Porsche Taycan Probefahrt

Mein Mann hatte kürzlich die Gelegenheit, im Porsche Zentrum den Taycan, Porsches erstes vollelektrisches Sportfahrzeug, für eine kurze Probefahrt zu testen.

Obwohl er den Taycan bereits auf der Rennstrecke gefahren ist, war dies seine erste Fahrt auf öffentlichen Straßen. Ich habe ihn deshalb nach seinen ersten Eindrücken gefragt.

Der Taycan, den er gefahren ist, war die Taycan Turbo Variante in der Farbe Frozen Berry Metallic. Diese Farbe fällt in der Stadt wirklich sehr auf!

Seine Eindrücke zur Probefahrt fasste er so zusammen:

Der Taycan ist einfach unglaublich schnell. Schon ein leichtes Gasgeben sorgt für eine beeindruckende Beschleunigung. Die Kraft des Elektromotors ist wirklich bemerkenswert – selbst bei hohen Geschwindigkeiten bleibt die Beschleunigung konstant stark. Als ich den Taycan auf der Rennstrecke fuhr, spürte ich bei der Beschleunigung auf der Geraden einen enormen G-Kraft-Schub, der mich regelrecht in den Sitz drückte. Auch im Stadtverkehr konnte ich zumindest einen kleinen Vorgeschmack auf diese Power erleben.

Der Taycan Turbo S beschleunigt in atemberaubenden 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Selbst bei mehr als 20 aufeinanderfolgenden Beschleunigungswerten von 0 auf 200 km/h bleibt die Performance nahezu konstant. Die maximale Leistung beträgt 761 PS, das maximale Drehmoment 1050 Nm.

Beeindruckend…!

Besonders begeistert war mein Mann auch vom Sound:

Die optionale Porsche Electric Sport Sound Anlage ist einfach genial! Ich würde mir fast nur diese Option wünschen – am liebsten als Klingelton fürs Telefon (lacht). Der Sound im Innenraum ist schon beeindruckend, aber besonders draußen klingt er richtig cool. Das ist ein Klang, den ich so noch nie gehört habe – in gewisser Weise sogar noch kraftvoller als beim GT3. Einfach fantastisch.

Allerdings gab es auch eine Überraschung, und zwar beim Fahrgefühl:

Die Federung war nicht so weich, wie ich erwartet hatte. Ich hatte mir ein sanfteres Fahrgefühl wie beim Cayenne E-Hybrid vorgestellt, aber durch die flachen Reifen spürt man doch die Unebenheiten der Straße. Da der Antrieb durch den Elektromotor sehr geschmeidig ist, fallen die Abrollgeräusche und das Fahrbahnfeedback umso mehr auf. Wenn ich mir einen Taycan kaufen würde, wären mir kleinere Felgen lieber.
Abgesehen davon ist das Fahrgefühl aber wirklich sehr gut. Das Auto liegt extrem ruhig und flach auf der Straße, fast so, als würde man auf einer festen Platte fahren – der Blick bleibt völlig stabil. Dieses Testfahrzeug war mit PDCC ausgestattet, was sicher zu diesem sehr ruhigen Eindruck beiträgt. Es erinnert mich an das Gefühl im GT3 auf der Autobahn, wenn das Auto förmlich auf der Straße klebt. Dieses flache Fahrgefühl kann man also auch im Stadtverkehr genießen.

Wird der Taycan gekauft?

Als ich meinen Mann fragte, ob er den Taycan denn nun kaufen würde, antwortete er: „Im Moment nicht.“

Auf Nachfrage erklärte er:

Für unsere Familie gibt es aktuell keinen passenden Einsatzzweck für den Taycan. Zwar kann man ihn als Fünfsitzer nutzen, aber dann ist der Cayenne einfach geräumiger und komfortabler.
Was das Fahrverhalten angeht, liegt der Taycan näher am 911 als am Panamera. Aber wenn ich gefragt werde: „Fährst du mit dem Taycan auf Tour?“, dann ist die Reichweite doch ein Thema. Für spontane, lange Touren wie ich sie mag, ist das noch nicht ideal.
Und wenn ich alleine unterwegs bin, reicht mir der 911 oder der Boxster völlig aus. Ich sehe einfach keinen klaren Nutzen, den Taycan zu kaufen.

Die Ladeinfrastruktur in Japan ist im Vergleich zu Europa noch deutlich weniger entwickelt, was den Besitz eines Taycan hierzulande noch herausfordernd macht. Einige Leser unseres Blogs besitzen bereits einen Taycan – ich hoffe, bald ihre Erfahrungen mit dem Porsche Besitz und dem Porsche Fahrerlebnis hier vorstellen zu können.