„Den Kraftstoffverbrauch sollte man nicht beachten“

Vor Kurzem traf ich mich mit einem Paar, das uns seit Jahren freundschaftlich verbunden ist. Sie hatten sich einen „981 Boxster Black Edition“ zugelegt, und ich konnte ihre Erfahrungen aus erster Hand hören. (Die Details dazu möchte ich später in der Porsche Owners File vorstellen.)

Unsere Bekanntschaft besteht nun seit etwa zehn Jahren, doch ich habe sie selten so lebendig erlebt wie an diesem Tag, als sie mit funkelnden Augen sagten: „Der Boxster ist einfach großartig!“ Das hat mich erneut daran erinnert, wie beeindruckend die Faszination Porsche ist.

Was mir besonders im Gedächtnis blieb, war ihre Aussage:

„Ich fahre den Boxster sowohl auf kurvigen Bergstraßen als auch im Stadtverkehr, und mein Verbrauch liegt bei etwa 10 bis 11 km/L – also gar nicht schlecht. Aber eigentlich sollte man sich beim Porsche-Fahren keine Gedanken über den Kraftstoffverbrauch machen. Wer beim Porsche auf den Verbrauch achtet, verpasst das Wesentliche. Porsche ist ein Auto, das man mit voller Leidenschaft fährt!“

Das leuchtet ein. Doch solche Aussagen habe ich nicht nur einmal oder zweimal gehört, sondern fast alle Porsche-Besitzer, die ich traf, betonten, dass man beim Porsche-Besitz den Verbrauch nicht im Fokus haben sollte.

Vor einiger Zeit kommentierte ein Interessent, der auf die Auslieferung seines Panamera 4E-Hybrid wartete, in diesem Blog:

„Ich wurde durch den 919 Hybrid, der in Le Mans erfolgreich war, auf Porsche aufmerksam und wollte diese Technologie erleben. Ökologie steht für mich nicht im Vordergrund.“

Auch mein Mann sagt oft: „Wenn man einen Panamera Turbo fährt, sollte man sich nicht um den Verbrauch kümmern.“

Dennoch hat sich der Verbrauch bei Porsche im Vergleich zu früher deutlich verbessert – vom luftgekühlten zum wassergekühlten Motor, vom Saugmotor zum Turbo. Unser Panamera Turbo zeigt mit seiner Größe und Leistung einen akzeptablen Verbrauch, wie ich finde.

Wie sehen Porsche-Besitzer im Netz das Thema Verbrauch?

Wer Wert auf niedrigen Verbrauch legt, fährt wohl besser ein Eco-Car. Porsche-Käufer suchen meist nicht primär „Ökologie“ oder „Kraftstoffeffizienz“. Das wollte ich genauer wissen und fand folgende Kommentare zum Porsche-Verbrauch:

„Wenn man schon einen Porsche fährt, macht es wenig Sinn, die Leistung wegen des Verbrauchs zurückzunehmen.“
＊https://automove.jp/?p=58224

„Meiner Meinung nach ist der Verbrauch des Cayenne nicht gut, aber das ist der hohen Fahrleistung geschuldet. Wer den Verbrauch nicht akzeptieren kann, wird den Kauf schwer finden. Der Cayenne ist so attraktiv, dass man sich um den Verbrauch kaum Gedanken macht.“
＊https://www.navikuru.jp/review/porsche/cayenne/2010/fuel/

„Wer sich für ein teures Sportauto entscheidet, will Leistung – und nicht, dass der Verbrauch die Fahrfreude schmälert.“
＊https://detail.chiebukuro.yahoo.co.jp/qa/question_detail/q13137438173

„Wer einen 911 Turbo S kauft, wird wahrscheinlich nicht viel Wert auf den Verbrauch legen.“
＊https://www.autocar.jp/firstdrives/2013/08/27/48553/

Interessant! Ich habe diesmal vor allem Stimmen gesammelt, die den Verbrauch nicht als wichtig erachten. Auffällig war auch, dass es relativ wenige Artikel gibt, die den Porsche-Verbrauch thematisieren. Das könnte darauf hindeuten, dass die Öffentlichkeit von Porsche nicht primär Effizienz erwartet.

Was sagt der Motorjournalist Goro Okazaki?

Bei weiterer Recherche stieß ich auf ein Statement des Motorjournalisten Goro Okazaki, der über seine persönliche Fahrzeugwahl sprach:

„Ich habe noch nie ein Auto wegen des Verbrauchs gewählt. Das heißt nicht, dass mir der Verbrauch egal ist, sondern dass ich ein Auto fahren möchte, das mir gefällt, Spaß macht, zu mir passt und meine Stimmung hebt. Wenn es dann auch noch sparsam ist, umso besser.“
＊Okazaki Goro: Die Gerechtigkeit bei der Autowahl, vol.85

Das trifft es genau! Die professionelle Sicht eines Motorjournalisten bestätigt, was viele Porsche-Besitzer fühlen.

Auch ich habe das Ziel, mir eines Tages einen Porsche zu kaufen (aktuell reizt mich der 911 Targa sehr). Dabei ist mir klar geworden: Wer Porsche fahren will, sollte so gut verdienen, dass er sich um den Verbrauch keine Sorgen machen muss. Dafür lohnt es sich, hart zu arbeiten!