Der Alltag meines Porsche fahrenden Mannes

Mein Mann schaut fast täglich auf Gebrauchtwagenportalen nach. Momentan hat er den Mercedes-Benz SL400 im Blick und prüft, ob ein gutes Exemplar auftaucht. Doch die Grand Edition, die er gerne hätte, ist selten und noch teuer, weshalb er sagt: „Selbst wenn ich kaufe, dann wohl erst in ferner Zukunft.“

Daneben gibt es viele Autos, die ihn interessieren, obwohl er sie nicht kaufen will. Neulich schickte er mir einen Link mit den Worten: „Dieser Panamera 4E-Hybrid ist doch ein echtes Schnäppchen, vollgepackt mit Optionen.“ Oder er erzählt: „Der Jaguar, mit dem ich neulich gefahren bin, war richtig klasse.“ und checkt dann die Preise.

Wenn ich das so sehe, fällt mir auf, dass ich bisher nie „gegen den Autokauf meines Mannes war.“

Vor dem Kaufstadium fragt er mich zwar manchmal: „Was hältst du davon?“ und ich gebe ehrlich zu, wenn mir das Design nicht gefällt: „Das ist nicht so mein Stil…“ Aber wenn es dann ans Kaufen geht, habe ich nie widersprochen.

Das heißt aber nicht, dass ich mich für seine Autos nicht interessiere oder genervt bin.

Über seinen Autokauf habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben, zum Beispiel in „Wie mein Mann eine autouninteressierte Frau überzeugt hat, einen Porsche zu kaufen“. Heute möchte ich das Thema noch einmal reflektieren.

Was mein autobegeisterter Mann tut

Mein Mann ist ein leidenschaftlicher Autofahrer und Autoliebhaber, für ihn ist der Autokauf eine Motivation. Der Grund, warum ich nie widerspreche, liegt darin, dass er „vor dem Kauf viele Informationen mit mir teilt“. (Klingt fast wie ein Business-Meeting…w)

Er kommt nie plötzlich mit: „Ich war heute beim Händler und habe das Auto gekauft!“

Das plötzliche Entscheiden ist nicht grundsätzlich schlecht – jede Beziehung ist anders, und wenn das für ein Paar funktioniert, ist das völlig in Ordnung.

Mein Mann hingegen sammelt über Monate hinweg Informationen, bis er in allen Punkten überzeugt ist. Dabei erzählt er mir oft: „Bei der Probefahrt war das so…“ oder fragt: „Was meinst du dazu?“

Vermutlich liegt es auch daran, dass ich im Vergleich zu vielen anderen Ehefrauen zumindest ein gewisses Interesse und Wissen über Autos habe. Deshalb kommt bei uns nie plötzlich ein „Eigentlich will ich da ein Auto kaufen…“, sondern die Gespräche laufen ganz natürlich im Alltag.

So weiß ich immer, „welches Auto mein Mann möchte“ und ob er „noch nicht gekauft hat oder kurz davorsteht“. Dadurch fällt es mir leichter, den Kauf zu akzeptieren, wenn es soweit ist. (Und das ist gut so!)

Mein Mann sagte einmal zu seiner Art, Autos zu kaufen:

„Ich will nicht ein Auto kaufen, das ich eigentlich will, aber meine Frau lehnt es ab. Dann würde ich mich jedes Mal schuldig fühlen, wenn ich damit fahre.“

Gerade weil er so gerne fährt und oft auf Touren geht, ist ihm das besonders wichtig.

Wenn ich das so schreibe, denken manche vielleicht: „Das liegt daran, dass Mina eine offene Gesprächsatmosphäre schafft.“ Leider ist das nicht immer so (-_-)

Ich bin oft launisch, werde von den Kindern auf Trab gehalten und bin manchmal richtig schlecht gelaunt (lach). Wenn er dann von einem Auto erzählt, aber merkt, dass ich nicht zuhören will, spricht er nicht weiter darüber.

Später, wenn ich wieder gut drauf bin, bringt er das Thema erneut auf. (Ob das Zufall ist oder er instinktiv spürt, wie es mir geht…w)

Als Ehefrau freut es mich einfach, wenn mein Mann mich in den Prozess einbezieht. So kann ich mich mitfreuen, wenn er tatsächlich kauft.

Und ich unterstütze seine Autoleidenschaft weiterhin gern. Für uns ist es schön, wenn wir unsere gemeinsame Porsche Fahrerlebnis und den Porsche Besitz so harmonisch leben können.