Wie gut ist das extrem teure Porsche-Option PCCB wirklich?
公開日:2020.01.12

※Dieser Artikel wurde ursprünglich am 12. Januar 2020 veröffentlicht und am 18. Februar 2020 mit neuen Informationen ergänzt und überarbeitet.
Dieses Mal hat mein Mann seine Eindrücke zum extrem teuren Porsche-Option PCCB (Porsche Ceramic Composite Brake) niedergeschrieben – basierend auf dem Besitz eines GT3 mit dieser Ausstattung. Lesen Sie gerne weiter.
Bei einem teuren Sportwagen wie Porsche gibt es neben dem Fahrzeug selbst eine riesige Auswahl an Optionen. Natürlich bieten auch japanische Hersteller Optionen an, doch das ist bei Porsche in einer ganz anderen Liga. Die Auswahl ist enorm vielfältig und jede Option ist sehr kostspielig. So kann der Preis für Optionen schnell den Wert eines kompakten japanischen Autos erreichen.
Was ist PCCB (Porsche Ceramic Composite Brake)?
Unter diesen Optionen gibt es eine besonders teure: PCCB, die Porsche Keramik-Verbundbremsen. Je nach Modell kostet diese Option etwa 14.000 bis 16.000 Euro. Oft wird sie auch als „Porsche Carbon Composite Brake“ bezeichnet, korrekt heißt sie jedoch Keramik-Verbundbremsen.
Der hohe Preis erklärt sich dadurch, dass die Bremsen aus einem Verbundmaterial aus Keramik mit einer Hitzebeständigkeit von bis zu 1000°C und Carbon gefertigt werden und die Herstellung sehr aufwendig ist.
Die Besonderheit liegt nicht nur in der starken Bremskraft, sondern auch darin, dass sie im Vergleich zu Gusseisen-Bremsscheiben weniger als die Hälfte wiegen, was sich positiv auf Fahrkomfort und Handling auswirkt. Außerdem gelten sie als besonders langlebig. Bei der Einführung um 2000/2001 hieß es, sie halten sechsmal länger als Gusseisen-Scheiben und sollen bis zu 300.000 km halten. In aktuellen Porsche-Dokumenten wird die Haltbarkeit allerdings nicht mehr explizit erwähnt.
PCCB als Option für den GT3
Ich hatte schon lange Interesse an einem Porsche mit PCCB, aber der Preis hat mich immer zögern lassen. Doch beim Kauf des GT3 habe ich mich entschlossen, diese Option zu wählen.
Der Preis liegt bei satten 16.680 Euro – fast der Preis für ein ganzes Auto.
Wie fühlt sich das PCCB an?
Kurz gesagt: Die Bremsen packen unglaublich stark zu. Ehrlich gesagt, jeder Fahrer merkt sofort den Unterschied. Unsere Boxster GTS und Panamera Turbo haben normale Gusseisen-Bremsen, die auch sehr gut sind, aber PCCB bremst deutlich besser.
Das Pedalgefühl ist von Anfang an sehr präzise und direkt. Es ist nicht so, dass die Bremsen nur am Anfang mit einem Boost wirken, wie es bei manchen japanischen Kompaktwagen der Fall ist. Die Bremskraft setzt linear zur Pedalkraft ein. Auch bei normalen Gusseisen-Bremsen ist das so, aber hier braucht man weniger Pedaldruck.
Zum Beispiel beim entspannten Fahren auf kurvigen Landstraßen reicht es, das Bremspedal nur zu etwa 30 % zu betätigen, um sicher und kontrolliert abzubremsen. Auch Beifahrer sind oft überrascht, wie stark die Bremsen wirken, obwohl ich kaum halb so stark bremse.
Im Stadtverkehr sind die Bremsen keineswegs unangenehm zu bedienen. Es heißt oft, keramische Carbon-Bremsen würden erst warm werden müssen, um gut zu greifen, aber bei meinem GT3 merke ich davon nichts. Selbst wenn man bewusst darauf achtet, ist der Unterschied minimal und im Alltag kaum spürbar.
Zum Vergleich: Mein früherer McLaren 650S hatte ebenfalls keramische Carbon-Bremsen, die aber deutlich spürbar erst warm werden mussten, um optimal zu bremsen. Außerdem entwickelt sich PCCB offenbar weiter – die Bremsen aus der 996/997-Ära unterscheiden sich wohl deutlich von den heutigen.
Wie ist der Fahrkomfort mit PCCB?
PCCB wiegt über 50 % weniger als Gusseisen-Bremsscheiben. Dadurch wird die ungefederten Massen deutlich reduziert, was sich positiv auf Fahrkomfort und Handling auswirkt.
Ich habe zwar keinen direkten Vergleich mit demselben Modell, aber im Vergleich zwischen Boxster GTS mit Gusseisen-Bremsen und GT3 mit PCCB spüre ich eine gewisse Leichtigkeit und Agilität im Fahrwerk.
Ein Freund von mir hat kürzlich seinen 991.2 GT3 mit Gusseisen-Bremsen gegen einen 991.2 GT3 mit PCCB getauscht. Er sagt: „Es ist ein ganz anderer Wagen.“ Konkret meint er, dass die Lenkung deutlich leichter und präziser ist, fast wie mit Power Steering Plus. Außerdem spürt er, dass die Federung im Stadtverkehr Stöße viel besser schluckt und der Fahrkomfort deutlich besser ist.
Wie verhält sich PCCB auf der Rennstrecke?
Vor Kurzem habe ich den GT3 auf der Rennstrecke in Suzuka getestet. Einen ausführlichen Bericht dazu werde ich noch schreiben, hier nur meine Eindrücke zum Bremsgefühl.
Im Vergleich zu Fuji ist Suzuka keine Strecke, die extrem harte Bremsmanöver erfordert, aber dennoch sind die Bremsen dort deutlich mehr gefordert als auf der Straße.
Zum Beispiel in der Degner-Kurve, wo man möglichst schnell bremst und einlenkt: Wenn man müde wird und den Bremspunkt verpasst, kann man leicht zu schnell in die Kurve fahren. Dann tritt man stärker aufs Bremspedal, um das Auto noch rechtzeitig abzubremsen. Mit den Gusseisen-Bremsen meines Boxster GTS reicht das manchmal nicht ganz, und das Auto rollt leicht auf die grüne Auslaufzone.
Mit dem GT3 und PCCB hingegen kann ich auch in solchen Situationen noch kräftiger bremsen und das Auto sicher abbremsen, ohne Probleme. Das gibt ein sehr beruhigendes Gefühl.
Natürlich konnte ich als Amateur keine Unterschiede bei Fade-Resistenz, Pedalgefühl oder Vibrationen feststellen.
Nach zwei 30-minütigen Sessions sahen die PCCB-Bremsen völlig unversehrt aus. Es gibt Gerüchte, dass PCCB bei häufigem Rennstreckeneinsatz schnell verschleißt und nicht annähernd 300.000 km hält, aber für mich als Gelegenheitsfahrer ist das kein Thema.

