Endlich am Steuer des legendären 911 Carrera 73! Ein Porsche-Kulturgut – fast schon ein Weltkulturerbe!

1973 911 Carrera RS 2.7
レビュー・試乗記

Vor Kurzem kam mein Mann völlig begeistert von der Royu Driveway zurück. Als ich fragte: „Was ist denn los?!“, antwortete er: „Ich durfte den 73er Carrera fahren!!“ und erzählte dann etwa 30 Minuten lang voller Begeisterung davon (lacht).

Deshalb hat er seine Eindrücke vom Fahren des 73er Carrera für diesen Artikel zusammengefasst – viel Spaß beim Lesen!

911 Carrera RS 2.7

Das Ganze liegt nun 46 Jahre zurück.

1973 entwickelte Porsche ein Fahrzeug, um die Homologation für die Gruppe 4 der damaligen Weltmeisterschaft zu erhalten. Auf Basis des 2,4-Liter-911S entstand der 911 Carrera RS 2.7, der mit einem leichten Aufbau und einem auf 2,7 Liter getunten Motor ausgestattet war.

Der 911/83-Motor leistete damals beeindruckende 210 PS bei 6300 U/min und 26,0 kgm Drehmoment bei 5100 U/min – eine außergewöhnliche Spezifikation für die damalige Zeit.

1973 911 Carrera RS 2.7

Ursprünglich war die Produktion auf 500 Fahrzeuge limitiert, doch letztlich wurden etwa 1580 Exemplare gebaut(Zahlen variieren je nach Quelle). Bekannt ist der Wagen auch als der erste 911, der den Namen „Carrera“ trug – der Urvater der heutigen GT3-Modelle und GT3 RS.

Das Fahrzeug, das wir fahren durften, ist eines von nur 13 offiziell importierten Exemplaren nach Japan und somit extrem wertvoll. Ich hatte es schon öfter gesehen, doch diesmal bot der Besitzer mir freundlicherweise an, es zu fahren – eine große Ehre.

1973 911 Carrera RS 2.7

Die Karosseriefarbe ist das originale „Urbazin“ (eine Art Auberginen-Lila), sehr elegant. Die ausgestellten hinteren Kotflügel und die sogenannte „Entenbürzel“-Heckklappe verleihen dem Wagen eine wunderschöne Seitenlinie.

Dieses Exemplar ist jedoch kein gewöhnlicher 73er Carrera. Laut Besitzer wurde der Motor nach dem Import mit originalen Porsche-Teilen auf Rennspezifikation des Carrera RSR 2.8 getunt und leistet über 300 PS. Kurz gesagt: Im Kern ist es fast ein Carrera RSR 2.8.

1973 911 Carrera RS 2.7

Das Interieur ist radikal reduziert, mit einem originalen MATTER-Aluminium-Rollkäfig von Porsche. Die Sitze sind feste Schalensitze, ohne Heizung oder Klimaanlage. Im Winter muss man sich laut Besitzer sogar mit einer Decke die Füße wärmen, so kalt wird es im Innenraum.

1973 911 Carrera RS 2.7 MATTER Role Cage

Fahrbericht 73er Carrera

Vorsichtig steige ich ins Auto. Obwohl ich oft legendäre Fahrzeuge fahre, ist die Anspannung diesmal besonders groß. Ich setze mich in den kompakten Sitz und schnalle mich mit dem 2-Punkt-Gurt an.

Der Motor erwacht nach kurzem Anlassen mit einem lauten, unverfälschten Klang – ohne jegliche Schalldämmung hallt der Sound direkt im Innenraum wider. Vorsichtig trete ich die Kupplung und lege den Rückwärtsgang ein, um aus der Parklücke zu fahren.

1973 911 Carrera RS 2.7

Ich finde den Schleifpunkt der Kupplung und das Auto setzt sich sanft in Bewegung. Ich hatte erwartet, dass das Handling nervös und schwierig ist – doch dem ist nicht so. Ich schalte in den ersten Gang, lasse die Kupplung fast im Leerlauf kommen und gebe leicht Gas.

1973 911 Carrera RS 2.7

Wow, so normal lässt sich das Auto fahren?!“ – das war mein erster Gedanke. Das Auto wirkt keineswegs schwierig oder zickig. Ich schalte durch den zweiten und dritten Gang und beschleunige. Die Leistung ist absolut zufriedenstellend.

Natürlich ist das Auto so wertvoll, dass ich es nicht in hohen Drehzahlen gefahren habe.

