Die Mutter ist Hausfrau

Was man als Kind erlebt oder hört, prägt das spätere Leben stark. Zum Beispiel scheint die Gleichung „Männer sind so, Frauen sind so“ tief in uns verwurzelt zu sein.

In meinem Fall bin ich in einer Familie aufgewachsen, in der „die Mutter Hausfrau“ war, weshalb ich von klein auf dachte: „Frauen arbeiten nicht, Frauen bleiben zu Hause“. Die vielen Zeichentrickserien, die ich damals im Fernsehen sah – wie Doraemon, Sazae-san oder Chibi Maruko-chan – zeigten alle Mütter als Hausfrauen, was diesen Eindruck noch verstärkte.

Die Zeit verging, und erst an der Universität spürte ich wirklich, dass „Frauen heutzutage auch arbeiten“. Nach dem Studium begann ich zu arbeiten und war 15 Jahre lang so beschäftigt, dass ich gesundheitliche Probleme bekam. Heute hingegen schreibe ich Blogs von zu Hause, hole die Kinder vom Kindergarten ab und mein Leben dreht sich ganz um die Familie – ich lebe also fast genauso wie meine Mutter damals.

Damals, als ich so hart arbeitete, hätte ich mir das nie vorstellen können, doch durch verschiedene Wendungen im Leben kam es so.

Das finde ich faszinierend und denke gleichzeitig: „Das Bild meiner Mutter aus meiner Kindheit beeinflusst unbewusst meine Lebensentscheidungen.“

Jungen können es, Mädchen nicht

Wenn ich meine Kinder beobachte, fällt mir auf, dass auch meine älteste Tochter schon die Gleichung „Männer sind so, Frauen sind so“ verinnerlicht hat. Zum Beispiel konnte ich lange Zeit (etwa drei Jahre) kein Schaltgetriebe fahren. Meine Tochter dachte sich daraus:

„Mama kann kein Auto mit Schaltung fahren, Papa aber schon. Also können Jungen fahren, Mädchen nicht.“

Als ich kürzlich das Schaltgetriebe fahren lernte, fragte sie mich erstaunt:

„Warum kann Mama als Mädchen trotzdem schalten?“

Ich antwortete: „Nein, das können sowohl Jungen als auch Mädchen. Mama hat einfach viel geübt und es geschafft. Wenn du groß bist und übst, kannst du es auch.“ Trotzdem schaute sie noch immer etwas verwundert.

Außerdem besitzt mein Mann alle unsere Porsches, und kürzlich kaufte er auch ein Auto für seine Mutter (da sie älter ist, musste es ein Fahrzeug mit umfangreicher Sicherheitsausstattung sein). Meine Tochter schien daraus zu schließen, dass „Autos etwas sind, das Männer kaufen“. Als ich ihr sagte: „Ich arbeite daran, mir selbst einen Porsche zu kaufen“, fragte sie:

„Braucht ihr denn wirklich so viele Porsches? Und Autos kauft man doch vom Papa, oder?“

Ich erklärte: „Ja, im Moment ist es so, aber es gibt viele Mädchen, die sich selbst einen Porsche kaufen. Und ich möchte Dinge, die ich will, selbst kaufen.“ Sie schaute mich an, als hätte sie das halb verstanden, halb nicht.

Als wir einmal auf der Rennstrecke waren, lief zufällig ein Damenrennen. Bis dahin dachte meine Tochter, „Autos fahren nur Männer, Mädchen tragen hübsche Kleider und stehen herum (Renn-Queens)“. Sie war überrascht und fragte:

„Warum tragen die Mädchen da so eine Art Jungenklamotten?“

Im Bereich Autos mag das eine besondere Welt sein, aber auch im Alltag sehe ich oft, wie festgefahrene Vorstellungen entstehen.

Mädchen können es auch

Natürlich gibt es körperliche Unterschiede, und manche Dinge können Männer besser als Frauen. Aber ich möchte nicht, dass meine Töchter „ihre Möglichkeiten wegen ihres Geschlechts einschränken“.

Heute ist Japan viel offener geworden: „Wer etwas wirklich will, kann es schaffen“. Es gibt immer weniger Gründe, als Frau aufzugeben (auch wenn es manchmal Gegenwind gibt).

In diesem Umfeld ist es wichtig, dass gerade Mütter ihren Töchtern solche Werte vermitteln. Mütter sind die wichtigsten Vorbilder für ihre Töchter. Deshalb will ich weiterhin meine eigenen Grenzen überwinden und meinen Töchtern zeigen, dass auch Mädchen einen Porsche kaufen können (vielleicht etwas zu ehrgeizig von mir).

Aber ich muss auch aufpassen, dass ich nicht zu sehr „So will ich nicht werden“ bei meinen Töchtern auslöse (lach).