Endlich wieder: Der Porsche 911

Vor einigen Tagen schrieb ich einen Artikel mit dem Titel „Warum ich nicht gerne den Porsche 911 oder Boxster fahre, die wir zu Hause haben.“

Bei uns steht zwar ein Porsche, den mein Mann gekauft hat, aber da er seine Fahrzeuge sehr schätzt, habe ich mich bisher nicht getraut, sie zu fahren.

Vor Kurzem, als ich meinen Führerschein verlängern ließ, sagte mein Mann:
„Warum fährst du nicht den 911 GTS?“

Eigentlich wollte ich natürlich mit meinem eigenen Suzuki Swift fahren und lehnte erst ab:
„Ich gehe nur alle paar Jahre dorthin, kenne mich nicht aus, und wenn etwas passiert, wäre das zu riskant.“

Doch mein Mann beruhigte mich:

„Das ist kein Problem. Der Parkplatz beim Führerscheinzentrums ist leicht zu finden und zu parken. Fahr doch einfach über die Autobahn, auch wenn es ein Umweg ist, und probier den Sportmodus aus.“

Also nahm ich das Angebot dankbar an und fuhr nach längerer Zeit wieder den Porsche.

Die Faszination des 911 Carrera 4 GTS

An diesem Tag war es einige Monate her, dass ich den 911 Carrera 4 GTS gefahren bin – und er hat mich sofort wieder begeistert. Schon nach zwei Sekunden dachte ich: „Wow, das ist wirklich beeindruckend…“ und musste lächeln (lacht).

Gerade weil ich so lange nicht gefahren bin, wurde mir die Qualität dieses Autos besonders bewusst. Heute möchte ich genau darüber schreiben.

Vor allem spürte ich ein starkes Gefühl von Sicherheit.

Das Gefühl, vom Auto beschützt zu werden, war sehr präsent und ich fühlte mich beim Fahren wirklich geborgen.

Ob es an der starken Bodenhaftung, dem stabilen Fahrwerk, der Steifigkeit der Karosserie, dem Allradantrieb oder der präzisen Lenkung liegt – ich kann nicht genau sagen, was dieses Gefühl ausmacht. Aber sofort nach dem Einsteigen fühlt man sich sicher und kann entspannt fahren.

Früher hatten wir einen Sportwagen einer anderen Marke, mit dem ich auf Autobahnen und Landstraßen unterwegs war. Damals fühlte ich mich eher angespannt als sicher.

Dieses andere Auto war ebenfalls sehr leistungsstark, mit präziser Lenkung und solider Bauweise – sogar noch genauer als der 991 Carrera 4 GTS der ersten Generation. Dennoch hatte ich das Gefühl, ständig konzentriert und vorsichtig fahren zu müssen.

Porsche hingegen vermittelt ein Gefühl von Sicherheit, egal welches Modell man fährt. Ähnlich fühlte ich mich, als ich zum ersten Mal einen Porsche (den 970 Panamera Edition) probefuhr.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit Porsche mehr Erfahrung habe und öfter fahre als mit anderen Sportwagen. Aber das allein erklärt es nicht. Porsche scheint etwas zu besitzen, das perfekt auf das menschliche Gefühl abgestimmt ist.

Als nächstes fiel mir die Bedeutung des Motorengeräusches auf.

Auf der Autobahn im Sportmodus steigt die Drehzahl deutlich an, und mit ihr das sonore Motorengeräusch. Beim Beschleunigen auf der Auffahrt fühlt sich die Kraft kraftvoll und geschmeidig an, und das lebendige Motorengeräusch von hinten erzeugte bei mir Gänsehaut.

Ganz anders als beim GT3, wo oberhalb von 4000 U/min der „schlafende Löwe erwacht“ – hier klingt es natürlicher, als ob das Auto befreit und voller Freude fährt, mit einem klaren, kraftvollen Klang.

Ohne dieses Motorengeräusch wäre das Fahrerlebnis sicher nicht so intensiv und befriedigend.

Natürlich ist das Motorengeräusch Geschmackssache. Der 991 der ersten Generation klingt nicht wie ein klassischer luftgekühlter Porsche mit rein mechanischem Klang, aber ich mag den Saugmotor-Sound dieses Modells sehr.

Porsche ist für mich ein Auto, das man mit allen Sinnen erlebt.

Drittens bemerkte ich, wie sehr sich das Fahrerlebnis durch den Wechsel in den Sportmodus verändert.

Im Stadtverkehr fährt man entspannt im Normalmodus, doch auf der Autobahn oder bei Bedarf kann man in den Sportmodus schalten – und erlebt eine beeindruckende Beschleunigung. Mit dem Sport Chrono Paket wird es im Sport Plus Modus auf kurvigen Straßen sogar noch spannender und macht richtig Spaß.

Durch diese verschiedenen Fahrmodi kann man je nach Strecke unterschiedliche Fahrerlebnisse genießen – ein doppelter Genuss mit nur einem Auto.

Das ist wirklich gut durchdacht.

Während ich so fuhr, war ich plötzlich schon am Führerscheinzentrums angekommen.

Auf der Rückfahrt gab es wegen Baustellen eine Fahrspurbegrenzung, sodass ich fast im Schritttempo fahren musste. Trotzdem war ich sehr zufrieden, endlich wieder den 911 erlebt zu haben.

Jetzt bekomme ich richtig Lust auf meinen eigenen Porsche – da muss ich wohl noch mehr Gas geben!