsche 911 991 Vorfacelift Carrera 4 GTS

Venus Line

Porsche 911 991 Vorfacelift Carrera 4 GTS mit Blick auf den Fuji

Von Kirigamine aus fuhr ich weiter nach Utsukushigahara. Da die Dämmerung nahte, konnte ich nicht lange verweilen.

Zu dieser Zeit war kaum Verkehr auf der Venus Line, sodass ich die Straße fast für mich alleine hatte. Unterwegs begegnete mir ein leuchtend roter Mazda Roadster, der perfekt zur Landschaft passte. Später stellte sich heraus, dass es ein Leser meines Blogs war, der mir auf Instagram schrieb. Die Zahl der Leser, die mich während der Tour erkennen und ansprechen, steigt von Jahr zu Jahr – das freut mich sehr.

Utsukushigahara

Auf Utsukushigahara war es kalt und windig, weshalb ich bald wieder umkehrte und zum heutigen Übernachtungsort am Suwa-See fuhr.

Auf nach Toyama

Am zweiten Morgen sollte ich mich mit der Gruppe von wata in der Gegend von Toyama treffen. Ich rechnete damit, gegen Mittag zum Mittagessen dazustoßen, und nutzte die Zeit für eine kleine Besichtigung am Suwa-See und eine Fahrt über die Shino-no-me-Straße, bevor ich auf der Nationalstraße 158 westwärts fuhr.

Plötzlich erhielt ich eine Nachricht, dass das Treffen bereits um 11 Uhr in Toyama stattfinden sollte. Laut Navi würde ich erst gegen 12:15 Uhr ankommen – viel zu spät.

Abo-Pass

Ich gab Gas, doch 11 Uhr war unmöglich zu schaffen. Dann kam die Nachricht, dass ein Porsche aus der Gruppe wegen einer Panne an einer Tankstelle aufgehalten wurde.

Vielleicht schaffe ich es doch noch rechtzeitig.

Mit diesem Gedanken riss ich den Abo-Pass auf der alten Straße hinauf, wirbelte Kies auf und ließ einen herannahenden Subaru Impreza hinter mir. Kaum wieder auf der neuen Straße angekommen, kam die Nachricht: „Das defekte Auto bleibt zurück.“

Das war’s. Ich würde es nicht rechtzeitig schaffen.

Ich entschuldigte mich bei der Gruppe und musste das Treffen schweren Herzens absagen. Hätte ich früher losgefahren und auf Umwege verzichtet, wäre es vielleicht noch möglich gewesen.

Arimine-Waldstraße

Ich fasste neuen Mut und fuhr zum Arimine-See. Die Arimine-Waldstraße wollte ich schon lange einmal fahren. Von der Präfekturstraße 471 ging es auf die „Hietsu-Kogen Ten no Yugao no Michi“ – eine fantastische Strecke, die ich als die beste Schnellstraße dieser Tour bezeichnen würde.

Bis zur Mautstation der Arimine-Waldstraße war kaum Verkehr. Der Asphalt war in gutem Zustand, und die Strecke bot sowohl schnelle Geradeauspassagen als auch kurvige Abschnitte – ein großer Fahrspaß. Im Sportmodus nutzte ich die Schaltwippen, um mit 2., 3. und 4. Gang durch die Kurven zu jagen. Der sonore Klang ab 3000 U/min ist typisch für den GTS – ein großartiger Sound.

Während der GT3 erst bei 4000 U/min oder höher richtig klingt, hört man beim GTS schon ab etwa 3000 bis 4000 U/min den vollen Sound. Natürlich gewinnt der GT3 bei hohen Drehzahlen, doch die Möglichkeit, im normalen Geschwindigkeitsbereich ständig einen tollen Klang zu genießen, ist ein unvergleichliches Vergnügen.

Porsche 911 991 Vorfacelift Carrera 4 GTS

An der Mautstation der Arimine-Waldstraße zahlte ich 1900 Yen und fuhr auf die gebührenpflichtige Strecke. Rund um den See ist die Straße etwas schmaler und weist viele blinde Kurven auf, weshalb man auf Gegenverkehr besonders achten muss. Mehrfach tauchten Fahrzeuge plötzlich auf, daher ist hier Vorsicht geboten.

Nach dem Arimine-See wird die Straße breiter und sehr angenehm zu fahren. Die herbstliche Laubfärbung ist wunderschön – eine perfekte Touristenstraße.

Von der Insel Noto bis zur Chirihama-Nagisa-Driveway

In Toyama angekommen, fuhr ich auf die Stadt Nanao zu. Über die Notojima-Brücke gelangte ich auf die Insel Notojima. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, die Insel zu erkunden, doch ich wollte rechtzeitig zur Chirihama-Nagisa-Driveway zum Sonnenuntergang ankommen. Also fuhr ich zügig über die Präfekturstraßen K257, die Twin Bridge Noto, K48 und K249 – alles bekannte und sehr angenehme Schnellstraßen.

Als ich die Chirihama-Nagisa-Driveway erreichte, war die Sonne bereits im Sinken, und der Sonnenuntergang war atemberaubend.

Beim letzten Mal war ich mit dem GT3 hier, und es ist immer wieder ein großartiger Ort. Ein spektakulärer Aussichtspunkt ohne Leitplanken, nur das Meer im Hintergrund – solche Fotomotive mit dem Auto gibt es in Japan nur wenige.

Bis zum Sonnenuntergang genoss ich die Zeit in der Natur und nutzte die ruhige Atmosphäre für etwas Selbstreflexion. Die private Atmosphäre im Auto ist ein wunderbarer Ort, um zur Ruhe zu kommen. Gedanken zu ordnen und über Arbeit und Leben nachzudenken – eine wertvolle Zeit.

Mit Blick auf das im Zwielicht glitzernde Japanische Meer fuhr ich die Noto-Satoyama-Autobahn südwärts und beendete die zweite Etappe meiner Tour in einem Hotel in Hakusan.

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。 運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 ブログでは主に試乗レポートやツーリング記などを執筆しています。またブログのシステム周りやチューニングなども担当しています。

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