Probefahrt im Porsche 911 Typ 996 – Ein Klassiker, der mehr Anerkennung verdient!
公開日:2022.08.26

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Porsche 911 Typ 996
In diesem Blog haben wir bereits zahlreiche 911-Modelle erlebt und vorgestellt – vom Ur-911 über den 73 Carrera bis hin zum 992 GT3. Doch merkwürdigerweise gibt es kaum Artikel über den 996 und 997.
Zum 996 existiert lediglich eine Review eines späten Carrera 4S, allerdings handelte es sich dabei um ein Fahrzeug mit geänderter Fahrwerks- und Radkonfiguration, also nicht im Originalzustand.
Diesmal hatte ich die Gelegenheit, einen 996 Carrera 4 der frühen Baureihe in sehr gutem Originalzustand zu fahren – darüber möchte ich nun berichten.
Es handelt sich um ein sehr seltenes Exemplar aus dem Jahr 2000 in der außergewöhnlichen Farbe Zenithblau. Mit rund 80.000 Kilometern Laufleistung präsentiert sich das Fahrzeug äußerlich in einem hervorragenden Zustand. Der Lack glänzt noch intensiv, und auch der Innenraum zeigt zwar altersbedingte Gebrauchsspuren, wurde aber stets sorgfältig gepflegt.
Die damals für Verwirrung sorgenden „Tränenaugen“-Scheinwerfer wirken heute ausgesprochen attraktiv. Sie erinnern an den 911 GT1 und gehören für mich zu den schönsten Designs der 911-Historie. Zudem ist die Breite von 1.770 mm genau richtig dimensioniert.
Von oben betrachtet zeigt der Wagen eine eiförmige Silhouette mit verjüngten Front- und Heckpartien. Die dezenten Kotflügel am Heck unterstreichen die kompakte Bauweise, die man als wassergekühlten „Narrow Body“ bezeichnen kann – ein echtes Highlight.

Erinnern an den 911 GT1
Die Türen sind groß und schwer, doch das Schließen klingt nicht mehr wie bei der 993er-Generation wie ein Tresor. Stattdessen schließen sie mit einem gedämpften, modernen Klang – ganz wie bei aktuellen 911-Modellen. Die Sitze sind sehr weich und komfortabel.
Schon in der luftgekühlten Ära waren Porsche-Sitze eher weich gepolstert, hier wurde das Sitzpolster noch dicker und luxuriöser gestaltet – fast wie in einem eleganten Coupé.
Beim Starten erwacht der 3,4-Liter-Motor mit 300 PS mit einem zurückhaltenden, aber kernigen „Brumm“-Sound zum Leben.
Im Tiptronic-Modus auf D geschaltet, rolle ich langsam los.
Das echte Porsche 911 Fahrgefühl
Der Anfahrkomfort ist sehr sanft. Das Fahrwerk fühlt sich weich an, bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten fast wie in einer Limousine. Doch je schneller ich fahre, desto mehr gewinnt das Fahrwerk an Bodenhaftung und vermittelt ein sicheres Gefühl.
Über größere Unebenheiten hört man ein deutliches „Klack!“, was sofort an den typischen 911-Charakter erinnert: Jetzt weiß man, dass man einen echten Porsche fährt.
Der Motor ist bei niedrigen Drehzahlen innen sehr leise, doch von außen klingt er beim Anfahren angenehm kernig. Da das Fahrwerk zunächst weich wirkte, nähere ich mich der ersten Kurve vorsichtig.
Doch die Sorge ist unbegründet: Das Fahrwerk ist tatsächlich ein echter 911. Sobald ich das Lenkrad einschlage und die Außenlast zunimmt, stoppt die Karosserieneigung abrupt und das Fahrzeug ist bereit für die Kurve.
Beim Gasgeben spüre ich ein lineares Nachgeben der Reifen am Lenkrad, fast so, als würde das Lenkrad die Straßenbeschaffenheit direkt an den Fahrer weitergeben – ein Gefühl wie bei einem hochwertigen Rennsimulator.
Außerdem handelt es sich bei diesem Modell um einen Allrad-Carrera 4. Sobald die Vorderräder in Fahrtrichtung zeigen, genügt ein beherzter Tritt aufs Gas, und der Wagen verlässt die Kurve souverän – ganz wie bei den neueren Carrera 4GTS-Modellen der 991- und 992-Baureihen.
Das Zusammenspiel aus Lenkung, kontrollierter Karosserieneigung und starker Traktion beim Herausbeschleunigen ist sehr rhythmisch und je länger man fährt, desto besser harmoniert man mit dem Fahrzeug.
Das Auto scheint dem Fahrer über Fahrwerk und Lenkung den perfekten Zeitpunkt für jede Aktion zu vermitteln – kein übertriebener Eindruck, sondern ein echtes Porsche-Erlebnis.
Der Fahrspaß ist grenzenlos. Obwohl es mein erster 996 war, fühlte ich mich mit jedem Kilometer vertrauter. Eine gut gemeisterte Kurve macht die nächste noch reizvoller – dieser fließende Rhythmus ist einfach großartig.
Dieses Gefühl ist bei den modernen, extrem schnellen 911-Modellen kaum zu erleben – oder nur bei hohen Geschwindigkeiten auf der Rennstrecke. Der 996 hingegen macht auch bei gemütlichem Tempo auf kurvigen Landstraßen riesigen Spaß. Das ist ein großer Pluspunkt.
