Porsche AG Hauptversammlung: Neue Ausrichtung der Modellstrategie – Realistische Anpassung der Elektrifizierungspläne

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Porsche korrigiert Elektrifizierungsstrategie auf realistischeren Kurs

Am 21. Mai 2025 fand in Stuttgart die 3. ordentliche Hauptversammlung der Porsche AG statt, die einen wichtigen Wendepunkt in der zukünftigen Strategie des Unternehmens markierte.

CEO Oliver Blume erklärte klar, dass man die Realität akzeptiere, wonach der Umstieg auf Elektromobilität langsamer verläuft als ursprünglich geplant, und deshalb die Produktstrategie umfassend anpassen werde.

„Zukünftig wird Porsche weiterhin auf eine ausgewogene Kombination von Antriebsarten setzen. Unsere Kunden werden bis Mitte der 2030er Jahre in allen Fahrzeugsegmenten zwischen Verbrennungsmotor, Hybrid und vollelektrischem Antrieb wählen können“, so Blume. Diese Aussage signalisiert eine deutliche Kurskorrektur weg von der bisherigen aggressiven Elektrifizierungsstrategie.

Diese Ankündigung spiegelt wohl eine nüchterne Analyse der globalen Markttrends und Kundenbedürfnisse wider. Ursprünglich hatte Porsche das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030 über 80 % der Neuwagen als Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Tatsächlich gestaltet sich der Übergang jedoch langsamer. Für das Geschäftsjahr 2025 wurde das Ziel für den Anteil von BEV (Battery Electric Vehicles) mit 20–22 % eher moderat angesetzt – eine realitätsnahe Anpassung an den Markt.

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Verlängerung der Lebensdauer von Verbrennern und Hybriden – Erweiterung des Produktportfolios

Kern der neuen Strategie, die auf der Hauptversammlung vorgestellt wurde, ist die Ergänzung von Modellen mit Verbrennungsmotor und Plug-in-Hybridantrieb.

Porsche hält zwar an der langfristigen Ausrichtung auf Elektrifizierung fest, wird aber bis Mitte der 2030er Jahre in allen Fahrzeugsegmenten drei Antriebsoptionen – Verbrennungsmotor, Hybrid und vollelektrisch – anbieten. Diese Entscheidung ist ein realistischer Ansatz, der die sportliche DNA von Porsche bewahrt und zugleich vielfältige Kundenwünsche berücksichtigt. Besonders ikonische Modelle wie der 911 haben eine starke Fangemeinde, die den Reiz des Verbrennungsmotors schätzt. Deshalb ist die Fortführung von Verbrenner-Modellen unverzichtbar.

Die Erweiterung des Produktportfolios erfordert zusätzliche Investitionen, die sich auf die Prognosen für das Geschäftsjahr 2025 auswirken werden. Blume betont jedoch: „Kurzfristig benötigen wir mehr Ressourcen, langfristig wird dies unser Unternehmen noch profitabler machen.“ Diese Investition soll also die zukünftige Rentabilität steigern.

Neuausrichtung der Batteriestrategie und finanzielle Auswirkungen

Im Zuge der Anpassung der Elektrifizierungspläne kündigte Porsche eine strategische Neuausrichtung seiner Batterieaktivitäten an. Die Überprüfung der Produktion von Hochleistungsbatterien spiegelt die langsamere Marktentwicklung für Elektrofahrzeuge wider als ursprünglich angenommen.

Diese strategische Umstrukturierung sowie Änderungen in Produkt- und Unternehmensplänen führen im Geschäftsjahr 2025 zu Sonderaufwendungen in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Dies wird kurzfristig die Ergebnisse belasten und hat bereits zu einer Herabsetzung der Prognosen für 2025 geführt.

Kennzahl Prognose 2025
Konzernumsatz 37 bis 38 Mrd. Euro
Konzern-EBIT-Marge 6,5 % bis 8,5 %
Reiner Cashflow-Marge Automobilsparte 4 % bis 6 %
EBITDA-Marge Automobilsparte 16,5 % bis 18,5 %
BEV-Anteil (voll elektrische Fahrzeuge) 20 % bis 22 %

Blume erklärt dazu: „Dies wirkt sich deutlich auf unsere Ergebnisse aus, ist aber notwendig, um Porsche robust und profitabel zu halten.“ Trotz kurzfristiger Belastungen handelt es sich um eine strategische Entscheidung zur Sicherung der langfristigen Rentabilität.

