Hinter den Kulissen der Porsche-Reifenentwicklung – Mit „N“-zertifizierten Reifen sind Porsche-Besitzer auf der sicheren Seite
公開日:2019.02.23

Porsche zertifizierte Reifen
Früher las ich in der Zeitschrift 911DAYS einen Artikel mit dem Titel „Yokohama Rubber im Gespräch: Was bedeutet die Porsche-Zulassung für Reifen? – Teil 1“ und erkannte, dass es alles andere als einfach ist, die begehrte Porsche-Zertifizierung für Reifen zu erhalten.
Vor Kurzem stieß ich auf einen weiteren Artikel sowie ein Video mit dem Titel „Insights into tyre development“, die die Porsche-zertifizierten Reifen näher vorstellen.
Beim Lesen war ich wie immer beeindruckt und dachte: „Das ist wirklich beeindruckend (゚д゚)!“ – daher möchte ich einige Inhalte mit euch teilen.
Tests auf der Nürburgring Nordschleife
Bei Porsche wählt ein Team von Reifenspezialisten für jedes neue Modell die optimalen Reifen aus. Nur diese ausgewählten Reifen dürfen das „N“-Zeichen tragen, das als Gütesiegel für Porsche-zertifizierte Reifen gilt.
Jedes neue Porsche-Modell wird zunächst auf der Nürburgring Nordschleife bis an seine Grenzen getestet. Die Nürburgring Nordschleife ist eine Rennstrecke im Bundesland Rheinland-Pfalz im Nordwesten Deutschlands und misst beeindruckende rund 20 km pro Runde. Aufgrund ihrer extremen Anforderungen wird sie auch „Green Hell (Grüne Hölle)“ genannt.
Am 16. April 2018 erzielte der französische Carrera-Cup-Fahrer Kevin Estre auf der Nordschleife eine beeindruckende Zeit von „6 Minuten 56,4 Sekunden“. Er fuhr einen „Porsche 911 GT3 RS“ mit einem Saugmotor (NA).
Diese Zeit ist zwar nicht der absolute Rekord auf der Nordschleife, doch sie verbesserte die Rundenzeit des Vorgängermodells um beeindruckende 24 Sekunden. In einer Branche, in der jeder Hersteller um jede Sekunde kämpft, ist das eine enorme Leistung.
Zum Zeitpunkt dieser Rekordfahrt sagte Jan Frank, verantwortlich für die Fahrdynamik der Serien-GT-Modelle:
„Ohne die technischen Fortschritte bei den Reifen wäre eine solche Rekordzeit unmöglich gewesen.“
Erstaunlich ist zudem, dass der Reifen „Michelin Pilot Sport Cup 2 R“, der am GT3 RS montiert war, kein speziell entwickelter Rennreifen, sondern ein handelsüblicher Reifen ist, den jeder kaufen kann.
Reifenentwicklung ohne Kompromisse
Reifen sind ein entscheidendes Bauteil, das die Charakteristik eines Fahrzeugs maßgeblich beeinflusst. Deshalb betrachtet Porsche Reifen als einen der wichtigsten Bestandteile – egal ob es sich um einen RR-Sportwagen oder eine FR-Limousine handelt.
Darüber hinaus verlangt Porsche, dass Reifen komfortabel und langlebig sind und gleichzeitig ein hohes Maß an Fahrdynamik bieten – zwei scheinbar gegensätzliche Anforderungen, die auf höchstem Niveau erfüllt werden müssen.
Michael Haupt, Spezialist in der Reifenentwicklung, erklärt:
„Reifen sind ein wichtiger Faktor, damit das Fahrwerk seine Leistung entfalten kann. Aber Reifen, die alle Eigenschaften kompromisslos vereinen, sind sehr selten.“
Die Reifenentwicklung ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren. Reifen müssen in die Radkästen passen und sich an Fahrzeuggewicht, Gewichtsverteilung sowie den vom Motor auf die Antriebsräder übertragenen Drehmoment anpassen. Zudem müssen sie strenge Vorgaben in Bezug auf Fahrgeräusche, Nasshaftung, Rollwiderstand und Haltbarkeit erfüllen.
Das macht die Anforderungen an die Reifenhersteller, die für Porsche entwickeln, besonders anspruchsvoll.
Karsten Hoffmann, Leiter der Reifenentwicklung bei Porsche, berichtet:
„Wir übermitteln den Reifenherstellern detaillierte Daten, darunter Bremswege und Rundenzeiten auf der Nordschleife, und bitten sie, Reifen mit den geforderten Leistungsmerkmalen zu entwickeln.“
Die Entwicklung beginnt bereits bis zu vier Jahre vor Produktionsstart eines neuen Modells. Die Hersteller fertigen mehrere Prototypen für Vorder- und Hinterreifen, die den Anforderungen in Weissach entsprechen, was etwa drei Monate dauert.
