Porsche? Nein, das ist ein RUF! Testfahrt mit dem RUF RCT

レビュー・試乗記

Mein Mann hat häufig die Gelegenheit, bei Bekannten oder Bloglesern mitzufahren(darauf bin ich wirklich neidisch, haha). Dieses Mal durfte er jedoch ein ganz besonderes Fahrzeug fahren: einen äußerst seltenen Porsche von RUF.

Da ich selbst noch nicht lange Porsche fahre und wenig über RUF wusste, reagierte ich auf seine aufgeregte Aussage „Ich durfte mit einem RUF fahren!“ zunächst mit „Äh, Nissan RUF? (Du meinst Nissan LEAF)“.

Also habe ich ihn gebeten, seine Eindrücke aufzuschreiben – hier ist sein Bericht.

Was ist RUF?

Vor Kurzem ergab sich die seltene Gelegenheit, ein ganz besonderes Fahrzeug zu erleben.

Und zwar einen RUF. RUF ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf die Veredelung von Porsche spezialisiert hat. Sie tunen Porsche-Modelle oder bieten komplette Umbausätze an. Auch ich wusste bisher nicht viel darüber, deshalb habe ich mich näher informiert:

RUF erhält von Porsche sogenannte „White Bodies“ – also Rohkarossen ohne Lack und Innenausstattung – und baut diese von Grund auf zu eigenständigen Fahrzeugen um. Deshalb ist RUF in Deutschland als eigenständiger Hersteller anerkannt, nicht nur als Tuner.

Darüber hinaus betreibt RUF auch Restaurationsarbeiten und verkauft Umbausätze, mit denen Porsche-Fahrzeuge zu RUF-Modellen aufgerüstet werden können.

Testfahrt mit dem RUF RCT auf Basis des 964

Auf den ersten Blick sieht der RUF RCT aus wie ein normaler 964, doch an vielen Stellen sind RUF-spezifische Teile verbaut, die eine ganz besondere Aura ausstrahlen. Von hinten fällt sofort der große Turbo-Heckflügel auf, doch die Kotflügel sind nicht verbreitert.

Denn der RUF RCT ist zwar ein Turbo-Modell, verwendet aber keinen der üblichen breiten Turbo-Karosserien, sondern die normale Carrera-Karosserie.

Der Motor ist ein 3,6-Liter-Boxermotor mit sechs Zylindern und einem einzelnen Turbolader. Laut Besitzer leistet der Wagen offiziell über 380 PS und mehr als 550 Nm Drehmoment. Dieses „mehr als“ passt perfekt zum Image eines Tuningherstellers.

Zunächst durfte ich auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Die Sportschale umschließt mich fest, und im Innenraum sieht alles fast genauso aus wie in meinem eigenen 964. Unterschiede gibt es nur bei den Sitzen und dem Lenkrad, doch bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass auch die Instrumente anders sind – ein Gefühl, das langsam vermittelt: Das ist kein Porsche von der Stange.

Der Besitzer schaltet routiniert in den ersten Gang, lässt die Kupplung sanft kommen und das Auto setzt sich geschmeidig in Bewegung.

Der Fahrkomfort bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten ist ausgezeichnet. Zwar ist das Fahrwerk straff, aber keineswegs unangenehm – die Komfortabilität hat mich wirklich überrascht. Bei jeder Kurvenfahrt spürt man die enorme Steifigkeit und Solidität der Karosserie auch auf dem Beifahrersitz.

Auf geraden Strecken kann es bei unebenen Fahrbahnabschnitten zu stärkeren vertikalen Bewegungen kommen, da die Dämpfung nicht immer perfekt mit den Bodenwellen harmoniert, doch die Karosserie bleibt beeindruckend stabil.

Der Motor klingt nicht übermäßig laut, aber mit einem kraftvollen, typisch flachen Sechszylinder-Sound. Deutlich anders als mein normaler 964 Carrera 2 – der Klang ist härter und sportlicher.

Dank der freundlichen Einladung des Besitzers durfte ich das Auto sogar selbst fahren. Auf dem Fahrersitz fühlt sich das Auto, nicht zuletzt wegen der Sportsitze, noch kompakter an als mein eigener 964.

Vorsichtig taste ich mich an die Kupplung heran und starte. Beim Beschleunigen von erstem auf zweiten Gang überrascht mich das enorme Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Obwohl es sich um ein älteres Fahrzeug mit Single-Turbo handelt und RUF draufsteht, ist das Auto keineswegs schwierig zu fahren.

Ganz im Gegenteil: Das Ansprechverhalten des Gaspedals ist sehr direkt, und der Wagen zieht kraftvoll schon aus niedrigen Drehzahlen heraus.

Ich bin zwar noch nicht vertraut genug, um den Motor hochzudrehen, aber die Motoransprache ist tadellos und das Fahren sehr angenehm. Das Handling unterscheidet sich deutlich vom Serien-964. Der normale 964 verlangt, dass man das Gewicht vorne gut aufbaut, um sauber einzulenken – beim RUF RCT spürt man das kaum.

Natürlich könnte das bei hohen Geschwindigkeiten anders sein, aber bei normalen Kurventempi reagiert das Auto präzise und direkt auf jede Lenkradbewegung.

Dieses Fahrgefühl erinnert stark an moderne wassergekühlte Porsche-Modelle. Mein erster Eindruck beim Handling war, dass es dem 991 oder 992 sehr nahekommt – keine Übertreibung.

Besonders auffällig ist das exzellente Feedback, die Stabilität und die Reaktionsfreudigkeit der Vorderachse, die sich klar vom normalen 964 abhebt. Man könnte sagen, es fühlt sich an, als hätte man die Vorderachse verbreitert und die Lenkübersetzung etwas direkter gemacht. Selbst bei etwas nachlässiger Lenkbewegung folgt das Auto präzise der gewünschten Linie.

RUF – ähnlich, aber doch anders als Porsche

Die Testfahrt war kurz, und ich weiß, dass ich noch lange nicht alles über RUF sagen kann. Doch eines wurde klar: RUF und Porsche sind sich ähnlich, aber doch grundverschieden. Und ich habe den Eindruck, dass die Richtung, die RUF damals eingeschlagen hat, der Entwicklung des heutigen 911 sehr nahekommt.

In dieser Hinsicht zeigt RUF eine beeindruckende Innovationskraft und Weitsicht. Wenn sich die Gelegenheit bietet, würde ich gerne auch moderne RUF-Modelle fahren.

Vielen Dank an den Besitzer, dass ich dieses seltene Fahrzeug erleben durfte!

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。 運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 ブログでは主に試乗レポートやツーリング記などを執筆しています。またブログのシステム周りやチューニングなども担当しています。

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