Mit dem Porsche auf Reisen: 1100 km Wochenendtour im Porsche 911 (Typ 964) – Teil 2

ポルシェ911
ツーリング記

Mein Mann ist neulich mit dem luftgekühlten Porsche 911 (964 C2) auf Tour durch Shikoku und die Chūgoku-Region gefahren und hat nun den zweiten Teil seines Berichts geschrieben. Schaut gerne mal rein!

Unterwegs im luftgekühlten Porsche 911 (964)

Der Morgen in Fukuyama begann leider mit trübem Wetter. Ein grauer Himmel spannte sich über uns. Die Prognose sagte starken Regen voraus, doch bisher blieb es trocken.

Kaum hatten wir das Frühstücksbuffet im Hotel beendet, machten wir uns fertig und starteten, bevor der Regen einsetzte.

Heute geht es zunächst über die Nationalstraße 182 in Richtung Daisen. Diese R182 ist eine echte Traumstrecke: wenig Verkehr, gut asphaltierte und breite Fahrbahn, angenehme Steigungen und Gefälle – einfach sehr fahrerfreundlich.

Unterwegs wurde der Regen immer stärker, große Tropfen prasselten auf die Windschutzscheibe. Hier habe ich die Tiptronic auf den dritten Gang fixiert, ohne auf den Kraftstoffverbrauch zu achten. Gemächlich kämpfte ich mich die herrliche Landstraße bei strömendem Regen nach Norden.

Ab der Nähe der Anschlussstelle Tōjō folgte ich der Chūgoku-Autobahn, die ebenfalls eine flotte Strecke ist. Beim Abbiegen auf die Präfekturstraße 8 (K8) wurde der Verkehr nahezu null – eine echte Privatstrecke.

Auch diese Straße ist ein fantastisches Kurvenparadies.

Ich schaltete die Tiptronic so oft wie bei einem Schaltgetriebe, so viel Spaß machte das Fahren. Doch die Tiptronic ist wirklich gut gemacht. Für ein Automatikgetriebe aus dieser Zeit ist sie erstaunlich robust, und die Schaltstöße sind minimal.

Zwar ist die Schaltgeschwindigkeit nicht mit modernen Automatikgetrieben vergleichbar, aber Leistungsverluste spürt man kaum. Ich durfte auch schon den 964 mit Schaltgetriebe fahren, und der Unterschied in der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist kaum spürbar.

Das bestätigen auch die Besitzer der Schaltversion, die kaum einen Unterschied in der Power spüren.

Von der K8 biege ich rechts auf die K210 ab. Auch hier erwartet mich eine großartige Strecke, die an schnelle Landstraßen in Gifu oder Nagano erinnert – perfekt für eine sonnige Ausfahrt mit dem Boxster. Unterwegs mache ich eine Pause auf einem großen Parkplatz. Der Regen wird immer heftiger, und der Parkplatz gleicht einer Wasserlandschaft.

Natürlich ist bei diesem starken Regen niemand sonst unterwegs.

Nassfahrverhalten des luftgekühlten Porsche 911 (964)

Plötzlich kommt mir eine Frage: Der 964 fährt bei strömendem Regen stabil – aber wann fängt er eigentlich an zu rutschen?

Ich fixiere die Tiptronic auf den ersten Gang und probiere auf einer freien Fläche eine leichte Kurve mit Gas. Bei Boxster oder 992 habe ich das schon öfter gemacht, aber ohne PSM und Traktionskontrolle ist das beim 964 Neuland.

Bei Boxster und 992 führt das Abschalten von PSM und Gasgeben schnell zu Übersteuern und Drehern, doch ich erwartete, dass der 964 noch früher ausbricht.

Doch der 964 verhält sich anders.

Er hält sogar besser als Boxster und 992. Ich dachte, das Heck würde früh ausbrechen und schwer zu kontrollieren sein, aber das ist nicht der Fall. Zwar rutscht das Heck, doch es dreht sich nicht komplett, und die Kontrolle bleibt sehr gut.

Das hat mich wirklich überrascht.

Porsche 911

Anfangs merkt man, wie die Vorderachse bei zunehmender Geschwindigkeit leicht rutscht und Untersteuern auftritt. Ein kurzes Gaswegnehmen verlagert das Gewicht auf die Vorderachse, und der Wagen setzt präzise zum Einlenken an. Das schwere Heck könnte auf der nassen Fahrbahn ausbrechen, doch das passiert nicht so leicht.

Ich probiere viel aus, doch es ist fast unmöglich, den Wagen komplett quer zu stellen. Selbst beim Rutschen sorgt Gasgeben für Stabilität, und ein Dreher passiert nicht so schnell, selbst wenn man nichts tut.

Diese Stabilität und Kontrolle ohne PSM und Traktionskontrolle sind beeindruckend. Jetzt verstehe ich, warum ich bei diesem starken Regen so entspannt fahren konnte.

Die Reifen sind 16 Zoll große Michelin Pilot Exalto2 (Porsche-Freigabe) mit etwa 50-60 % Profil. Das Fahrwerk wurde fast komplett erneuert und ist fast neuwertig. Es wurde nicht tiefergelegt, sondern entspricht exakt den Vorgaben des Porsche-Vaisach-Instituts – also das Verhalten im nahezu originalen Zustand.

Mit dem luftgekühlten Porsche 911 (964) auf nach Hiruzen

Weiter geht es auf der R180 entlang des Flusses Hino, vorbei an der Hakubi-Bahnlinie. In dieser Gegend gibt es so viele tolle Strecken, dass man kaum weiß, welche man zuerst fahren soll. Alle sind wirklich sehr fahrerfreundlich und beeindruckend. Begeistert fahre ich weiter nach Norden und erreiche schließlich den Daisen-Rundkurs.