Nach zahlreichen Tests und Anpassungen, die Porsche als unverzichtbaren Prozess ohne Kompromisse betrachtet, erhalten nur Reifen, die alle Anforderungen erfüllen, das begehrte „N“-Zeichen. Porsche-Kunden können sich also darauf verlassen, dass „N“-zertifizierte Reifen die beste Wahl sind.
Serienreifen sind die größere Herausforderung
Erstaunlicherweise ist die Entwicklung von Reifen für Hochleistungsmodelle einfacher als für Serienmodelle. Karsten Hoffmann erklärt: „Die Entwicklung von Reifen für Serienmodelle ist für uns deutlich anspruchsvoller.“
Im Motorsport sind die Anforderungen an Reifen, wie Temperaturbereiche und Belastungen auf die Felge, eng definiert, was die Entwicklung erleichtert.
Serienreifen hingegen müssen auf unterschiedliche Fahrwerkskonfigurationen, komplexe elektronische Assistenzsysteme und vielfältige Straßenbedingungen abgestimmt sein – die Anforderungen an die Reifen sind daher sehr breit gefächert. Deshalb ist die Entwicklung von Serienreifen deutlich komplexer.
Dennoch haben die Reifenhersteller in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Lange galt es als unmöglich, Reifen zu entwickeln, die hervorragendes Nasshandling, geringen Rollwiderstand, exzellente Trockenperformance und hohe Laufleistung vereinen. Heute ist das machbar.
Beispielsweise wird das Material „Silica“ verwendet, um den Kohlenstoffanteil im Reifen zu reduzieren, was die Entwicklung beschleunigt. Porsche wird auch künftig die Bestzeiten auf der Nürburgring Nordschleife weiter verbessern.
Tatsächlich stellte Porsche am 25. Oktober 2018 mit Unterstützung von Manthey Racing einen neuen Rundenrekord auf der Nordschleife auf. Das Fahrzeug war der „Porsche 911 GT2 RS MR“ mit einer Zeit von 6 Minuten 40,3 Sekunden – schneller als der bisherige Bestwert von 6 Minuten 44,97 Sekunden, aufgestellt vom Lamborghini Aventador SVJ im Juli desselben Jahres.
*Bildquelle: AUTO CAR JAPAN „Porsche 911 GT2 RS MR stellt neuen Rekord auf der Nürburgring Nordschleife auf“
Die wichtige Rolle der Testfahrer
Porsche beschäftigt vier spezialisierte Testfahrer für die Reifenentwicklung. Diese sind selten im Büro im Entwicklungszentrum Weissach anzutreffen, sondern testen regelmäßig auf der Nürburgring Nordschleife, im Nardò Technical Center in Süditalien oder auf dem Contidrom bei Hannover.
Sie prüfen täglich, ob das Fahrzeug bis an die Leistungsgrenzen gefahren und präzise kontrolliert werden kann.
Doch die Aufgabe der Testfahrer besteht nicht nur darin, schnell zu fahren. Sie liefern auch reproduzierbare Ergebnisse unter verschiedensten Bedingungen – trockene, nasse, schneebedeckte oder vereiste Straßen – und erstellen differenzierte Berichte, die für die Reifenhersteller von großer Bedeutung sind.
Viele Testfahrer kommen aus dem Motorsport. Einer von ihnen, Timo Kluck, 46 Jahre alt und seit 18 Jahren Testfahrer in der Porsche-Reifenabteilung, sagt:
„Porsche ist ein Hochleistungsfahrzeug. Mit den richtigen Reifen können Porsche-Besitzer dieses hohe Leistungsniveau erleben.“
So entstehen durch die tägliche Arbeit der Reifenhersteller und Porsche-Entwickler die Porsche-zertifizierten „N“-Reifen.
Je mehr man weiß, desto mehr bewundert man Porsche
Ehrlich gesagt, Porsche beeindruckt mich immer wieder. Ich hatte schon gehört, dass Sportwagen- und Supersportwagenhersteller der Reifenentwicklung große Bedeutung beimessen, aber Porsche setzt hier wirklich Maßstäbe.
Früher scherzte ich mal: „Ich liebe Porsche, und es wäre sicher toll, dort zu arbeiten.“ Doch je mehr ich über Porsche erfahre,
denke ich: Bei so viel Perfektionismus, kompromissloser Arbeit und einem so präzisen Team könnte ich gar nicht mithalten. (Außerdem spreche ich weder Deutsch noch Englisch, also würde ich sowieso nicht eingestellt werden, haha.)
Abschließend denke ich: Porsche-zertifizierte Reifen sind zwar teuer, aber sie ermöglichen es, die Performance eines Porsche voll auszuschöpfen und sorgen zudem für eine lange Lebensdauer der Reifen. Deshalb lohnt es sich definitiv, auf „N“-zertifizierte Reifen zu setzen.
*Bild- und Artikelquellen: Porsche Newsroom „A Good Mixture“ und „New tyres for historic sports cars“
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