Jeden Tag den 911 fahren

Seit zwei Wochen ist der luftgekühlte 911 (964 C2) bei uns zu Hause. Mein Mann hat sich nach der Auslieferung bewusst dazu entschieden, den 911 täglich für den Arbeitsweg und alle Erledigungen zu nutzen, um das Fahrerlebnis und den Fahrkomfort genau kennenzulernen. Nach etwa einer Woche kam er nach Hause und sagte:

„Irgendwie fühlt sich der 911 seit heute Morgen viel besser an. Der Motor läuft leichter und rhythmischer. Er hat so lange nicht richtig bewegt, vielleicht gewöhnt er sich jetzt langsam an mich. Das grobe Gefühl in den beweglichen Teilen scheint zu verschwinden. Es macht richtig Spaß zu fahren.“

Deshalb möchte ich euch die ersten Eindrücke meines Mannes vom luftgekühlten 911 (964) in der ersten Woche nach dem Kauf vorstellen.

Direkt nach der Auslieferung & nach einer Woche

Direkt nach der Auslieferung

Mein Mann sagte direkt nach der Auslieferung: „Es ist definitiv ein tolles Auto, aber ich verstehe noch nicht ganz, was es so besonders macht.“

„Die Steifigkeit und das Handling sind gut, aber ehrlich gesagt hat der Boxster mehr Leistung, mehr Komfort und der Motor dreht freier hoch. Hm, ich kann den Reiz des luftgekühlten 911 noch nicht so richtig nachvollziehen.“

Nach einer Woche

Nach etwa einer Woche mit dem luftgekühlten 911 meinte er: „Morgen fahre ich mal wieder den Boxster, mal sehen, wie sich das anfühlt.“ Am nächsten Tag fuhr er auf die Royu Driveway und kam mit folgendem Eindruck zurück:

„Als ich den Boxster wieder fuhr, fühlte er sich fast etwas zu komfortabel an. Die Federung schluckt jede Erschütterung, was sehr angenehm ist, aber ich wünsche mir eine etwas härtere Abstimmung mit weniger Wanken.“

Das war überraschend, denn mein Mann liebt seinen Boxster sehr – solche Worte hätte ich nicht erwartet!

Gesamteindruck der ersten Woche

Nach einer Woche hat sich die Sicht meines Mannes auf den luftgekühlten 911 deutlich verändert. Hier seine ersten Eindrücke zusammengefasst (eine ausführliche Review folgt später):

① Ein ungewöhnlicher Gefährte

Leistungsmäßig sind moderne Porsche überlegen, aber das Gefühl, einen echten Gefährten zu haben, ist unvergleichlich. Vielleicht liegt es an der kompakten Größe, dem einzigartigen Cockpit-Ambiente oder dem Klang der Türen – all diese Details machen den 911 zu einem Auto, das mit jedem Tag mehr ans Herz wächst und zu jeder Fahrt einlädt.

② Das Gefühl, Porsche zu tragen

Es heißt oft „Porsche tragen“, aber für meinen Mann fühlt es sich eher an, als würde er „Porsche auf dem Rücken tragen“. Wie ein perfekt sitzender Rucksack, der weder verrutscht noch einschränkt – so fühlt sich das Auto an: eng anliegend, beweglich und ermüdungsfrei.

③ Fahrspurwechsel machen Spaß

Das Handling ist direkter, mit weniger Wanken, und Spurwechsel machen richtig Freude. Während der Boxster eher eine kreisförmige Bewegung beschreibt, fühlt sich der 911 bei seitlichen Bewegungen schärfer und präziser an.

④ Der Klang des Motors ist wohltuend

Anfangs konnte mein Mann den speziellen Klang des luftgekühlten Motors nicht wirklich schätzen. Doch mit der täglichen Nutzung wurde der Motorlauf immer geschmeidiger und der charakteristische Sound begann, ihm zu gefallen. Im niedrigen Drehzahlbereich klingt er rau und kernig, bei höheren Drehzahlen hört man ein mechanisches „Schan“-Geräusch. Das ist eine ganz andere Art von Klanggenuss als bei modernen Supersportwagen. Es erinnert ein wenig an ältere Motorradmotoren.

⑤ Fazit

Mein Mann meint, er versteht die Faszination des luftgekühlten 911 noch nicht vollständig, aber er möchte ihn jeden Tag fahren – und das sagt schon viel aus. Er hat auch festgestellt, dass sich das luftgekühlte Fahrerlebnis gut mit dem von Motorrädern vergleichen lässt. Er fährt gelegentlich eine Serow 250, und obwohl Motorräder im Vergleich zum Auto weniger komfortabel sind und mehr Aufmerksamkeit erfordern, macht gerade diese Einschränkung den Reiz aus. Hoher Komfort und Leistung bedeuten nicht automatisch mehr Fahrspaß. Der 964 vermittelt ihm ein ähnliches Gefühl.

Mein Mann scherzte neulich: „Jetzt will ich sogar noch ältere luftgekühlte Modelle fahren – vielleicht irgendwann mal einen 356!“ Nach nur einer Woche ist er also schon tief in die Welt der luftgekühlten Porsche eingetaucht. Es wird spannend zu sehen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt!