So führen wir die Einfahrphase bei Porsche durch
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Vor Kurzem hat meine Frau die Einfahrphase ihres 992 Carrera T abgeschlossen, und aktuell sind wir dabei, den 718 Carrera T einzufahren.
In der Vergangenheit habe ich bereits mehrfach in meinem Blog über das Thema Einfahren gesprochen. Dieses Mal möchte ich unsere Herangehensweise und Gedanken zum Einfahren teilen und dabei auch neue Erkenntnisse ergänzen.
Ist das Einfahren bei Porsche wirklich notwendig?
Während viele Hersteller heutzutage das Einfahren als überflüssig ansehen, steht im Porsche-Betriebsanleitung klipp und klar, dass eine Einfahrphase erforderlich ist.
Je nach Modell und Baujahr variiert die Einfahrstrecke zwischen 1.500 und 3.000 km. Besonders bei Rennmotoren wie im GT3 ab dem 992-Modell zeigt das Fahrzeug während der Einfahrphase eine deutliche Meldung im Kombiinstrument: „Bitte Einfahrphase bis maximal 1500 km beachten“.

Bedienungsanleitung des 991 GT3 Facelift

Bedienungsanleitung des 992 Carrera Modells

Da der Hersteller dies so deutlich kommuniziert, ist ein Einfahren bei Porsche auf jeden Fall empfehlenswert. Gerade bei Rennmotoren wie im GT3, wo die Meldung sogar angezeigt wird, sollte man aus Liebe zum Fahrzeug diese Phase unbedingt einhalten.
So fahren wir unsere Porsche ein
Was wir während der Einfahrphase vermeiden
Bevor ich erkläre, wie wir das Einfahren konkret gestalten, liste ich zunächst auf, was wir während dieser Phase auf keinen Fall tun. Tatsächlich ist es wichtiger, was man nicht macht, als wie man es genau macht.
- Keine Kurzstreckenfahrten („Kurzstreckenbetrieb“)
- Kein Einsatz der Start-Stopp-Automatik
- Kein Gebrauch von 7. oder 8. Gang
- Keine abrupten Fahrmanöver
Zu Punkt 1: Die Bedienungsanleitung empfiehlt ausdrücklich, möglichst lange Strecken zu fahren. Kurzstrecken führen dazu, dass das Motoröl nicht vollständig warm wird und Feuchtigkeit nicht verdampfen kann. Gerade in feuchten Regionen wie Japan sammelt sich so Wasser im Öl, was zu einer Emulsion führen kann. Außerdem sind die Metallteile wie Kolben ohne die nötige thermische Ausdehnung nicht optimal eingefahren.
Zu Punkt 2: Die Start-Stopp-Automatik ist bei uns während der Einfahrphase dauerhaft deaktiviert. Auch danach bleibt sie bei uns immer aus und wird nie verwendet.
Diese Funktion erzeugt quasi Kurzstreckenbedingungen, da der Motor häufig stoppt und startet. Das verzögert das Aufwärmen des Öls, belastet Anlasser und Batterie unnötig und ist für den Motor nicht förderlich.
(Für eine ausführliche Erklärung zu den Nachteilen der Start-Stopp-Automatik empfehle ich das YouTube-Video von Oda Auto.)
Zu Punkt 3: Viele denken vielleicht, dass es okay sei, im 7. oder 8. Gang bei niedrigen Drehzahlen zu fahren. Wir halten das für ungünstig, da das Fahrzeug dann mit sehr niedrigen Drehzahlen auf hohen Gängen unterwegs ist – ähnlich wie beim Fahrradfahren mit zu hohem Gang und niedriger Trittfrequenz.
Stellen Sie sich vor, Sie fahren Fahrrad und treten mit hohem Gang, aber langsam. Das belastet die Muskeln und Gelenke unnötig und ist für das „Eintrainieren“ nicht ideal.
Genauso sollte der Motor während der Einfahrphase mit leichter, aber nicht zu geringer Belastung betrieben werden. Wir achten darauf, möglichst nicht unter 2000 U/min zu fallen, aber auch nicht über 4000 U/min zu gehen. Dabei wählen wir niedrige Gänge, sodass der Motor „leicht und lebendig“ dreht. Das erhöht zwar den Verbrauch etwas, hält aber die Belastung gering.