Dennoch bietet das Drehmoment schon im unteren Bereich genug Kraft. Das leichte Fahrzeuggewicht von knapp unter einer Tonne lässt den Wagen mühelos beschleunigen. Das Schaltgefühl ist nicht knackig wie bei modernen Sportwagen, sondern eher weich und „gummiartig“. Der 915er Getriebetyp mit Porsche-Synchronisation vermittelt ein Gefühl, das man als „wie ein heißes Messer durch Butter“ beschreibt – ein Genuss, das zu erleben.

Die Federung ist härter als bei einem normalen Auto, aber keineswegs unangenehm. Der durch den Rollkäfig verstärkte, robuste Rahmen schluckt Vibrationen und Stöße sehr gut.

1973 911 Carrera RS 2.7

Ich fahre die S-Kurve am Hoden entspannt entlang. Die Lenkung ist nicht übermäßig scharf, sondern eher sanft beim Einlenken. Moment mal – das ist ein 911 mit Heckmotor! Dieses Auto öffnet sich dem Fahrer nicht, wenn man einfach nur gleichmäßig lenkt. Es scheint zu sagen: „Wenn du so fährst, dann fahr woanders.

Also konzentriere ich mich auf das richtige Gewichtsverlagern und feinfühlige Gasdosierung. Da denke ich spontan: „Ja, das ist ein echter 911.“ und spreche den Besitzer auf dem Beifahrersitz an.

Ich fahre selbst einen luftgekühlten 964 Carrera 2, und die Fahrweise ist verblüffend ähnlich. Die gleichen Grundregeln – zurückschalten, lenken, Gas geben – funktionieren auch beim 73er Carrera.

Beide sind Heckmotor-911er, daher ist das nicht überraschend. Für mich fühlt sich das Fahren an wie ein leichter 964 mit der Schärfe eines GT3 – einfach beeindruckend. Es zeigt, wie konsequent Porsche über die Jahrzehnte seine Philosophie bewahrt hat. Ich war so fasziniert, dass ich still wurde.

Auf der langen Geraden am Royu Tunnel lässt sich die Geschwindigkeit perfekt nur mit dem Gaspedal steuern. Die Leistung ist mehr als ausreichend. Die Geradeausstabilität und das Lenkgefühl sind allerdings nicht so präzise wie bei späteren 964er oder modernen Porsche.

Das leichte Gewicht verstärkt diesen Eindruck noch.

Die Bremsen stammen vom damaligen Rennwagen 917 und sind vergleichbar mit denen des 930 Turbo. Das Pedal ist sehr hart, und mit halbherzigem Druck bremst man kaum. Man muss bewusst und kräftig treten.

Dieses Gefühl erinnert mich ein wenig an die Carbonbremsen des McLaren 650S.

1973 911 Carrera RS 2.7

Gegen Ende der Fahrt habe ich mich an das Auto gewöhnt und kann es auf kurvigen Strecken spielerisch und entspannt bewegen. Das Fahrerlebnis ist sehr harmonisch und macht großen Spaß. Der Sound des Auspuffs und Motors hinter mir ist einfach unvergleichlich. Es klingt wie ein echter Rennwagen – ohne jegliche Übertreibung, aber mit einem herrlichen, kraftvollen Klang.

Ein Hochleistungsmotor braucht keine Verkleidung – sein roher Klang ist die schönste Melodie.

Ein Porsche-Weltkulturerbe

Nach der Fahrt schalte ich den Motor aus und steige aus, noch immer voller Begeisterung. So ein Auto wird es wohl nie wieder geben. Für Porsche-Fans ist es ein wichtiges Kulturgut – fast schon ein Weltkulturerbe. Dieses Erlebnis war für mich eine äußerst wertvolle Erfahrung.

1973 911 Carrera RS 2.7

Der Besitzer wünscht sich, dass solche Fahrzeuge auch künftigen Generationen erhalten bleiben. In Japan sind die Steuern für Oldtimer hoch, und die Pflege ist nicht einfach. Es ist wichtig, diese legendären Autos zu bewahren und einen Export ins Ausland zu verhindern.

Vielen Dank an den Besitzer, dass ich dieses außergewöhnliche Auto fahren durfte. Ich finde, der 73er Carrera ist in diesem Zustand perfekt abgestimmt. Zwar gibt es Stimmen, die eine Rückführung in den Originalzustand empfehlen, aber ich sehe dieses Fahrzeug als vollendetes Einzelstück. Bitte pflegen Sie es weiterhin so liebevoll und lange wie möglich.

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。 運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 ブログでは主に試乗レポートやツーリング記などを執筆しています。またブログのシステム周りやチューニングなども担当しています。

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