Porsche 911 GT3 auf dem Okayama International Circuit getestet
公開日:2020.08.16

Mein Mann ist kürzlich mit dem GT3 auf dem Okayama International Circuit gefahren. Er hat seine Eindrücke in einem Artikel festgehalten – viel Spaß beim Lesen!
Mit dem GT3 zum Fahrertraining
Seit letztem Jahr sind wir Mitglied im offiziellen Porsche Owners Club, dem Porsche Club Japan.
Eigentlich bin ich kein Fan von Gruppenaktivitäten und genieße es, allein zu sein, daher ist das für mich eher ungewöhnlich. Trotzdem habe ich mich entschlossen, an einem Event teilzunehmen – und zwar zum ersten Mal bei einem Fahrertraining auf dem Okayama International Circuit. Ich wollte unbedingt mit dem GT3 dabei sein.
Den Kurs kannte ich schon aus dem Simulator iracing und rFactor2, aber real auf der Strecke zu fahren, war eine Premiere für mich.
Um pünktlich um 9 Uhr morgens anzukommen, sind wir bereits um 6:30 Uhr losgefahren und über die Sanyo-Autobahn Richtung Westen gefahren. Es war das erste Mal seit Langem, dass ich den GT3 auf der Autobahn bewegte. Die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten ist beeindruckend. Der GT3 verwandelt sich auf der Autobahn in ein extrem komfortables Fahrzeug mit einer unglaublich ruhigen Fahrweise – ganz anders als im Stadtverkehr.
Der Okayama International Circuit ist über mehrere Routen erreichbar, ohne einen festgelegten Weg. Dieses Mal folgten wir der vom Porsche-Navigationssystem vorgeschlagenen Route über die Ausfahrt Wake IC und fuhren dann nach Norden. (Warum genau diese Route gewählt wurde, weiß ich nicht so genau…)
Unterwegs tankten wir und vertrieben uns die Zeit, doch wir kamen deutlich früher als geplant an. So warteten wir allein in der Boxengasse auf den Beginn des Briefings und genossen dabei den Anblick des GT3.
Premiere auf dem Okayama International Circuit
Nach dem Briefing begann die erste Fahrzeit. Unglaublich, dass wir gleich fünf 30-minütige Sessions fahren durften – ein echtes Luxusprogramm!
Wir reihten uns in der Boxengasse neben GT3RS und GT2RS ein. Mit dem grünen Signal ging es auf die Strecke und wir beschleunigten.
Die Beschleunigung, die man auf öffentlichen Straßen nie ausprobieren kann, ist beeindruckend. „Der GT3 ist einfach schnell“, dachte ich, während ich von der Power und dem Sound begeistert war. Die erste Runde verging wie im Flug, und als Reifen und Motor warm waren, ging es ans Limit.

Die Porsche Track Precision App zeichnet Geschwindigkeit, Drehzahl, Gaspedalstellung, Bremsdruck und viele weitere Daten auf und ermöglicht deren Analyse.
Den 9000-U/min-Motor kann man in Japan nur auf der Rennstrecke voll auskosten. Der Motor dreht unglaublich geschmeidig und kraftvoll bis in den roten Bereich. Es gibt keinerlei Anzeichen von Ermüdung oder Ruckeln – einfach beeindruckend.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsrunde lag die Rundenzeit bei etwa 1:49 bis 1:50 Minuten. Mit der offiziellen Porsche Track Precision App wurden die Daten aufgezeichnet, während ich mich mit jeder Runde besser auf die Strecke einstellte.
Mit jeder Runde überlegte ich, in welchem Gang ich wo fahren sollte und welche Stellen besondere Aufmerksamkeit erfordern. Besonders die Hobbs-Kurve fiel mir schwer: Beim Gasgeben am Ausgang neigt das Heck schnell zum Übersteuern.
Ich versuchte, das Gas möglichst sanft zu dosieren, doch je nach gewählter Ideallinie variierte die Traktion stark. Nach vielen Versuchen stellte ich fest, dass eine leicht außen liegende Linie für mich am besten funktioniert.
Der GT3 öffnet sich langsam

