Letzte Fahrt mit dem Panamera

Diesen Winter habe ich einen 911 Cabriolet bestellt. Aufgrund der coronabedingten vorübergehenden Stilllegung der Porsche-Fabrik dachte ich, dass sich die Auslieferung erheblich verzögern würde. Doch überraschenderweise begann die Produktion früher als erwartet, und das Fahrzeug wird bereits im August in Japan eintreffen, mit einer geplanten Auslieferung bis Mitte September.

Es wird endlich ernst…

Mit der Auslieferung des 911 Cabriolet heißt es auch Abschied vom Panamera, der derzeit bei uns zu Hause steht. Da ich bald zur Geburt unseres Kindes zu meinen Eltern zurückkehre und bis zu meiner Rückkehr die Familie um ein Mitglied wächst, wird der viersitzige Panamera für uns als Familie nicht mehr passend sein. Deshalb haben wir kürzlich beschlossen, eine letzte gemeinsame Fahrt mit dem Panamera in der Nähe zu unternehmen.

Nachdem ich in letzter Zeit mehrere SUVs getestet habe, wurde mir beim Fahren des Panamera erneut bewusst, dass der Panamera wirklich ein Sportwagen ist.

Der Panamera wird allgemein als Luxuslimousine eingestuft und bietet einen sehr komfortablen Fahrkomfort. Dennoch spürt man die starke Bodenhaftung und das sehr straffe Fahrwerk. Das Lenken erfolgt präzise ohne Spiel, und die Bremsen packen kraftvoll zu.

Auf unserer Fahrt fuhren wir auch einige kurvige Bergstrecken, und mein Mann sagte:

„Der Panamera lenkt richtig direkt, echt beeindruckend. Er ist eben ein Sportwagen. Außerdem ist der Beifahrersitz genauso komfortabel wie der Fahrersitz. Wirklich schade, dass wir ihn abgeben müssen – ich würde ihn am liebsten behalten.“

Porsche bleibt Porsche

Vor Kurzem haben wir gemeinsam den Mercedes-Benz GLS getestet. Nach der Probefahrt meinte mein Mann:

„Früher war die S-Klasse von Mercedes viel luxuriöser, fast so, als würde man auf einem Teppich fahren. Unser früherer SL (R129) bot ein so entspanntes und angenehmes Fahrgefühl auf der Autobahn. Im Vergleich dazu fühlte sich der GLS ziemlich leicht an.“

Im Vergleich dazu scheint Porsche ein Hersteller zu sein, dessen Fahrgefühl sich kaum verändert hat.

Natürlich mögen Besitzer der luftgekühlten Porsche-Modelle die modernen Fahrzeuge als zu leicht und mit zu leichtem Kupplungspedal empfinden. Dennoch bin ich überzeugt, dass das Fahrwerk von Porsche auch heute noch beeindruckend ist.

Zwar wirkt der Innenraum im Verhältnis zum Preis manchmal etwas schlicht und es fehlen oft viele Optionen, aber wenn man fährt, merkt man, dass viel Geld in Fahrwerk und unsichtbare Details investiert wurde – das hat sich seit jeher nicht geändert.

Als wir den 970 Panamera Edition fuhren, sagten wir: „Der 970 ist perfekt, besser als der 971 geht kaum!“. Doch beim ersten Test des 971 spürten wir nach wenigen Sekunden: „Das ist ganz anders, fast wie ein großer 911!“ – ein echtes Erlebnis.

Auch bei 911 und Cayenne beeindruckt uns die Weiterentwicklung bei jeder Probefahrt aufs Neue.

Solche Hersteller werden heute immer seltener. Natürlich ist die Serienausstattung überraschend spärlich und der Innenraum nicht besonders luxuriös, aber für alle, die das Fahrerlebnis schätzen, bleibt Porsche ein verlässlicher Hersteller.

Nach der letzten Fahrt mit dem Panamera wurde mir das wieder bewusst.

Ich erinnere mich, wie ich 2015 zum ersten Mal bei einem Händler einen Porsche (Panamera) fuhr und dachte: „Was ist das? Das ist ganz anders als alle Autos, die ich bisher gefahren bin!“.

Foto von damals. Meine Sitzposition und Lenkradhaltung waren noch nicht optimal, haha.

Seitdem hat mich der Panamera fasziniert, er kam zu uns nach Hause, ich begann mich für Porsche zu interessieren und startete diesen Blog…

Bald heißt es Abschied vom Panamera, der alles ins Rollen gebracht hat. Ein neuer Panamera wird bei uns wohl erst in weiter Zukunft einziehen, wenn die Kinder größer sind.

Das macht mich ein wenig traurig, aber ich freue mich darauf, unser Porsche- und Autofahrerleben weiterhin zu genießen.

Vielleicht gönne ich mir zwischendurch mal wieder eine Probefahrt mit dem Panamera beim Händler…