Zu Punkt 4: Vermeiden Sie abrupte Beschleunigungen, starkes Bremsen oder ruckartige Lenkbewegungen. Manche denken, das habe nichts mit dem Motor zu tun, aber das Einfahren betrifft alle beweglichen Teile – Fahrwerk, Bremsen, Reifen und Chassis inklusive.
Es geht nicht darum, keine Belastung zuzulassen, sondern diese möglichst sanft und allmählich aufzubauen. So sollte man das Gaspedal nicht abrupt durchtreten, sondern behutsam bis 4000 U/min hochdrehen. Dieses Prinzip gilt auch nach der Einfahrphase, wenn man den Motor bis kurz vor den roten Bereich dreht.
Ein überproportionales Anheben der Drehzahl im Verhältnis zum Gaspedalstand ist ein Zeichen für zu starkes Gasgeben und belastet den Motor unnötig. Solche Zustände vermeiden wir, um das Fahrzeug zu schonen.
Wie sieht unser konkretes Einfahrprogramm aus?
Unter strikter Einhaltung der oben genannten „Nicht tun“-Punkte fahren wir konkret so:
- Jede Fahrt dauert mindestens 20 Minuten und möglichst lange Strecken werden bevorzugt.
- Wir achten darauf, möglichst nicht unter 2000 U/min zu fallen.
- Wir nutzen häufig den Sportmodus.
- Wir belasten nicht nur den Motor, sondern auch Fahrwerk und Aufhängung bewusst.
Zu Punkt 1: Auch bei kurzen Fahrten achten wir darauf, mindestens 20 Minuten unterwegs zu sein. Selbst bei Modellen wie dem 981, die das Öl langsamer erwärmen, erreicht die Öltemperatur nach etwa 20 Minuten einen optimalen Bereich.
Zu Punkt 2: Wir vermeiden Fahrten im 1000er-Drehzahlbereich, außer beim Anfahren. Moderne Porsche mit Direkteinspritzung und Turbo neigen ohnehin zur Kohlenstoffablagerung, besonders bei niedrigen Drehzahlen. Deshalb wollen wir den Motor möglichst drehen, um Ablagerungen zu minimieren.
Zu Punkt 3: Im Normalmodus schaltet das PDK-Getriebe oft sehr früh hoch und hält die Drehzahl niedrig. Deshalb fahren wir fast immer im Sportmodus, außer im Stau. Der Sportmodus hält die Drehzahl über 2000 U/min und sorgt zudem dafür, dass die Öltemperatur eher niedrig (um 90 °C) bleibt, was dem Öl zugutekommt. Im Normalmodus wird die Öltemperatur bewusst über 100 °C gehalten, um die Viskosität zu senken und den Verbrauch zu optimieren.
Zu Punkt 4: Wir belasten das Fahrwerk bewusst, indem wir nicht nur geradeaus fahren, sondern auch kurvige Strecken nutzen, um die Aufhängung zu bewegen und alle beweglichen Teile angemessen einzufahren.
Nach der Einfahrphase
Grundsätzlich tauschen wir Motoröl und Ölfilter nach der Einfahrphase. Manche wechseln auch Getriebe- oder Differentialöl, aber das machen wir nicht.
Offiziell schreibt Porsche keinen Ölwechsel nach der Einfahrphase vor.
Ein Verzicht auf den Ölwechsel führt also nicht zu Problemen oder vorzeitigem Verschleiß. Für uns ist der Wechsel eher ein Ritual und ein gutes Gefühl. Tatsächlich merkt man nach dem Ölwechsel oft, wie der Motor leichter anspricht und besser läuft.
Nach dem Ölwechsel fahren wir den Wagen ausgiebig, auch auf der Rennstrecke, und drehen den Motor gerne bis kurz vor den roten Bereich. Porsche-Motoren fühlen sich bei etwas höherer Drehzahl einfach wohler – das bestätigte auch ein Instruktor vom Porsche Experience Center Tokyo: „Unsere Porsche werden zwar stark beansprucht, laufen aber besser als viele Serienfahrzeuge.“
Das ist unsere persönliche Methode zum Einfahren eines Porsche. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ beim Einfahren – wir hoffen, dass unsere Erfahrungen Ihnen als hilfreiche Orientierung für Ihr eigenes Porsche Fahrerlebnis dienen.
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