Jahresendtour mit dem Porsche 911 – Von der Winterküste des Japanischen Meeres zu bergigen Kurvenstrecken

ポルシェ911 カレラ4GTS(991前期)
Tourenberichte

Fahrt von Tsuruga zur Spitze von Kyōga über die Küstenstraße am Japanischen Meer

Der Morgen in der Stadt Tsuruga war bitterkalt. Zum Glück hatte der Schneefall vom Vortag aufgehört, und es lag kein Schnee mehr auf der Straße.

Ich stieg in den eiskalten 911 und erwärmte Motor, PDK und Fahrwerkskomponenten heute besonders behutsam und langsam – langsamer als sonst üblich.

Sowohl der Boxster 981 als auch dieser 991.1 Carrera 4 GTS brauchen eine Weile, bis die Öltemperatur steigt. Manchmal dauert es 15 bis 20 Minuten, bis die optimale Betriebstemperatur erreicht ist. Besonders beim GTS könnte die zusätzliche Mittelkühleranlage vorne dafür verantwortlich sein.

Während ich mich an der Sitzheizung wärmte, entschied ich mich, heute entlang der Küste des Japanischen Meeres westwärts zu fahren. Ursprünglich wollte ich nach Kanazawa und Niigata, doch aufgrund der starken Schneefälle waren viele schnelle Strecken unpassierbar. Deshalb änderte ich die Route und fuhr stattdessen Richtung Kyoto und Hyōgo.

ポルシェで走るワインディングロード

Zunächst ging es über die Präfekturstraße K33 zur Halbinsel Tsuruga. Besonders der Abschnitt, der die Halbinsel von Ost nach West verbindet, ist eine hervorragende Schnellstraße, auf der man gut Tempo machen kann. Die Fahrt entlang der Westküste der Halbinsel bietet eine einzigartige Gelegenheit, die winterliche Landschaft des Japanischen Meeres zu genießen.

Weiter ging es vorbei an den Mikata-Gokō-Seen, dann weiter westwärts. Auf der Nationalstraße R162 nahm der Verkehr ab, das Tempo stieg, und eine erstklassige Küstenkurvenstrecke mit dem Meer zur rechten Seite begann.

ポルシェ911 カレラ4GTS(991前期)

日本海

Von Maizuru aus fuhr ich nach Miyazu. Ich überlegte, den berühmten Amanohashidate zu besuchen, entschied mich aber dagegen, da es dort vermutlich zu voll sein würde.

Ich fuhr auf der R178 weiter nach Norden in Richtung Kyōga. Die Straßen hier sind sehr gut, aber wegen des vielen Touristenverkehrs konnte ich das Tempo nicht erhöhen. In der Nähe von Kyōga kann man eine besonders schöne Küstenkurvenstrecke genießen. Es lohnt sich, etwas Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten und dann im eigenen Tempo zu fahren.

ポルシェ911 カレラ4GTS(991前期)

Nach einer kurzen Pause auf dem Parkplatz am Leuchtturm von Kyōga suchte ich das nächste Ziel aus.

„Soll ich weiter durch die Berge von Hyōgo fahren?“ Oder doch „weiter westlich bis Okayama mit dem 911?“ Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für Okayama, um weiterhin schnelle Strecken zu genießen. Über die Buchungsplattform Jalan reservierte ich ein Hotel in Tsuyama, Okayama.

Der 911 auf verschneiten Bergkurvenstrecken

Ich fuhr auf der R178 in Richtung Toyooka. Nach dem Durchqueren des Kawanashi-Tunnels und dem Erreichen des Passes wurde die Schneedecke deutlich dicker. Zwar war die Straße geräumt, doch die Landschaft erinnerte an ein echtes Schneeland.

雪道でのドライブ

Zwischendurch fuhr ich auch auf Umgehungsstraßen, doch ich blieb auf der R178 und fuhr weiter westwärts. Als ich an der Raststätte „San’in Kaigan Geopark Hamasaka no Sato“ ankam, war es bereits dunkel geworden.

Der Weg nach Tsuyama war noch lang, und ich musste mehrere tiefe Bergpässe überwinden. Das machte mich zwar etwas nervös, aber gleichzeitig weckte es meinen Abenteuergeist. Mit Vorfreude fuhr ich in die Stadt Tottori ein und bog auf die R53 nach Süden ab.

Dann bog ich links auf die R482 ab. Diese R482 habe ich schon oft in meinem Blog erwähnt, besonders der Abschnitt zwischen Tottori und Okayama gilt als Traumstrecke. Doch bei diesem dunklen, schneefallenden Wetter war ich der einzige, der hier abbog.

Ab jetzt war ich ganz allein unterwegs. Kein Auto vor oder hinter mir.

