Probefahrt mit dem Porsche 991 Basismodell

Vor Kurzem durfte ich den Porsche 911 eines Bloglesers testen. Es handelte sich um einen 991 Vordermodel Carrera in der Basisausstattung, der lediglich mit den Optionen BOSE, elektrisch einklappbare Außenspiegel, Sportlenkrad und Sitzheizung ausgestattet war – sehr schlicht also.

Die Karosseriefarbe war Guards Red.

Ganz genau das Bild, das man aus dem Lied von Momoe Yamaguchi kennt: ein knallroter Porsche. (Zwar nicht aus der Zeit des 991, aber die Vorstellung passt perfekt.)

Als ich am Treffpunkt ankam und den Guards Red 911 sah, war ich sofort begeistert. Das Rot strahlte in jeder Umgebung und machte das Auto zu einem echten Hingucker. So schön, dass ich es am liebsten stundenlang betrachtet hätte.

Im Vergleich zu unserem GTS wirkte das Heck viel zierlicher, fast wie eine elegante Dame. Ich konnte nicht anders, als den Besitzer zu fragen: „Sag mir bitte Bescheid, wenn du das Auto mal verkaufen willst! (Auch wenn ich es mir noch nicht leisten kann.)“

Beim Einsteigen fiel mir sofort der angenehme Klang des Motors auf. Nicht zu laut, nicht zu leise – genau richtig. Und obwohl keine Sportabgasanlage verbaut war, drang ein fein abgestimmter, wohltuender Motorsound aus dem Heck.

Der Klang war überraschend präsent, und mein Mann meinte:

„Der Motor klingt echt super. Selbst ohne Sportauspuff reicht das völlig. Der einzige Unterschied zum Sportauspuff ist, dass beim Gaswegnehmen kein Blubbern zu hören ist.“

Dem konnte ich nur zustimmen.

Obwohl der getestete 991 nicht mit PASM ausgestattet war, empfanden wir das Fahrwerk als sehr komfortabel. Selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten gab es keine unangenehmen Stöße, und auch bei etwas höherem Tempo fühlte sich die Federung geschmeidig an. „Damit kann man problemlos auch in der Stadt fahren“, dachte ich.

Im Vergleich dazu ist das Fahrwerk des aktuellen 992-Modells deutlich härter.

Auf der Royu Driveway fühlte ich mich in den Kurven bei etwas höherem Tempo allerdings etwas unsicher – was aber eher an meinen Fahrkünsten lag.

Die Grundperformance ist hervorragend, doch im Vergleich zum Carrera 4 GTS, der sehr stabil wirkt, hatte ich das Gefühl: „Bei dieser Geschwindigkeit könnte das Auto leicht ausbrechen“. Ich konnte nicht genau einschätzen, wie weit das Auto gehen würde, und fuhr daher vorsichtiger als sonst.

Herbstliches Porsche 911 Vordermodell-Treffen

Später machten wir eine Pause an der Aussichtsplattform der Royu Driveway – und siehe da: Ein 911.1 Carrera S Cabriolet stand dort!

Wie unser GTS war auch dieses Auto in Agate Grey lackiert, mit braunem Verdeck. Die gelben PCCB-Bremssättel setzten einen sportlichen Akzent – ein wirklich schicker 911.

Mein Mann rief sofort: „Das ist doch der Wagen von ●●!“

Tatsächlich gehörte dieses 911 Carrera S Cabriolet einem Besitzer, den ich bereits in diesem Blog vorgestellt hatte.

Was für ein Zufall! Statt des üblichen Herbst-Panierfestes von Yamazaki fand hier also ein „Royu Herbst-991 Vordermodell-Treffen“ statt.

Beim Einsteigen in den 911 Carrera S war ich sofort überrascht, wie anders sich das Auto im Vergleich zum Basismodell anfühlte. Unterschiedliche Ausstattung und Optionen machen wirklich einen großen Unterschied.

Der Antritt war etwas schwerer als beim Basismodell, doch sobald man einmal Fahrt aufgenommen hatte, war das Auto deutlich schneller. Dank der PCCB-Bremsanlage bremste der Wagen viel besser als mit Standardbremsen, was in den Kurven für eine stabile und präzise Linienführung sorgte. Das Fahrgefühl war sehr satt, mit kaum spürbarer Karosserieneigung.

Mit offenem Verdeck und dem Motorensound, der von oben herabströmte, genoss ich die herbstliche Brise und fuhr im manuellen Modus – ein unvergleichliches Fahrvergnügen.

Ich dachte sogar: „Ich möchte am liebsten ewig so weiterfahren“ (lacht).

Die wahre Faszination des Porsche Basismodells

Später setzte ich mich auf den Beifahrersitz des Guards Red Basismodells und erlebte die Fahrt aus der Perspektive meines Mannes. Schon nach wenigen Sekunden rief ich begeistert aus:

„Wow!! Das fühlt sich ganz anders an als beim Fahren! Das Auto wirkt lebendig!!
…Was? So ein toller Klang? So viel Kurvenpotenzial? Das Auto ist wie ein Fisch im Wasser!
Ich kann kaum glauben, dass es das gleiche Auto ist, mit dem ich gefahren bin…!!“

Wenn ich mir das Video von meiner Reaktion später anschaue, muss ich lachen – ich war durchgehend überrascht und begeistert.

Das Auto wirkte so lebendig, dass ich endlich die Qualität dieses 911 wirklich spüren konnte. Mein Mann meinte dazu:

„So ein tolles Auto sollte man schon mit etwas höheren Drehzahlen fahren, sonst verschenkt man das Potenzial. Ich mag meinen GTS sehr, aber das Basismodell macht auf seine Weise besonders viel Spaß beim Fahren.
Mein GTS mit Allrad ist in Kurven extrem stabil und schnell, was sehr viel Freude macht. Aber gerade das einfache Basismodell ohne viele Optionen herauszufordern und mit dem Auto zu kommunizieren, macht richtig Spaß.
Das Gefühl, das Auto zu bezwingen und auf das Auto zu hören, das sagt: „Ich kann noch mehr! Kannst du mithalten?“ – wenn man dann im Einklang fährt, ist das einfach großartig!“

Das leuchtet ein… Wenn man dieses Niveau erreicht, macht es sicher riesigen Spaß.

Der Vergleich von 991 Vordermodellen GTS, S und Basis in kurzer Zeit hat mir eine wichtige Erkenntnis gebracht:

„Fahrer mit gutem Können genießen mit dem Porsche Basismodell (auch wenn der 992 schon sehr leistungsstark ist) das pure Fahrvergnügen. Fahrer mit weniger Erfahrung fühlen sich in den höherwertigen Modellen wie dem GTS wohler, da diese mehr Stabilität, weniger Karosserieneigung und ein sicheres Fahrgefühl bieten.“

Ich werde weiter an meinen Fahrkünsten arbeiten – mit meinem Swift als Trainingswagen. Vielen Dank an die Besitzer, die mir diese wertvollen Probefahrten ermöglicht haben!