Wie man seinen Porsche richtig „aufzieht“ – Gedanken eines Porsche-Fahrers

ポルシェ911カブリオレ(992)
ポルシェの魅力

Unser Porsche 911 (Typ 992)

Im September wurde unser 911 Cabriolet (Typ 992) ausgeliefert. Nach dem Arbeitsweg meines Mannes und einigen langen Touren ist die Einfahrphase abgeschlossen, wir haben die erste Ölwechsel durchgeführt und sogar die Strecke am Fuji Speedway gemeistert. Der Kilometerstand liegt bereits bei über 3800 km. In nur zwei Monaten so viel fahren – das ist schon beeindruckend (lacht).

Porsche 911 Cabriolet

Meist fährt mein Mann den 911 Cabriolet. Ich würde auch gerne fahren, aber unser drei Monate altes Baby ist immer dabei, sodass ich kaum Gelegenheit dazu habe.

Natürlich könnte ich den Kindersitz einbauen, aber irgendwie fühlt es sich zu schade an, den neuen 911 ständig mit einem Babysitz zu belasten. Außerdem ist das ständige Ein- und Ausbauen des Sitzes auch lästig, deshalb fahre ich eher selten.

Neulich meinte mein Mann dann:

Der 992 ist in letzter Zeit richtig gut geworden. Probier ihn mal, wirklich, fahr ihn einfach mal.

Also habe ich am späten Nachmittag, als ich unsere älteste Tochter abholen wollte, meinen Mann gebeten, sich um die Jüngste und das Baby zu kümmern, und bin mit dem 911 gefahren.

Nach langer Zeit wieder im 911 zu sitzen, hat meine Stimmung sofort gehoben. Auch wenn ich nur etwa 15 Minuten fahre, weil es ja nur zum Abholen ist, bin ich total aufgeregt. Der 911 ist eben ein ganz besonderes Auto.

Kaum die Tür geöffnet und eingestiegen, spürt man sofort die beeindruckende Stabilität der Karosserie. Schon das Öffnen und Schließen der Tür und das Hinsetzen vermitteln ein Gefühl von Solidität. Das erinnert mich an die alten luftgekühlten Porsche.

Innenraum des Porsche 911 Cabriolet

Beim Starten des Motors fällt auf, dass der 992 recht laut ist. Unser 992 ist ein „nackter“ Carrera ohne Sportauspuff, trotzdem ist der Motorklang kräftig. Mit Sportauspuff dürfte es noch deutlich lauter sein.

Persönlich mag ich es, den Zündschlüssel noch klassisch einzustecken und zu drehen, das fühlt sich sportlicher an. Beim 992 startet der Motor jedoch, wie beim Panamera oder Cayenne, per Drehung des Startknopfs.

Beim Losfahren fühlt sich die Karosserie so stabil an, dass ich an den späten 991 GT3 denken musste. Gleichzeitig ist die Federung noch sanfter und angenehmer geworden – das Fahrerlebnis ist dadurch viel komfortabler.

Auch beim Bremsen vor Ampeln spürt man eine präzise Rückmeldung: Die Bremskraft lässt sich fein dosieren und reagiert genau so, wie man es erwartet. Auf der gewohnten Strecke war ich bei jedem Anhalten, Anfahren und Abbiegen begeistert.

So fühlt sich also ein aktueller 911 an…

Egal wie oft ich fahre, der Porsche überrascht mich immer wieder aufs Neue. Ein wirklich beeindruckendes Auto.

Natürlich ist es schön, den 911 täglich zu fahren, aber wenn man ihn zu sehr gewöhnt, wird das Besondere schnell zur Selbstverständlichkeit. Deshalb finde ich es toll, wie in diesem Fall, den 911 nur gelegentlich zu fahren und so seine Faszination immer wieder neu zu erleben.

Wie „zieht“ man einen Porsche groß?

Zu Hause sagte ich dann:

Der ist echt super geworden! Besonders die Federung fühlt sich viel sanfter an als vorher. Die Fahrwerksabstimmung ist zwar straff, aber mit einer neuen Geschmeidigkeit und Milde – das Fahrgefühl ist jetzt komfortabler, ohne die Bodenhaftung zu verlieren.
Und die Motoransprache? War die schon immer so gut? Ich bin im Normalmodus gefahren, nicht im Sportmodus, und trotzdem reagierte der Wagen beim Anfahren unglaublich spontan.
Von allen Porsches, die ich bisher gefahren bin, fühlt sich dieser am meisten wie eine Einheit zwischen Mensch und Maschine an. Das ist ein richtig gesunder 911!

Mein Mann antwortete:

Siehst du, der ist wirklich besser geworden! Das liegt daran, dass wir die Einfahrphase, den Ölwechsel und sogar die Fahrt auf der Rennstrecke sorgfältig geplant haben, damit das Auto optimal eingespielt wird.

Porsche 911 Cabriolet (992)

Er fuhr fort:

Man könnte sagen, wir „ziehen“ den 911 auf. Ein Porsche ist nicht einfach nur ein Auto, das man kauft und fertig. Es ist ein Wagen, der durch Fahren lebt. Viele fahren nach der Auslieferung vorsichtig ein, aber oft zu vorsichtig, sodass sich Ablagerungen im Motor bilden.
Ich finde, es ist wichtig, das Auto „aufzuziehen“. Das heißt, den Motor angemessen zu drehen und auch das Fahrzeug gezielt zu belasten. Man erkennt sofort, wenn ein Auto nicht richtig bewegt wird.
Dabei ist „angemessen“ entscheidend – es geht nicht darum, den Motor ständig im roten Bereich zu drehen. Zum Beispiel fahre ich in der zweiten Hälfte der Einfahrphase oft in niedrigeren Gängen oder schalte beim PDK bewusst in den Sportmodus.
Ich achte darauf, dass der Motor bei mittlerer Drehzahl angenehm läuft.
Auch in Kurven setze ich gezielt Last auf die Federung, damit Federn, Dämpfer und Buchsen geschmeidig bleiben.
Beim 992 war die Fahrt auf der Rennstrecke der Höhepunkt der Einfahrphase, um das Fahrwerk zu lockern und den Motor richtig einzustimmen.

Das klingt fast wie ein Tamagotchi (altmodisch, ich weiß).

Aber tatsächlich merke ich, dass ich, obwohl der Porsche bei uns zu Hause steht, ihn nur selten fahre und deshalb seine Entwicklung und die Unterschiede zu früher sehr gut wahrnehme. Jedes Mal bin ich überrascht, wie anders er sich anfühlt.

Neulich hatte ich einen Leihwagen 911, der lange gestanden hatte. Der Motor lief nicht gut, und das Auto wirkte, als hätte es das Fahren verlernt. Obwohl es ein tolles Auto ist, tat es mir fast leid.

Im Gegensatz dazu zeigt unser 911, wie sehr sich ein Porsche durch regelmäßiges Fahren nach der Auslieferung verändert. Je mehr man fährt, desto mehr entwickelt sich der Charakter des Autos.

Selbst bei gleichem Modell verändert sich die Persönlichkeit des Fahrzeugs je nach Besitzer. Das ist eine der faszinierenden und tiefgründigen Seiten eines Porsches – und eines Autos überhaupt.

Mina

ポルシェブログ「ポルシェがわが家にやってきた」管理人、3児の母。数年前までは、車に全く興味が無かったが、夫がポルシェを買ってきたことをきっかけにポルシェの素晴らしさを知り、ついには自分でMT車を購入するなどし、現在に至る。 ブログでは、クルマオタクの夫と、夫に洗脳されていく妻の日常を書いています。

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