PCCB nach Rennstreckeneinsatz
Beim Händler habe ich mal nach der Haltbarkeit gefragt. Die Antwort war: „Es gibt Kunden, die mit PCCB auf der Rennstrecke fahren, aber ich habe noch nie gehört, dass jemand die Bremsen tauschen musste.“ Natürlich verkaufen viele Besitzer ihr Auto, bevor die Bremsen verschlissen sind, aber zumindest ist ein häufiger Wechsel nicht üblich.
※Nachtrag 18.02.2020
Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, einen 991.1 GT3RS mit PCCB zu begutachten. Der Besitzer nutzt das Auto ausschließlich auf der Rennstrecke und fährt nur zwischen Zuhause und Rennstrecke auf öffentlichen Straßen. Der Kilometerstand liegt bei etwa 25.000 km. Die Bremsen sahen nahezu neuwertig aus, die Beläge waren noch reichlich vorhanden. Der Besitzer meinte, „Ich fahre auch einen GT4 mit normalen Gusseisen-Bremsen, bei dem ich schon mehrfach Beläge und Scheiben wechseln musste. PCCB hält bei mir deutlich länger.“
Produzieren PCCB wirklich keinen Bremsstaub?
Die Antwort ist: Ja, praktisch gar keinen. Wenn die Felgen verschmutzen, liegt das meist nicht am Bremsstaub, sondern an Staub und Schmutz von der Straße.

Felgen nach über 1000 km ohne Waschen
Ich wasche mein Auto grundsätzlich selbst, aber seit dem Kauf und über 6000 km habe ich die Felgen nie extra gereinigt. Natürlich werden sie bei Inspektionen vom Händler gewaschen, aber nach 1000 km oder so sieht man kaum Verschmutzungen.
Wer also bremsstaubfreie Bremsen möchte, dem kann ich PCCB nur empfehlen. Auch die neueren PSCB (Porsche Surface Coated Brake), die z. B. beim Cayenne erhältlich sind, könnten eine gute Alternative sein.
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