Auf Wiedersehen, Panamera

Endlich ist der Moment gekommen, unsere Panamera (Panamera Turbo: MY2018) zu verabschieden. Die Auslieferung war vor drei Jahren im Oktober 2017, die Karosseriefarbe ist Night Blue Metallic, und der Kilometerstand liegt aktuell bei etwa 29.000 km.

„Bald heißt es Abschied nehmen vom Panamera… das macht mich schon ganz schön traurig…“ – so dachte ich schon länger. Doch als mein Mann mir dann sagte, dass wir den Panamera diese Woche an den Händler übergeben werden (wenn dieser Artikel erscheint, ist die Übergabe bereits erfolgt), wurde ich von einem tiefen Gefühl der Wehmut erfüllt.

Ehrlich gesagt ist es das schwerste Auto, von dem ich mich je verabschieden musste.

Denn dieser Panamera birgt die meisten Erinnerungen aller Autos, die ich je gefahren bin.

Als der Panamera vor drei Jahren geliefert wurde, hatte ich noch Angst vor dem Autofahren und war von der Power des Turbomotors überwältigt – ich konnte das Auto nicht richtig beherrschen. Außerdem ist der Panamera recht groß, weshalb ich beim Fahren angespannt war und mich regelrecht zusammenreißen musste.

Nach und nach gewöhnte ich mich ans Fahren, und dank des Panamera öffneten sich viele Türen zu meinen ersten Erfahrungen.

Zum Beispiel fuhr ich zum ersten Mal alleine die rund 1000 km von zu Hause bis zum Fuji Speedway und zurück,

fuhr zum ersten Mal auf einer Rennstrecke (Fuji Speedway),

nahm zum ersten Mal an einer Porsche Fahrschule teil,

fuhr zum ersten Mal die Hakone Turnpike (bei der Fahrt sprang plötzlich ein Reh auf die Straße, doch ich konnte durch Vollbremsung einen Unfall vermeiden),

und fuhr zum ersten Mal selbst auf verschneiter Straße (Ende März traf uns ein ungewöhnlich starker Schneefall).

Viele weitere „erste Male“ durfte ich mit diesem Auto erleben. Außerdem unternahmen wir mit dem Panamera zahlreiche Familienreisen, etwa nach Kyushu und Wakayama.

Mit jedem Kilometer wuchs meine Wertschätzung für die herausragende Leistung des Panamera, und ich verliebte mich immer mehr in dieses Auto. Zudem lernte ich den Spaß am Fahren kennen, gewann mehr Selbstvertrauen und fühlte mich irgendwann so wohl, dass ich mich auf dem Fahrersitz des Panamera richtig zuhause fühlte.

Egal ob auf kurvigen Bergstraßen, auf der Autobahn oder im Stadtverkehr – der Panamera war stets zuverlässig, ein Gentleman mit einer wilden Seite, ein großartiges Auto.

Ich habe es wirklich geliebt.

Nun heißt es endgültig Abschied nehmen vom Panamera. Leider kann ich nicht persönlich dabei sein, da ich für die Geburt unseres dritten Kindes bei meinen Eltern bin. Dass unser Abschied so aus der Ferne stattfinden muss, macht mich besonders traurig.

Wenn ich mir die Fotos vom Panamera anschaue, kommen all die Erinnerungen wieder hoch und ich werde ganz emotional. Ich habe meinen Mann gebeten, ihm auch von mir ein herzliches Dankeschön auszurichten.

Neue Begegnungen

Inzwischen bin ich viel sicherer im Autofahren, kann sogar Schaltwagen fahren und unternehme viele Ausflüge alleine. Deshalb denke ich, dass es vielleicht kein anderes Auto geben wird, mit dem ich so viele „erste Male“ erleben werde wie mit dem Panamera.

In diesem Sinne wird der Panamera für mich immer ein ganz besonderes Auto bleiben.

Wir selbst sagen das zwar ungern, aber nach etwa 30.000 km auf unterschiedlichsten Straßen sind Motor, Fahrkomfort, Fahrverhalten und Motorensound in einem sehr guten Zustand (lacht). Ich hoffe, dass der Panamera auch bei seinem nächsten Besitzer noch viel Freude bereitet.

Und das Beste: Schon nächsten Monat wird ein 911 Cabriolet (Typ 992) bei uns einziehen. Nach der Geburt werde ich wohl eine Weile nicht fahren, und wenn ich mit den Kindern unterwegs bin, wird meist der Nissan Note zum Einsatz kommen. Aber ich freue mich sehr darauf, mit dem ganz anderen Charakter des 911 Cabriolets neue Erfahrungen zu sammeln.

Vorher steht allerdings erst einmal die große Aufgabe der Geburt an – da heißt es: Durchhalten! (lacht)