Die Track Precision App unterstützt mittlerweile auch Apple CarPlay.
Beim letzten Mal auf dem Suzuka Circuit war ich noch nicht vertraut mit dem GT3 und hatte eher das Gefühl, vom Auto „geritten“ zu werden. Dieses Mal fühlte ich mich schon viel sicherer im Umgang mit dem Wagen.
Zum Beispiel habe ich mich an die starke Bremswirkung der PCCB (Porsche Ceramic Composite Brake) gewöhnt und weiß nun genau, wie stark ich bremsen muss, um die gewünschte Verzögerung zu erzielen. Auch die seitlichen G-Kräfte in schnellen Kurven kann ich besser einschätzen. Und die Möglichkeit, beim Hochschalten das Gaspedal durchgedrückt zu halten, ist mir vertraut geworden – eine typische GT3-Funktion.
Besonders beeindruckend bleibt die Bremsleistung der PCCB. Auf der langen Geraden erreiche ich 220 bis 230 km/h, um dann in einer einzigen Bremszone auf etwa 60 km/h zu verzögern. Wenn ich das Bremspedal zu spät betätige und denke: „Ups, das war wohl zu spät…“, kann ich noch stärker nachdrücken, und die Bremsen greifen noch effektiver.
Im Vergleich zu herkömmlichen Gusseisen-Bremsen scheint die PCCB noch eine Reserve zu haben, die man erst bei extremen Belastungen spürt. Das gibt ein enormes Sicherheitsgefühl – gerade auf einer Strecke wie dem Okayama International Circuit, wo die Bremsnutzung entscheidend ist.
Außerdem möchte ich betonen, dass ich in den vier Sessions etwa 30 bis 40 Runden gefahren bin und die PCCB keinerlei sichtbare Verschleißerscheinungen zeigte oder an Bremsleistung verlor.
Ich hätte gerne einen Flügel
Die zweite Kurve, die Williams-Kurve, ist die schnellste auf dem Okayama International Circuit. Nach der ersten Kurve geht es mit hoher Geschwindigkeit nach links. Die Daten zeigen, dass hier Querbeschleunigungen von 1,2 bis 1,3 G auftreten. Ohne Flügel ist der GT3 Touring auf der Datenbasis stark übersteuernd.
Ich hätte mir ehrlich gesagt gewünscht, hier den großen Flügel des GT3RS zu haben.
Ich bin auch mit einem GT3RS gefahren, und obwohl die Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden ähnlich ist, ist die Kurvengeschwindigkeit deutlich höher, sodass ich leicht zurückfiel. Laut dem Besitzer des GT3RS macht allein die Verstellung des Heckflügels einen großen Unterschied in der Fahrbarkeit. Der Einfluss des Anpressdrucks ist also enorm.
Deshalb denke ich, dass für den Einsatz auf der Rennstrecke die RS-Modelle einfach die bessere Wahl sind. Für mich, der hauptsächlich Touring fährt, ist das Touring-Paket ohne Flügel jedoch völlig ausreichend. Sollte ich aber irgendwann ein reines Rennstreckenfahrzeug suchen, würde ich definitiv zum GT3RS greifen.
Am Ende habe ich die letzte Session ausgelassen und nach vier Sessions das Fahrertraining beendet. Da auch andere Fahrzeugclubs anwesend waren, gab es gemischten Verkehr, aber die Porsche-Fahrer untereinander sind sehr diszipliniert und fahrtechnisch versiert, sodass man sich sicher fühlt.
Bei einem Fahrertraining geht es nicht um Platzierungen oder Zeiten, sondern darum, das eigene Auto auf der Rennstrecke voll auszureizen – und das macht einfach riesigen Spaß. Ich freue mich schon auf die nächste Gelegenheit!
Bonus
Wenn Sie mögen, genießen Sie den Sound des 9000-U/min-Motors.
(Ich habe eine Runde gewählt, bei der möglichst wenige andere Fahrzeuge zu sehen sind – meine Linie und Zeit sind zwar nicht perfekt, aber bitte verzeihen Sie das…)
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