Probefahrt mit dem Porsche 911 Carrera S (992) – PASM Sportfahrwerk, Hinterachslenkung und PDCC: Wie unterscheiden sich die Optionen?

ポルシェ911カレラS(992)
レビュー・試乗記

Der 992 Carrera S mit umfangreicher Ausstattung

Mein Bruder hat sich mal wieder ein neues Auto gekauft.

Er ist das komplette Gegenteil von mir: Ferrari-Fan, G-Klasse-Liebhaber, Lamborghini-Enthusiast, Okinawa-Fan, Richard Mille- und Hublot-Träger – ein Paradebeispiel für einen „Erfolgreichen“, wie man ihn sich im Bilderbuch vorstellt (lacht).

Mein Bruder am Steuer

Deshalb mag er eigentlich keine schlichten Autos, die sich wie ein Porsche auf das reine Fahrerlebnis konzentrieren, und beschwert sich oft über die vergleichsweise spärliche Ausstattung und das nüchterne Interieur.

Umso überraschender, dass er sich diesmal einen Porsche gekauft hat.

Es handelt sich um einen 992 Carrera S, der zuvor als Vorführwagen bei einem Händler genutzt wurde und bei dem die Optionen über 50.000 Euro kosten.

Die Karosseriefarbe ist Gentianblau, dazu kommen beliebte klassische Felgen, ein Lederpaket mit belüfteten Sportsitzen Plus und nahezu alle fahrorientierten Optionen: Sport Chrono Paket, Sportabgasanlage, das PASM Sportfahrwerk, Hinterachslenkung und PDCC – ein äußerst luxuriös ausgestatteter Carrera S.

Seitenschweller-Plakette des Porsche 911 Carrera S (992)

Optionale Dachverkleidung aus Race-Tex im Porsche 911 Carrera S (992)

Optionale Race-Tex Dachverkleidung.
Mein Bruder besteht unbedingt auf diese Option: „Bei einem Auto für 2 Millionen Yen verstehe ich nicht, wie man auf dieses Interieur verzichten kann.“ Ich hingegen verstehe nicht, warum gerade diese Option unverzichtbar sein soll (lacht).

Belüftete Sitze im Porsche 911 Carrera S (992)

Die Sitze sind mit Belüftung ausgestattet

Ich habe den Carrera S schon mehrfach gefahren, aber ein so voll ausgestattetes Modell war bisher neu für mich.

In diesem Bericht möchte ich vor allem die Wirkung der Optionen am Beispiel des 992 im Vergleich zu unserem Carrera T und Carrera Cabriolet näher beleuchten.

Das PASM Sportfahrwerk im Detail

Zunächst möchte ich das Fahrgefühl des PASM Sportfahrwerks beschreiben.

Das PASM Sportfahrwerk senkt die Karosserie um 10 mm ab und bietet eine sportlichere Dämpfungseinstellung. Es ist normalerweise ab dem Carrera S wählbar, beim Carrera T hingegen serienmäßig verbaut.

Ich kenne das PASM Sportfahrwerk bereits vom Carrera T, doch beim Carrera S wirkt es etwas anders.

PASM Sportfahrwerk im Porsche 911 Carrera S (992)

Bei mir passen zwei Finger zwischen Reifen und Radlauf bei PASM Sport, drei Finger bei normalem PASM

Der Carrera T wirkt durch die Lithium-Ionen-Batterie vorne leicht und das elektrische Lenkrad fühlt sich sehr reibungsarm an, was ein besonders agiles Fahrgefühl erzeugt. Der Carrera S ist nicht ganz so leichtfüßig, und auch das Sportfahrwerk des Carrera GTS fühlt sich noch straffer an.

Es war eine neue Erkenntnis für mich, wie unterschiedlich das gleiche PASM Sportfahrwerk je nach Modell wirkt.

Im Vergleich zu unserem Carrera Cabriolet mit normalem PASM ist das Sportfahrwerk deutlich agiler und vermittelt mehr Kontakt zur Fahrbahn.