Ich vertraute meinem 911 und gab Gas, fuhr durch kleine Ortschaften und hinauf in die Berge. Die Außentemperatur lag unter null, doch die Straße war gerade noch trocken.

Da es keine Straßenbeleuchtung gab, waren die Scheinwerfer mein einziger Lichtblick. Im Sport-Plus-Modus ändert sich die Steuerung des PDLS (Porsche Dynamic Light System), das die Fahrtrichtung noch schneller ausleuchtet.

夜の雪道ドライブ

Selbst bei diesen niedrigen Temperaturen und im 2. oder 3. Gang sorgt die Traktion der Winterreifen für beeindruckenden Grip. Dank Allradantrieb meisterte ich die Kurven spielend. Ein wenig kalte Luft drang durch das geöffnete Fenster, und im dunklen Wald war nur das Brüllen des Boxermotors zu hören.

Je höher ich kam, desto mehr Schnee lag auf der Straße. Ich reduzierte das Tempo und fuhr vorsichtig weiter. Besonders auf Schnee ist das Bremsen kritisch. Der Schlüssel zur sicheren Fahrt ist, möglichst wenig zu bremsen.

Die beeindruckende Allradsteuerung (PTM) von Porsche

Beim Blick auf den Monitor im Kombiinstrument sah ich die Verteilung des Drehmoments der PTM (Porsche Traction Management). Die Steuerung war ganz anders als zuvor.

Auf trockener Straße wird fast ausschließlich die Hinterachse angetrieben, mit einer Verteilung von etwa 1:9 bis 2:8 beim Anfahren und Beschleunigen. Sobald ich aber auf leicht verschneiter Straße fuhr, verteilte das PTM das Drehmoment fast wie mit eigenen Augen auf die Vorderachse.

Als Fahrer spürte ich keinerlei Schlupf, selbst wenn ich nur vereinzelt auf Schnee fuhr, passte sich die Steuerung an. Auch wenn ich wieder auf schneefreie Abschnitte kam, hielt das System die Verteilung für eine Weile aufrecht und steuerte konstant mit etwa 3:7 bis 5:5.

ポルシェのPTM トルク配分メーター

ポルシェの四駆制御

Funktionsweise des Allradantriebs im 991

Ich testete bewusst das Anfahren auf schneefreier Straße und stellte fest, dass der 911 fast immer mit einer Verteilung von 3:7 bis 4:6 startet. Es scheint, als erkenne der Wagen, dass er sich in einem Gebiet mit möglichem Schneefall befindet. Das sorgt für eine sehr stabile Fahrweise. Die Steuerung ist nicht billig, indem sie erst bei Schlupf auf die Vorderachse verteilt, sondern das PTM agiert vorausschauend und unbemerkt für den Fahrer.

Beeindruckt von der Präzision des Allradantriebs näherte ich mich dem Pass, wo der Schnee nun richtig lag. Im Dunkeln vertraute ich voll und ganz meinem 911 und kämpfte mich durch die Schneemassen. Die Angst wich einer wachsenden Freude.

Kurz darauf bog ich links auf die R179 ab und fuhr Richtung Tsuyama.

ポルシェ911 カレラ4GTS(991前期)

Tipps für Fahrten auf nassen Winterstraßen

Die R179 ist ebenfalls eine großartige Strecke mit wenig Verkehr – ich liebe sie.

Da es Nacht war, war der Verkehr noch geringer. Der Schnee war vollständig geschmolzen, und die Straße war eher stark nass.

Trotzdem bieten Winterreifen eine hervorragende Wasserableitung und Nasshaftung, sodass man sehr sicher fahren kann. Das ist einer der großen Vorteile gegenüber herkömmlichen Schneekettenreifen und einer der Gründe, warum ich auf Winterreifen setze.

ポルシェ911のウインタータイヤ

Moderne Schneekettenreifen haben zwar auch gute Nasshaftung, doch allgemein gilt, dass sie für Eis optimiert sind und deshalb auf nassen Straßen schwächer sind.

Außer in Regionen mit extremem Schneefall werden die Straßen in Japan schnell geräumt und mit Auftaumitteln behandelt. Die meisten Fahrten erfolgen daher auf nassen, kalten Straßen mit Schmelzwasser und nicht auf Eis. Deshalb bevorzuge ich Winterreifen statt Schneekettenreifen.

洗車後のポルシェ911

Als ich in Tsuyama ankam, war der 911 völlig verschmutzt. An der Tankstelle nutzte ich die Gelegenheit zum Waschen. Nach der Reinigung glänzte der Wagen wieder wie neu, und ich fuhr zum Hotel in der Stadt.

Fortsetzung folgt.

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。 運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 ブログでは主に試乗レポートやツーリング記などを執筆しています。またブログのシステム周りやチューニングなども担当しています。

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