Eindrücke meines Mannes vom Continental GT

Mein Mann ist seit der ersten Generation des Continental GT ein Fan großer Coupés und war sehr gespannt auf die Probefahrt.

Nachdem er die Sitzposition eingestellt hatte, startete er den Motor. Der W12 erwachte mit einem Sound, der dem Panamera Turbo in nichts nachsteht. Ich hatte erwartet, dass der 12-Zylinder ähnlich sanft wie ein Rolls-Royce klingt, doch das war eine Überraschung.

Der Verkäufer erklärte, dass der W12 sportlicher und kraftvoller als der V8 klingt.

Beim Anfahren fühlt sich das Fahrverhalten angenehm gedämpft an, aber keineswegs schwammig. Die Federung ist weich, aber mit einem klaren Kern.

Mit zunehmender Geschwindigkeit ähnelt das Fahrgefühl stark dem Panamera.

Das liegt sicher an der gemeinsamen Plattform, aber dennoch ist die Ähnlichkeit beeindruckend. Das Auto vermittelt ein sicheres Bodengefühl und übertrifft meine Erwartungen an ein reines Luxusfahrzeug.

Das Getriebe ist ein 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, ähnlich dem PDK von Porsche. Die Schaltvorgänge sind nahezu ruckfrei, aber spürbar sportlich.

Das Lenkrad vermittelt ein ausgewogenes Feedback – weder zu schwer noch zu leicht – und die Bodenhaftung der Reifen ist gut spürbar.

Wenn man die Augen schließen könnte, wäre es kaum möglich, den Continental GT im Stadtverkehr vom Panamera Turbo zu unterscheiden. Dieses Luxus-Coupé unterscheidet sich deutlich vom früher gefahrenen AMG S63 Coupé.

Allerdings zeigt der Continental GT bei schnellen Kurven mehr Karosserieneigung als der Panamera Turbo. Während der Panamera stets eine flache Fahrweise bietet, ist der Continental hier etwas nachgiebiger.

Das waren unsere Eindrücke im vom Hersteller empfohlenen Bentley-Modus.

Sport- und Komfortmodus

Im Sportmodus wird die Federung deutlich straffer, vergleichbar mit dem Normal- bis Sportmodus des Panamera Turbo. Die Auspuffklappen öffnen sich etwas, und das Fahrzeug wirkt insgesamt straffer.

Auf einer freien Strecke ließ mein Mann den W12-Motor hochdrehen und erlebte eine beeindruckende Beschleunigung. Die Drehzahl steigt geschmeidig an, begleitet von einem kraftvollen Sound. Trotz der Power wirkt das Innere ruhig und stabil, was das Fahren entspannt macht.

Das Handling ist trotz des schweren Fahrzeugs überraschend agil, und die Bremsen bieten jederzeit volle Kontrolle.

Beim Schalten mit den Schaltwippen hört man das typische „Baff!“ des Doppelkupplungsgetriebes. Die Schaltvorgänge sind schnell und präzise, wenn auch nicht ultraschnell.

Im Vergleich empfand mein Mann das PDK des Panamera als etwas langsamer.

Bentley engagiert sich stark im Motorsport, und ich war überrascht, wie sportlich die Marke tatsächlich ist. Viele Japaner verbinden Bentley und Rolls-Royce mit purer Luxusklasse, doch der neue Continental GT zeigt, dass Bentley auch sportliche Ambitionen verfolgt.

Wird es der Continental GT?

Im Komfortmodus wird die Federung wieder weich und geschmeidig. Ideal, um entspannt durch die nächtlichen Straßen zu cruisen. Die Fahrt ist ruhig und komfortabel – genau das, was man von einem luxuriösen Coupé erwartet. Für mich ist dieser Modus der angenehmste.

Die Probefahrt dauerte nur wenige Minuten, daher konnte ich nicht alles erfassen, aber ich denke, der Continental GT ist perfekt für alle, die ein sportlich-luxuriöses Coupé suchen.

Wer das AMG S63 Coupé als zu luxuriös empfindet und ein sportlicheres Interieur sowie ein strafferes Fahrverhalten bevorzugt, wird hier glücklich.

Für alle, die es lieber gemütlich und luxuriös mögen, könnte ein Mercedes besser passen.

Wenn ich den Continental GT in meiner bisherigen Fahrzeughistorie einordnen müsste, liegt er zwischen dem AMG S63 Coupé und dem Panamera. Er vereint Sportlichkeit und Luxus auf hohem Niveau und ist daher für viele eine sehr gute Wahl.

Für mich als potenziellen Nachfolger des Panamera Turbo war der Continental GT allerdings etwas zu sportlich und ähnelt dem Panamera zu sehr.

Auch wenn der Panamera Turbo sportlicher ist, ist der Continental ein sehr gut gemachtes Auto ohne Schwächen. Dennoch suchte ich für den Wechsel eher ein Modell, das das Gegenteil des Panamera darstellt.

In diesem Sinne könnte der bald in Japan erscheinende neue Flying Spur besser passen. Die Wahl des richtigen Autos bleibt eben eine Herausforderung.