Was den Komfort betrifft, so fühlt sich das Fahrwerk bei Standard-Reifendruck etwas harsch an, doch bei Komfort-Reifendruck wird es deutlich angenehmer. Auf glatten Straßen ist der Fahrkomfort durchaus gut.

Dennoch bleibt das Sportfahrwerk etwas straffer als das normale PASM. Auf unebenen Straßen wird man stärker durchgeschüttelt, und erst bei höheren Geschwindigkeiten erreicht man eine komfortable Fahrzone.

Fahrt mit dem Porsche 911 Carrera S (992)

Auf kurvigen Strecken ist die Wendigkeit und Agilität des PASM Sportfahrwerks jedoch unschlagbar. Das ohnehin schon exzellente Fahrwerk des 992 wird hier noch einmal übertroffen.

Wer das PASM Sportfahrwerk wählt, sollte wirklich Wert auf ein besonders intensives Fahrerlebnis und Top-Performance in Kurven legen. Wer es nur wegen der optischen Tieferlegung von 10 mm als „Date-Car“ auswählt, wird beim Vergleich mit dem normalen PASM vermutlich enttäuscht sein.

Hinterachslenkung – ein Geheimtipp für Porsche-Fans

Diese Option ist äußerlich nicht sichtbar und wird daher nur von echten Porsche-Liebhabern gewählt. Sie bringt keine großen Vorteile beim Wiederverkauf, da sie nicht ins Auge fällt.

Ich persönlich würde bei einem Gebrauchtwagen mit Hinterachslenkung auch einen Aufpreis von etwa 5.000 Euro akzeptieren.

Der 911 ist von Haus aus ein Sportwagen mit kurzem Radstand und sehr guter Kurvenlage. Durch den Heckmotor kann es für ungeübte Fahrer jedoch ungewohnt sein. Mein Bruder, der wenig Erfahrung mit Heckmotoren hat, bemerkt oft, dass sich der 992 anders fährt als andere Autos.

Lederinterieurpaket mit Sportsitzen Plus (4-Wege) im Porsche 911 Carrera S (992) Lederinterieurpaket mit Sportsitzen Plus (4-Wege)

Das typische Kurvenverhalten des 911 mit Drehpunkt hinten wird durch die Hinterachslenkung verändert: Der Drehpunkt scheint weiter nach vorne zu rücken. Ohne Hinterachslenkung, wie bei unserem Carrera Cabriolet, wirkt es so, als würde sich das Heck drehen und die Front stark ausschwenken – was aber trotzdem sehr angenehm ist.

Mit Hinterachslenkung, wie beim Carrera S oder Carrera T, fühlt sich das Fahrverhalten eher wie bei einem Mittelmotorwagen an.

Sportabgasanlage im Porsche 911 Carrera S (992) Sportabgasanlage

Man kann es sich so vorstellen, dass das Fahrverhalten zwischen 911 und 718 liegt.

Vor allem in engen Kurven wie Haarnadelkurven fühlt sich das Auto an, als würde es mühelos und ohne Belastung um die Kurve gleiten. Die Linie ist schön rund und geschmeidig.

Natürlich erleichtert die Hinterachslenkung auch das Rangieren und Wenden auf engem Raum, doch vor allem für Fahrer, die noch mehr Performance und Agilität suchen, ist sie eine klare Empfehlung.

PDCC – Porsche Dynamic Chassis Control

Zum Schluss noch ein Wort zum PDCC. Ehrlich gesagt konnte ich beim Carrera S diesmal kaum einen Unterschied feststellen.

Mal fühlt sich das Fahrwerk mit eingeschaltetem PDCC sportlicher an, mal nicht – je nach Straßenbelag variiert der Eindruck.

Ich vermute, dass das daran liegt, dass der Carrera S bereits mit dem PASM Sportfahrwerk ausgestattet ist. Die niedrigere Karosserie und die straffere Abstimmung reduzieren die Wankbewegungen bereits stark, sodass die Wirkung der aktiven Wankstabilisierung weniger spürbar ist.