Porsche 911

Porsche 911

An normalen Wochenenden ist die Strecke von Touristen stark frequentiert und kaum zum sportlichen Fahren geeignet, doch bei diesem starken Regen ist niemand unterwegs. So habe ich die Straße quasi für mich allein.

Ich habe mir immer gewünscht: „Wenn nur weniger Autos unterwegs wären, wäre das hier eine Traumstrecke.“ Jetzt ist es Realität – und der Regen macht die Fahrt sogar noch spannender.

Zunächst umrunde ich Daisen im Uhrzeigersinn. Die anspruchsvollen Anstiege und Kurven lassen den luftgekühlten Boxermotor kraftvoll aufheulen, während ich durch die Berge fahre. Ich nehme auch einige Nebenstraßen, doch leider ist die Straße wegen Wintersperre gesperrt.

Also kehre ich um und fahre die Strecke gegen den Uhrzeigersinn zurück.

Dann steuere ich die Hiruzen-Hochebene an und fahre die Hiruzen-Daisen-Skyline südwärts. Die leere Skyline ist ein unglaubliches Erlebnis – bei so viel Platz macht sogar der Regen Spaß.

Trotz des starken Regens bieten die Michelin Pilot Exalto2 Reifen eine hervorragende Nasshaftung. Die Leistung des 964 ist moderat, sodass die Reifen jederzeit die Kontrolle behalten – egal ob bei starker Traktion oder schnellen Kurven.

Früher hatte ich auf dem Boxster GTS Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 Reifen, die ebenfalls exzellente Nasshaftung boten, doch die Pilot Exalto2 stehen dem in nichts nach.

Nach einer Pause am Hiruzen-Hochplateau fahre ich die K58 südwärts in Richtung Oku-Kibi-Straße. Die K58 ist teilweise neu asphaltiert und verbreitert, teilweise aber sehr schmal. Besonders im Bergland gibt es viele ein- bis eineinhalbspurige Abschnitte, und der Gegenverkehr ist überraschend häufig – hier ist Vorsicht geboten.

Wer mit engen Straßen nicht vertraut ist, sollte diese Strecke meiden.

Ich selbst habe seit meiner Fahrt auf der berüchtigten Nationalstraße 265 in Kyūshū eine Art mentale Härteschulung durchlaufen und lasse mich von schmalen oder schwierigen Straßen nicht mehr aus der Ruhe bringen (lacht).

Okayama bietet viele großartige landwirtschaftliche Nebenstraßen. Besonders die „Mimasaka Yamanami Kaidō“, „Oku-Kibi Kaidō“ und „Kagura Kaidō“ sind bekannt. Im Blog von wata werden sie sogar als „Himmelfahrtsstraßen“ bezeichnet.

Diese Strecken sind so gut, dass sie zu den besten in Westjapan und sogar landesweit gehören. In Kansai kommt die Nara-Nürburgring-Strecke dem nahe, aber die Qualität hier ist nochmal eine andere Liga.

Die Oku-Kibi-Straße erstreckt sich auf der Karte von Punkt H bis I. Der Verkehr ist hier nahezu nicht vorhanden, und Überholen ist problemlos möglich, sodass man sein eigenes Tempo fahren kann. Die Strecke ist geprägt von mittleren Kurven und Höhenunterschieden, und der Asphalt ist hervorragend.

Die Strecke ist so lang, dass man sich fragt: „Hört das denn nie auf?“ Der 964 bleibt meist im dritten Gang, gelegentlich im zweiten, und fliegt durch die Berge.

Es versteht sich von selbst, dass das Fahren eines Porsche einfach riesigen Spaß macht. Besonders auf solch erstklassigen Strecken zeigt der Porsche seine Stärken: die weltweit besten Bremsen, ein großartiger Motorsound und ein Fahrverhalten, das die eigene Fahrkunst perfekt widerspiegelt – einfach unvergleichlich.

Nach der Oku-Kibi-Straße fahre ich über die R484 weiter zur Mimasaka Yamanami Kaidō. Diese Strecke hatte ich bereits in meinem letzten Boxster-Tourbericht vorgestellt – auch hier eine fantastische Straße. Sie ist etwas geradliniger und sehr angenehm zu fahren.

Ich nehme mir Zeit, um das Verhalten des Porsche genau zu spüren, lenke sanft ein und fahre schnell und flüssig – so genieße ich die letzte Traumstrecke der Tour in vollen Zügen.

Ab der Anschlussstelle Tsuyama geht es zurück. Kurz nach der Anschlussstelle Kasai lugt die Sonne durch die Wolken. Der 964, der bald 30 Jahre alt wird, hat die rund 1100 km ohne jegliche Probleme gemeistert.

Ich denke, Porsche ist ein perfektes Reisefahrzeug: extrem leistungsstark, dabei komfortabel und mit viel Stauraum. Er wirkt wie ein reiner GT, doch fordert man ihn in den Kurven, zeigt er sein erstklassiges Handling. Natürlich kann man auch entspannt cruisen – der Porsche folgt einem wie eine Verlängerung der eigenen Gliedmaßen, und jede Bewegung fühlt sich einfach gut an.

Porsche 911

Und während der langen Fahrt merkt man irgendwann: Man reist nicht nur mit dem Porsche, sondern man reist mit dem Porsche. So ist das Reisen mit einem Porsche für mich.

Die Gesamtstrecke betrug 1110,9 km, die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 58 km/h, und der Verbrauch bei 11,5 l/100 km (ca. 8,7 km/l).

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。 運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 ブログでは主に試乗レポートやツーリング記などを執筆しています。またブログのシステム周りやチューニングなども担当しています。

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