Tiptronic und Motor
Die Schaltcharakteristik der Tiptronic ist ebenfalls beeindruckend. Im Vergleich zu den Vorgängern bis 993 hat sich das System im 996 deutlich verbessert. Die Schaltstöße sind deutlich reduziert und das Schalten erfolgt sehr sanft. Besonders beim Herunterschalten ist der Übergang angenehm weich, und die manuelle Steuerung über die Lenkradschalter reagiert sehr direkt.
Zwar ist die Schaltgeschwindigkeit nicht mit dem PDK vergleichbar, aber man kann problemlos sportlich manuell fahren – der Fahrspaß bleibt voll erhalten. Im Gegenteil: Ich konnte mich voll aufs Gasgeben und Lenken konzentrieren und hatte großen Spaß.
Im Automatikmodus sorgt ein beherzter Tritt aufs Gas für Kickdown und sofortige Beschleunigung. Der Motor läuft sehr geschmeidig, und im hohen Drehzahlbereich klingt er einfach fantastisch.
Während die inszenierten Motorengeräusche der 981- und 991-Modelle ihren Reiz haben, ist der reine Klang des 996-Motors unverfälscht und brillant – ein „Klangwunder“, das auch nach langer Zeit nicht langweilig wird.
Die Leistung von 300 PS fühlt sich subjektiv etwas stärker an. Natürlich ist der Wagen nicht übermäßig schnell, aber die Beschleunigung und das Ansprechverhalten sind für einen 911 absolut angemessen. Gefühlt ist er etwas langsamer als ein 981 GTS, aber schneller als ein serienmäßiger 981.
Der 996 – ein unterschätzter Klassiker. Jetzt kaufen!
Dieser 911 war ein gebrauchtes Fahrzeug mit einem Preis unter 30.000 Euro (zum Zeitpunkt des Blogbeitrags bereits verkauft).
Der niedrige Preis des 996 wird oft mit den „Tränenaugen“-Scheinwerfern, dem Problem mit der Zwischenwelle (bekannt als „Intermediärwellen-Problem“) und dem Zylinder-6-Problem erklärt. Beim Design der Scheinwerfer handelt es sich um eine Geschmacksfrage, aber ich persönlich fand sie bei Markteinführung befremdlich, heute jedoch sehr attraktiv.
Man könnte sagen, die Zeit hat das Design endlich eingeholt – heute wirkt es sogar modern. Ich empfehle, den Wagen einmal live zu begutachten.
Das Intermediärwellen-Problem tritt bei frühen 996-Modellen offenbar seltener auf. Tatsächlich betrifft die Service-Kampagne von Porsche Japan (kein Rückruf) erst die späten Modelle. Zudem gibt es viele Werkstätten, die das betroffene Lager präventiv tauschen, sodass man sich nicht allzu viele Sorgen machen muss.
Das Zylinder-6-Problem tritt zwar selten auf, betrifft aber einige 996- und 997-Modelle, bei denen der sechste Zylinder beschädigt wird und es zu ungewöhnlichen Geräuschen sowie einem Kippeln des Kolbens kommt. In solchen Fällen ist eine Motorüberholung nötig. Laut einem befreundeten Porsche-Spezialisten ist die Wahrscheinlichkeit bei 3,4-Liter-Varianten des 996 noch geringer.
Ich habe von diesem Problem zwar schon gehört, möchte aber aus persönlicher Sicht vor allem vor sehr wenig gefahrenen Fahrzeugen warnen. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt erzielen solche Wagen meist hohe Preise.
Doch bei einem so alten Modell sollte man eher vorsichtig sein, wenn die Laufleistung zu niedrig ist. Wenig gefahren bedeutet oft, dass das Fahrzeug selten bewegt wurde oder nur kurze Strecken gefahren sind.
Seltenes Fahren führt dazu, dass das Motoröl im Inneren absinkt und bei jedem Start ein sogenannter Trockenstart erfolgt. Das erhöht die Reibung in Zylindern und beweglichen Teilen und ist schlecht für den Motor.
Bei häufigen Kurzstreckenfahrten, wie sie in Japan üblich sind, wird der Motor oft nicht über 2000 U/min gedreht. Dadurch kann das Kühlwasser nicht ausreichend zirkulieren, was besonders den sechsten Zylinder gefährdet.
Außerdem führt das frühe Abstellen des Motors vor Erreichen der Betriebstemperatur dazu, dass Öl und andere Flüssigkeiten nicht richtig warm werden, Feuchtigkeit sich ansammelt und das Öl schneller altert.
Laut Uwe Makrutzki, Leiter der Porsche Classic Werksrestaurierung, sollte man mindestens 100 km pro Monat fahren.
https://twitter.com/boxster_gts/status/1545211230050168832?s=20&t=ze6XPaeZuxf7G4mku_6CAg
Daher empfehle ich beim Kauf eines 996, ein Fahrzeug mit angemessener Laufleistung und lückenloser Servicehistorie zu wählen. Ich persönlich würde mindestens 50.000 km bevorzugen, kombiniert mit einem gut gepflegten Originalzustand.
Glücklicherweise ist der 996 trotz des aktuellen Booms bei klassischen Porsche-Modellen noch vergleichsweise günstig. Für weniger als einen neuen japanischen Sportwagen bekommt man hier ein erstklassiges, hochwertiges Fahrerlebnis. Wer mit dem Gedanken spielt, sollte bei einem guten Angebot schnell zuschlagen. Jetzt ist die Zeit zum Kaufen.
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