PDCC-Schalter im Porsche 911 Carrera S (992)

Adaptiver Tempomat im Porsche 911 Carrera S (992)

Im Vergleich zum Carrera Cabriolet mit normalem PASM ist die Wankbewegung deutlich geringer, aber ob das an PDCC oder dem Sportfahrwerk liegt, lässt sich schwer sagen.

Auch im Vergleich zum Carrera T mit nur PASM Sportfahrwerk gibt es kaum Unterschiede bei der Wankbewegung oder dem Kurvenverhalten. Beim Carrera S scheint PDCC nur minimal die Wankbewegung zu reduzieren.

Ich habe PDCC bereits in verschiedenen Porsche-Modellen erlebt, darunter 911, Cayenne, Taycan und Panamera. Am deutlichsten spürt man die Wirkung beim Cayenne, da der höhere Schwerpunkt mehr Wankbewegungen erzeugt.

Auch beim Panamera und Taycan ist der Effekt gut wahrnehmbar. Der Taycan hat durch den sehr niedrigen Schwerpunkt ohnehin wenig Wanken, aber mit PDCC fühlt sich das Fahrverhalten noch stabiler und „flacher“ an.

Aus meiner Erfahrung ist PDCC bei Fahrzeugen mit höherer Karosserie besser spürbar. Für den 911 würde ich daher empfehlen, PDCC mit dem normalen PASM zu kombinieren, um den Effekt besser wahrzunehmen.

Optionen beim 991 – die Würze für den Porsche

In diesem Bericht habe ich mich darauf konzentriert, wie die verfügbaren Optionen im 992 Carrera S die Fahrdynamik verbessern. PASM Sportfahrwerk, Hinterachslenkung und PDCC verfeinern das Fahrverhalten und steigern die Freude am Fahren deutlich.

Das PASM Sportfahrwerk verstärkt die Fahrcharakteristik, die Hinterachslenkung erhöht die Präzision im Handling erheblich, und PDCC trägt zu einer feineren Abstimmung von Performance und Komfort bei, was besonders auf langen Fahrten angenehm ist. Diese Optionen sind nicht nur für mehr Leistung da, sondern verbessern auch das feine Gefühl beim Fahren.

Porsche 911 Carrera S (992) Gentianblau sieht einfach fantastisch aus

Ob man diese Optionen wählt, hängt von den persönlichen Vorlieben und dem Fahrstil ab.

Porsche macht auch ohne viele Extras viel Spaß, doch die Optionen sind wie Gewürze in einem Gericht: Manche mögen es intensiv gewürzt, andere bevorzugen es mild oder nur mit Salz. Finden Sie die perfekte Kombination für Ihren Porsche und schaffen Sie so Ihren idealen Begleiter.

Ich hoffe, dieser Artikel hilft Ihnen dabei.

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 たまにブログにツーリング記や試乗レポートなどを執筆したりしていますが、主にブログのシステム周りやチューニングなどを担当しています。 【愛車遍歴】 ホンダ レジェンド 2ドアハードトップ(KA3) ホンダ レジェンド クーペ(KA8) Audi TT 1.8T(8N) BMW 318is(E36) Mercedes Benz SLK350(R171) Audi A3 スポーツバック 2.0TFSI PORSCHE Boxster GTS(981)* PORSCHE Panamera Edition(970) Volkswagen GOLF ALLSTAR(GOLF7) McLaren 650S PORSCHE Panamera Turbo(971) Mercedes AMG S63 Coupe(C217) Mercedes Benz SL500(R129) PORSCHE 911 Carrera 2(964)* NISSAN ノート e-power NISMO S PORSCHE 911 GT3 Touring package(991.2) PORSCHE 911 Carrera Cabriolet(992)* PORSCHE Cayenne E-ハイブリッド(9YA)* PORSCHE 911 Carrera 4 GTS (991.1)* * は現在も所有

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