Gespräche eines autobegeisterten Ehepaars|Vom Porsche-Wunsch bis zur nächsten Lebensetappe
公開日:2020.10.27

Mit dem Cayenne nachts auf der Autobahn unterwegs
Neulich sind wir mit dem Cayenne als ganze Familie zur Schwiegereltern gefahren und haben dort zu Abend gegessen. Auf der Rückfahrt, nachdem die Kinder auf der Rückbank eingeschlafen waren, konnten wir endlich mal wieder in Ruhe als Ehepaar miteinander sprechen.
Warum kommt es, dass man gerade auf wenig befahrenen nächtlichen Autobahnen plötzlich über Dinge spricht, die man sonst kaum anspricht? (Bin ich da die Einzige? w)
Unser drittes Kind ist bald zwei Monate alt. Die Zeit ist im Trubel wie im Flug vergangen. Früher hatten wir auch unter der Woche abends noch etwas Zeit für Gespräche, doch inzwischen sieht unser Alltag so aus, dass wir abends die Kinder baden, füttern und mit den Worten „Morgen ist wieder Schule! Schnell, schnell!“ ins Bett bringen – inklusive Baby – und dann selbst einschlafen.
An Wochenenden erlauben wir den Kindern „auch mal etwas später ins Bett zu gehen“, sodass die Zeit etwas entspannter vergeht. Doch sobald wir anfangen zu reden, mischen sich unsere Töchter sofort ein:
„Also, gestern in der Schule, da war… ähm…“ „Hört auf, Mama und Papa sollen reden!“
So unterbrechen sie unser Gespräch, und ich denke mir: „Was für eine Eifersucht ist das denn? (-_-)“. Deshalb war die nächtliche Autobahnfahrt eine seltene und wertvolle Gelegenheit, in Ruhe miteinander zu sprechen.
Die Zeit, als der Porsche-Traum brannte
Im Gespräch erzählte mein Mann dann Folgendes:
Vor ein paar Jahren, als die Arbeit sehr stressig war und ich weniger Freizeit hatte, dachte ich ständig: „Ich will endlich Porsche fahren und Touren machen! Hoffentlich ist bald Wochenende!“. Trotz der Hektik habe ich mir Zeit für Fahrten genommen. Heute, wo ich mehr Freizeit habe, verspüre ich dieses Verlangen nicht mehr so stark.
Jetzt kann ich relativ jederzeit Touren machen – und tatsächlich fahre ich auch –, aber die Sehnsucht ist nicht mehr so intensiv.
Ich habe mir das Ziel gesetzt, die Firma so zu organisieren, dass sie auch ohne mich läuft, um mehr Freiheit zu gewinnen. Jetzt habe ich diese Freiheit, aber paradox: weil ich jederzeit fahren kann, ist die Sehnsucht nicht mehr so stark. Das finde ich irgendwie ironisch.
Verständlich…
Das erinnert mich an mich selbst: Wenn ich mir vornehme, keine Süßigkeiten zu essen, will ich sie umso mehr. Sage ich mir aber „Jetzt ist Diät vorbei, ich darf jederzeit naschen“, ist das Verlangen weniger – und trotzdem esse ich ständig Süßes. Ähnlich, aber doch anders (lach).
Ich meinte: „Stimmt schon, wenn etwas jederzeit möglich ist, verliert man oft die große Sehnsucht“. Darauf antwortete mein Mann:
Außerdem fehlt mir in letzter Zeit das Feuer, das mich antreibt. Das ist weder für mich noch für die Firma gut.
Als ich gegründet habe, wollte ich erstmal Umsatz machen. Als es dann lief, wollte ich, dass die Firma auch ohne mich funktioniert. Beim Porsche war es ähnlich: Seit ich als Grundschüler in einer Zeitschrift davon träumte, wollte ich unbedingt einen haben. Vor fünf Jahren habe ich meinen ersten Porsche, den Boxster, gekauft. Danach kamen GT3, luftgekühlte Modelle, der neueste 911 und viele mehr.
Inzwischen denke ich manchmal: „Vielleicht reichen ja zwei Autos: der 911 Turbo S Cabriolet und der Cayenne.“
Deshalb fehlt mir das starke Verlangen nach einem neuen Auto. Dieses Gefühl, nichts zu haben, was mich richtig antreibt, macht mich unruhig. Ich glaube, ich muss bald die nächste Lebensetappe angehen.
Mein Mann ist sonst eher gelassen und spricht selten so offen, umso interessanter, was ihn gerade bewegt.
Ich sagte: „Aber ein Ziel zu erzwingen fühlt sich auch falsch an. Nur etwas, das tief aus dem Herzen kommt und das Herz zum Beben bringt, entfacht echtes Feuer. Ich habe das Gefühl, du bist jemand, der durch Herausforderungen besonders motiviert wird.“
Genau, ich liebe es, Probleme zu finden und zu lösen. Schon beim Programmieren mochte ich es, Bugs zu entdecken und zu beheben.
Je komplexer die Probleme sind, desto mehr motiviert mich das. Wenn ich dann aus verschiedenen Blickwinkeln die Ursache finde und denke: „Das war’s!“, macht mich das richtig glücklich.
Ich hingegen verliere bei komplexen Problemen schnell den Überblick, werde frustriert und kämpfe mich mit viel Mühe durch, nur um dann festzustellen, dass es oft einen einfacheren Weg gab (extrem anstrengend!). Deshalb bewundere ich seinen Spaß an Problemlösungen sehr.
Wir sind jetzt seit über zehn Jahren zusammen – ach, neulich war ja unser Hochzeitstag, fällt mir gerade ein (ist schon zwei Wochen her). Aber egal: Mein Mann ist jemand, der sich gerne mit neuen, innovativen Dingen beschäftigt, die die Welt verändern, und sich davon inspirieren lässt.
Ich schlug vor: „Vielleicht brauchst du gerade neue Impulse. Wie wäre es, wenn du mal für ein paar Monate alleine ins Ausland reist, verschiedene Länder erkundest und neue Perspektiven gewinnst? Das könnte dir neue Ideen bringen.“
Haha, in Corona-Zeiten würde man nur sagen: „Was machst du denn da?“ Das ist schwierig (-_-)
Stimmt auch wieder…
Früher war das Auto und das Fahrerlebnis seine große Motivation im Leben und Beruf. Jetzt scheint er auf der Suche nach der nächsten Stufe zu sein.
Ich als Ehefrau bin nicht der Typ, der ihn rundum betreut, sondern glaube, dass er seine nächsten Ziele selbst finden muss. Ich kann nur an seiner Seite sein und ihn unterstützen. Gleichzeitig will ich meinen eigenen Weg gehen, neugierig bleiben, wachsen und ihm als Partnerin auch nur ein kleines bisschen Inspiration geben.
Auch wenn die Kinder noch klein sind, hoffe ich, dass wir bald wieder gemeinsam auf längere Touren gehen können.
このブログが気に入ったらフォローしてね!
Comment ( 0 )
Trackbacks are closed.
No comments yet.