Stärkung und Verjüngung der Sportwagenpalette

Auf der Hauptversammlung kündigte Blume an, dass Porsche im Sportwagensegment „die Messlatte noch höher legen“ werde und damit die Kernkompetenz des Unternehmens weiter stärken will. Konkrete Modelle oder Details wurden zwar nicht genannt, doch die Absicht, die Identität als Sportwagenhersteller zu festigen, ist klar erkennbar.

Die Verkaufszahlen 2024 zeigen folgende Ergebnisse:

  • Cayenne: 102.889 Einheiten
  • Macan: 82.795 Einheiten
  • 911: 50.941 Einheiten

Während die SUV-Modelle weiterhin stark nachgefragt werden, hält der ikonische 911 seinen stabilen Absatz. Blume betont: „Seit Dezember 2023 haben wir fünf von sechs Modellreihen erneuert und damit unser Portfolio umfassend verjüngt. Das schafft die Grundlage für den Erfolg der kommenden Jahre.“

Besonders hervorzuheben sind die komplett neue zweite Generation des Macan EV und der neue Cayenne. Der Macan EV ist das erste vollelektrische Serien-SUV von Porsche und ein Schlüsselmodell der Elektrifizierungsstrategie. Der Cayenne wird weiterhin mit Hybrid- und Verbrennungsmotor angeboten und symbolisiert die Strategie, vielfältige Kundenwünsche zu bedienen.

Generationswechsel im Management und Zukunftsvision

Die Hauptversammlung berichtete auch über einen geplanten Generationswechsel im Vorstand der Porsche AG. Im Laufe des Jahres 2025 werden vergleichsweise junge Führungskräfte im Alter von 45 bis 60 Jahren wichtige Positionen übernehmen, um die Organisation für die Herausforderungen der sich wandelnden Automobilbranche zu verjüngen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wolfgang Porsche kommentierte: „Die Lage in der Automobilindustrie bleibt herausfordernd, und Porsche bleibt davon nicht verschont. Gleichzeitig besitzt unsere Marke weiterhin eine große Anziehungskraft.“ Damit bekräftigt er das Vertrauen in die Stärke der Marke Porsche trotz schwieriger Marktbedingungen.

Was die künftige Porsche Modellpalette verspricht

T-Hybrid

Aus der neuen Strategie lässt sich ablesen, dass Porsche nicht ausschließlich auf Elektrifizierung setzt, sondern eine ausgewogene Dreisäulenstrategie mit Verbrennungsmotor, Hybrid und Elektrofahrzeugen verfolgt. Diese Kurskorrektur dürfte viele Porsche-Enthusiasten erfreuen. Für Fahrer, die den sinnlichen Klang und das direkte Fahrgefühl eines Verbrenners schätzen, ist die Fortführung entsprechender Modelle bis Mitte der 2030er Jahre von großer Bedeutung.

Die wichtigsten Punkte der zukünftigen Porsche Strategie sind:

  1. Dreisäulenstrategie: Bis Mitte der 2030er Jahre werden in allen Segmenten Verbrennungsmotor, Hybrid und Elektrofahrzeuge angeboten
  2. Erweiterung des Produktportfolios: Ergänzung durch weitere Verbrenner- und Plug-in-Hybridmodelle
  3. Neuausrichtung der Batteriestrategie: Anpassung der Hochleistungsbatterieproduktion an die Marktentwicklung
  4. Stärkung des Sportwagensegments: Höhere Standards für die Sportwagen, die das Herzstück von Porsche bilden

Gleichzeitig gibt Porsche die Elektrifizierung nicht auf. Nach dem Macan EV werden weitere Modelle als Elektrofahrzeuge entwickelt. Die Stärke von Porsche liegt darin, bei jedem Antriebskonzept das typische „Porsche-Gefühl“ zu bewahren. Auch Elektro-Sportwagen sollen Fahrspaß und Emotionen bieten.

Blumes Worte „Die Welt hat sich verändert. Wir erleben einen heftigen Sturm. Aber wir tun alles, was möglich ist, um dagegen anzukämpfen“ spiegeln den starken Willen von Porsche wider, sich flexibel an den Wandel anzupassen und dennoch die Identität als Sportwagenhersteller zu bewahren. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Porsche Modellpalette weiterentwickelt und wie sich das „Porsche-Gefühl“ künftig entfaltet.

Hiro

Minaの夫です。 ファッションやステータスシンボルのためにクルマは乗りません。 運転して楽しく、工業製品として優れ、作り手の意思が感じられるようなクルマを好んで乗ります。長距離ツーリングをこよなく愛し、「クルマは走らせてナンボ」と思ってます。休日には日本全国を愛車で旅しています。 ブログでは主に試乗レポートやツーリング記などを執筆しています。またブログのシステム周りやチューニングなども担当しています。

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